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Sicherheitssauger schützen Anwender: Staubfrei – sauber und gesund

Sicherheitssauger schützen Anwender
Staubfrei – sauber und gesund

Auf Baustellen, in der Werkstatt oder bei industriellen Produktionsprozessen gibt es Tätigkeiten, bei denen viel Staub entsteht. Um den Arbeitsschutz zu erfüllen und Belastungen möglichst gering zu halten, müssen Vorkehrungen getroffen werden. Ziel ist es, die Arbeitsumgebung weitgehend staubfrei zu halten.

Selbst vermeintlich harmlose Stäube können die Gesundheit beeinträchtigen oder nachhaltig schädigen, wenn die Staubkonzentration in der Luft sehr hoch ist. Besonders problematisch sind Stäube, die Stoffe wie Pollen, Quarz, Schimmel, Viren oder Asbest enthalten. Eine Einteilung von Stäuben hinsichtlich ihres Gefährdungspotenzials hängt von der Korngröße und Materialbeschaffenheit sowie der äußeren Form ab. So ist beispielsweise Asbeststaub nicht nur wegen der Partikelgröße, sondern überwiegend wegen seiner besonderen Faserstruktur gefährlich. Grobstaub besteht aus Partikeln mit einem Durchmesser von mindestens 10 μm. Kleinere Feinstaubpartikel (E-Staub) mit Korngrößen von 10 bis 0,1 μm können beim Einatmen bereits in Nase, Rachen, Kehlkopf und Luftröhre gelangen. Alveolen- oder lungengängiger A-Staub ist mit weniger als 0,1 μm Durchmesser so fein, dass er auch tiefere Atemwege und die Lungenbläschen erreicht. Mögliche Folgen sind beispielsweise Einschränkungen der Lungenfunktion oder Atemwegserkrankungen wie Asthma, Silikose, Fibrose sowie COPD (Chronisch obstruktive Atemwegserkrankung).

Staub- und Sicherheitssauger

Sicherheitssauger sind so konstruiert, dass sie eine zuverlässige Aufnahme und Entsorgung solcher Partikel ermöglichen. Die Gefahrstoffverordnung gibt ein Bemessungskonzept für die Staubbelastung vor. Es orientiert sich am Arbeitsplatz-Grenzwert (AGW). Dieser bestimmt die maximale Konzentration von Staub in mg/m³ Raumluft. Je höher das Gefährdungspotenzial des Stoffes für die Gesundheit, desto geringer muss die Konzentration in der Raumluft ausfallen und entsprechend größer sind die Anforderungen an die Sauger. Diese sind in die Kategorien L, M und H eingestuft, je nach Filterleistung und Durchlassgrad, also dem Wert, der angibt, wie viele Staubpartikel aus dem Gerät maximal in die Raumluft entweichen dürfen.
Modelle der Klasse L eignen sich zum Absaugen von Stäuben ohne gesundheitsgefährdende Eigenschaften. Die Anforderungen an die Filterleistung sind vergleichsweise gering und es gibt keine besonderen Bestimmungen für die Entsorgung. Geräte der Staubklasse M und H halten auch feine Stäube zurück. H- oder M-Sauger werden auch als Sicherheitssauger bezeichnet. Hier gelten besondere Anforderungen an die Konstruktion. So muss der Luftstrom überwacht werden, um vor Verstopfungen zu warnen. Außerdem sind Vorkehrungen für die staubfreie Entnahme und Entsorgung zu treffen. Im Falle einer Asbest-Sanierung sind H-Sauger zu verwenden.

Die feinen Staubpartikel aufzufangen und zu verhindern, dass diese wieder in die Umgebungsluft gelangen können, ist die Aufgabe des Filters. Bei großen Staubmengen besteht die Gefahr, dass dieser sich zusetzt und die Saugleistung nachlässt. Einige Sicherheitssauger, wie die Tact-M- und H-Modelle von Kärcher, sind deshalb mit Systemen zur Filterabreinigung ausgerüstet. Ein sauberer Filter besitzt einen höheren Luftdurchsatz und ermöglicht eine bessere Reinigung.
Vollautomatische Funktionen zur Filterabreinigung erlauben das Aufsaugen großer Feinstaubmengen ohne Arbeitsunterbrechung oder Saugkraftverlust. Kärcher nutzt auch bei Sicherheitssaugern das weiterentwickelte Tact-System. Dabei wird der Filter automatisch mittels schlagartiger Umkehr des Luftstromes mit Frischluft von außen abgereinigt. Je dichter das System, desto größer ist der aufgebaute Unterdruck und desto wirkungsvoller erfolgt die Filter-Abreinigung. Mit Flachfaltenfiltern findet über ein halber Quadratmeter Filterfläche in einer handtellergroßen Kassette Platz.

Neue Filtermaterialien

Sauger können mit Flachfaltenfiltern sehr kompakt konstruiert werden. Ist der Filter in einem eigenen Gehäuse untergebracht, ist die Entnahme, Säuberung oder Entsorgung ohne direkten Schmutzkontakt möglich. Flachfaltenfilter bestehen zumeist aus nanobeschichtetem Papier oder Kunststoffen wie PES (Polyestersulfone). Die Nanobeschichtung verhindert, dass Staubpartikel an der Filteroberfläche anhaften und die Wirkung beeinträchtigen. Im Unterschied zu Papierfiltern sind solche aus PES robuster und beständig gegenüber feuchtem Schmutz und Flüssigkeiten. Allerdings sind weder Papier- noch PES-Filter für die Verwendung in H-Saugern geeignet. Hier werden bisher Filter aus Glasfasermaterialien eingesetzt. Dabei handelt es sich aber um mechanisch sehr empfindliches Material, das nicht abwaschbar ist.

Bei neuen Sicherheitssaugern der H-Klasse werden H-Filter aus PTFE-Material verwendet. Das Kunststoffgewebe kombiniert die Vorteile von Glasfaser und PTFE. Der Filter ist waschbar und lässt sich auch mit Luftstößen abreinigen. Damit wird diese ebenso wirkungsvolle wie einfach zu handhabende Filterabreinigung auch Anwendern erschlossen, die hochgefährliche Stäube – etwa bei der Asbestsanierung – aufsaugen müssen.
Mit dem neuen Filtermaterial PTFE wird die Entsorgung einfacher. Bisher war in der H-Klasse die vergleichsweise aufwendige Verwendung eines Sicherheits-Filtersets zur staubfreien Entsorgung vorgeschrieben. Beim PTFE-Filter ist meist ein speziell dafür zugelassener, staubdichter PE-Entsorgungssack ausreichend, der einfacher zu handhaben ist.

Sicherheitssauger für die Aufnahme von großen Mengen oder gefährlichem Staub wurden in den letzten Jahren mit Blick auf Wirtschaftlichkeit und Anwenderfreundlichkeit weiterentwickelt. Dazu zählen beispielsweise Filterabreinigungssysteme, dank denen unterbrechungsfreies Arbeiten selbst bei sehr großen Staubmengen möglich ist. Neue Materialien ermöglichen hohen Komfort, auch in der H-Klasse. Die Anwendung ist damit bis hin zur Entsorgung einfacher geworden.


Maßnahmen

Verringerung der Staubbelastung

  • Staub direkt bei der Entstehung absaugen. Viele Elektrowerkzeuge besitzen Anschlussstutzen für eine Absaugung und können an Sauger angeschlossen werden
  • Bei Abbrucharbeiten den Staub mit Wasser abbinden und so der Staubentstehung entgegenwirken
  • Anwendung von staubarmen Arbeitsverfahren. Nass- oder Feuchtbearbeitung wählen
  • Verwendung von staubarmen Produkten
    (z. B. Mörtel-Pellets)
  • Filter und Absaugleistung von Saugern regelmäßig prüfen
  • Bei staubintensiven Tätigkeiten Schutzkleidung und Atemschutzmasken tragen
  • Trockenkehren und Abblasen wegen der unnötigen Aufwirbelung von Staub vermeiden. Alternative: Sauger und Kehrsaugmaschinen verwenden

Förderung durch die BG Bau

NT-Sauger mit einer Steckdose für den Betrieb von Elektrowerkzeugen werden als Entstauber bezeichnet. Sie sind besonders für den Baustelleneinsatz geeignet. Ihre Anschaffung wird vom Gesprächskreis „Staubminderung in der Bauwirtschaft“ empfohlen und von der BG Bau mit bis zu 50 Prozent der Anschaffungskosten pro Maßnahme gefördert. Die Bauentstauber müssen mindestens die Voraussetzungen der Staubklasse M erfüllen, sodass sie bei mineralischem Staub mit quarzhaltigen Anteilen eingesetzt werden können. Entstauber der Klasse L werden nicht gefördert.


Kay-Uwe Müller, Pressebüro Dieter Tschorn & Partner

Alexander Becker, Alfred Kärcher



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