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Autarkie bei der Strom- und Gasbeschaffung

Risikomanagement vor dem Hintergrund volatiler Märkte
Autarkie bei der Strom- und Gasbeschaffung

Autarkie bei der Strom- und Gasbeschaffung
Bild: madamlead/ stock.adobe.com
Spätestens seit dem Einmarsch russischer Truppen in der Ukraine sind die Energiemärkte in Aufruhr. Steigende Preise und eine unsichere Versorgungslage machen vor allem Unternehmen aus energieintensiven Branchen massiv zu schaffen. Einen Ausweg kann die Etablierung eigener Marktzugänge eröffnen.

Die Entwicklung der Energiepreise ist vielerorts zum Dreh- und Angelpunkt des wirtschaftlichen Agierens geworden, und die Instabilität der Belieferungssituation stellt ein nicht zu unterschätzendes Risiko im Hinblick auf die Aufrechterhaltung von Produktionsprozessen dar. Bereits vor Ausbruch des Krieges haben Insolvenzen im Lieferumfeld gezeigt, wie schnell Versorgerschieflagen die Geschäftsroutinen von Industriekunden beeinflussen können. Zu den prominentesten Beispielen zählen sicher die Fälle der Strom- und Gaslieferanten Natgas aus dem Jahr 2019 und Kehag Anfang 2022. Seitdem ist die Wahrscheinlichkeit von Energieengpässen und Lieferstopps noch weiter gestiegen. Die erlaubten Risikopositionen von Versorgungsunternehmen sind weitestgehend ausgeschöpft. Das führt dazu, dass kaum noch Lieferverträge angeboten werden und falls doch, sind die Risikoaufschläge enorm.

Die Größe eines Lieferanten ist in dem Zusammenhang schon längst kein Indiz mehr für Verlässlichkeit. Gerade für energieintensive Unternehmen kann es jedoch existenzbedrohende Folgen haben, wenn Strom- und Gasverträge plötzlich gekündigt oder nicht verlängert werden bzw. deren Fortführung mit deutlich höheren Konditionen zu Buche schlägt. Um hier die Reißleine zu ziehen, gibt es nur eine nachhaltig sinnvolle Option: der Weg in die Versorgungsautarkie. Richtig umgesetzt, birgt ein solches Vorgehen entscheidende Chancen. Schließlich kann die Volatilität der Märkte im Zuge einer klugen Beschaffungsstrategie von Industrieakteuren zum eigenen Vorteil genutzt werden. Und durch ein besseres Last- und Prognosemanagement – als klare Anforderung vor dem Hintergrund der Energiewende – lassen sich nicht zuletzt die Kosten für Ausgleichsenergie weiter senken.

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Die Grundlage zum Aufbau von Krisenreaktionsstrategien: das Energievollkosten-Management TEC.
Bild: Enexion

In 3 Schritten unabhängig

Hier setzt die Lösung von Enexion an: Auf Grundlage des Energievollkosten-Managements TEC (Total Energy Costs) werden Unternehmen in die Lage versetzt, den Autarkiegrad ihrer Strom- und Gasbezüge in drei Stufen zu erhöhen.

Startpunkt ist die Analyse der Energievollkosten durch Experten, um alle Bedingungen bzw. Anforderungen des Unternehmens in gesicherte und dauerhafte Abläufe zu überführen. Dadurch können situationsgerechte und zuverlässige Prozesse, entsprechende Informationsflüsse sowie Ressourcen ihre volle Wirkung entfalten. Im zweiten Schritt bietet Enexion durch den direkten Zugriff auf einen eigenen Bilanzkreis die bei auftretenden Lieferengpässen oder -ausfällen notwendige Flexibilität und Reaktionsgeschwindigkeit. So lassen sich z. B. singuläre Abhängigkeiten von einem Lieferanten aufheben. Selbst bei Ausfällen oder bei extremen Marktstörungen können Unternehmen ihr Fortbestehen sichern, da die dritte Stufe ein sogenanntes ‚Gateway of last resort‘ angesichts bedrohlicher Energieengpässe umfasst. Konkret bedeutet dies, dass Kunden über die autarken Spot-Marktzugänge von Enexion einen sofortigen Zugriff auf die dort gehandelten Strom- und Gasmengen haben, sodass sie auch in schweren Krisen schnell agieren können.

Probe aufs Exempel

Auf diese Weise haben die Spezialisten für Energiebeschaffung im letzten Jahr mehrere Unternehmen unterschiedlicher Branchen begleitet und gezeigt, wie sich Energieautarkie umsetzen lässt, wenn Not am Mann ist. Für die Mehrzahl der Auftraggeber galt es vor zwei Jahren noch als Kür, die entsprechenden Geschicke stärker in die eigenen Hände zu nehmen und sich über eigene Marktzugänge von klassischen Lieferantenvereinbarungen unabhängig zu machen. 2022 blieb ihnen aber gar keine andere Möglichkeit mehr, um ihren Betrieb auf Dauer überhaupt aufrechterhalten zu können. Auslöser für die spezifischen Projekte (u. a. in den Reihen eines Rechenzentrumsbetreibers, eines Baustoffproduzenten und eines Plastverarbeiters) waren, wie bereits angesprochen, Aufkündigungen von Liefervereinbarungen bzw. massive Risikoaufschläge und Preiserhöhungen seitens bisheriger Versorgungspartner, die ein schnelles Handeln erforderten. Lösungen waren gefragt – und das im Eilverfahren. Aufgrund der gebotenen Dringlichkeit konnte die Etablierung autarker Beschaffungsstrategien für Strom und Gas innerhalb weniger Monate abgeschlossen werden – ein Prozess, der bisher üblicherweise ein Jahr Zeit in Anspruch nahm.

Risiken dämpfen

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Heino Schuller ist Group Head of Procurement bei der Creaton GmbH.
Bild: Creaton

Ein Unternehmen, dem ein plötzlicher Ausfall eines Energielieferanten künftig nichts mehr anhaben kann, ist die Creaton GmbH. Für den Anbieter von Steildachlösungen aus Tondachziegeln und Betondachsteinen, deren Produktion viel Energie erfordert, hatte die Implementierung von Belieferungsstrategien, die mit hoher Resilienz gegenüber Energiemarktveränderungen punkten, 2022 hohe Priorität.

„Mit Enexion ist es uns in kürzester Zeit gelungen, aus einer durch die Krise induzierten, schwierigen Beschaffungssituation in die Autarkie zu wechseln und so die Marktrisiken und Unsicherheiten zu minimieren“, resümiert Heino Schuller, Group Head of Procurement bei Creaton. Durch eigene Marktzugänge, die mehr Unabhängigkeit, Entscheidungsfreiheit und Reaktionsfähigkeit ermöglichen, sieht sich Creaton deutlich besser für die Zukunft aufgestellt.


Bild: Enexion

Theo Parpan

ist Gründer und Geschäftsführer der Enexion GmbH.


Die Enexion GmbH …

… mit Sitz in Schwalbach am Taunus unterstützt seit der Gründung im Jahr 2008 insbesondere energieintensive Unternehmen bei der anbieterunabhängigen Optimierung des Strom- und Gaseinkaufs. Im Rahmen eines ganzheitlichen Energievollkosten-Managements sorgen die Experten für eine zuverlässige, stabile wie wirtschaftlich sinnvolle Aufstellung ihrer Kunden im Hinblick auf Energieversorgungs- und Planungssicherheit. Relevante Faktoren der komplexen Normen, Gesetze und Verordnungen des liberalisierten Strommarkts werden dabei ebenso berücksichtigt wie die der Dekarbonisierung. Das branchenneutrale Beratungsangebot umfasst Energiebeschaffung, Portfolio- und Risikomanagement, Nebenkostenoptimierung, Compliance-Sicherung und Smart-Greening-Lösungen.

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