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Wettbewerbsnachteile durch alte Gaslieferverträge

ISPEx-energiepreisindex
Wettbewerbsnachteile durch alte Gaslieferverträge

Abgaben und Umlagen auf die Energiekosten steigen im kommenden Jahr erneut. Unternehmen können ihre reinen Strom- oder Gaskosten allerdings weiter senken und damit die steigenden hoheitlichen Abgaben teilweise kompensieren. Die Experten des Energiedienstleisters Ispex haben die Preisentwicklungen bei Strom und Gas für Gewerbe- und Industriekunden im Monat Oktober analysiert und geben einen Ausblick auf die weitere Entwicklung.

Die Strompreise sind für Unternehmen weiter niedrig
Zwar gab es an den Strombörsen im Oktober zeitweise einen Aufwärtstrend, insgesamt sind die Strompreise für Terminlieferungen im Oktober aber weiter gefallen. Das hat sich bei den Abschlüssen fester Stromlieferverträge für die kommenden Jahre ausgewirkt. Der Ispex-Energiepreisindex für Strom fiel nochmals von 3,50 Cent je Kilowattstunde im September auf 3,35 Cent je Kilowattstunde im Oktober.
Die Ursachen für den zeitweiligen Preisanstieg sind vor allem in einer Erhöhung der Kohlepreise und dem deutlichen Temperatursturz zu suchen.
„Die aktuelle Preisentwicklung zeigt einmal mehr den Zusammenhang zwischen Kohle- und Strompreis. Nach wie vor sind jedoch keine langfristigen konjunkturellen Ursachen auszumachen. Die Entwicklung dürfte deshalb nur vorübergehend sein und sich noch im Laufe des Novembers wieder in einen Abwärtstrend wandeln“, so die Prognose von Stefan Arnold, dem Vorstandsvorsitzenden der Ispex AG.
Gaspreis stabilisiert sich bei zwei Cent je Kilowattstunde
Einige Industrie- und Gewerbebetriebe kauften schon im September Gas für die kommenden Jahre für unter 2 Cent je Kilowattstunde ein. Der Mittelwert der jeweiligen Auktionsgewinner lag im Oktober erstmals stabil unter der 2-Cent-Marke.
Der Ispex-Gaspreisindex fiel zum siebten Mal in Folge und sank von 2,09 Cent je Kilowattstunde im September auf 2,03 Cent je Kilowattstunde im Oktober.
An den Großhandelsplätzen sind die Gaspreise sowohl für langfristige als auch für kurzfristige Gaslieferungen im Oktober erneut gesunken. Zwar gab es im Vormonat Spekulationen um niedrige Füllstände der europäischen Gasspeicher, die Speicherstände liegen insgesamt auf einem gewohnten Niveau. Sie werden daher wohl auch im November keinen Grund für steigende Preise liefern.
„Der internationale Gasmarkt präsentiert sich derzeit recht entspannt. Es gibt es weder Spekulationen um Engpässe in der europäischen Gasversorgung noch sonstige Gründe, die für einen kurzfristig wiederkehrende Steigerung der Gaspreise sprechen würden“, stellt Gasexperte Stefan Arnold fest.
Nachteile bei Verträgen mit alten Lieferkonditionen
Die Erfahrung zeigt vor allem bei Unternehmen mit etwas geringerem Gasverbrauch, dass die Preisabschläge nur durch ein aktives Management der Lieferverträge genutzt werden können.
Häufig werden Gaslieferverträge stillschweigend zu bestehenden Konditionen verlängert, sofern das Unternehmen nicht aktiv wird. Die Konditionen dieser „Altverträge“ entsprechen aber zumeist nicht mehr den aktuellen Großhandelspreisen. Die einmal vereinbarten Preise bedeuten so für manche Unternehmen inzwischen einen Wettbewerbsnachteil gegenüber Mitbewerbern, die ihrerseits die Möglichkeiten für Einsparungen beim Gaseinkauf nutzen.
„Erst im Rahmen von Neuverhandlungen können die Unternehmen das ganze Potenzial der derzeitigen Gasmarktentwicklung ausschöpfen. Die richtige Preisfindung sollte möglichst mittels Auktionen und Ausschreibungen erfolgen, um den besten Preis zu bekommen“, rät Stefan Arnold.
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