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Ressourcen und Kosten sparen: Effizienter Energieeinsatz für die Umwelt und die Bilanz

Ressourcen und Kosten sparen
Effizienter Energieeinsatz für die Umwelt und die Bilanz

Energieeffizienz hat viele Facetten – und wird in einer Zeit, in der viele Unternehmen und Kommunen konkrete Ziele zum Klimaschutz verfolgen, immer wichtiger. Dabei gewinnen dezentrale Erzeugungsanlagen und die Zusammenarbeit mit Experten immer mehr an Bedeutung.

Bei den Worten Klimaneutralität und Klimaschutz denken wir meist an die Transformationsbedarfe energieintensiver Industrieunternehmen, die ihre Produktionsprozesse in den kommenden Jahren schrittweise auf nachhaltige Energieträger umstellen wollen, um klimaneutral zu werden. Diese Assoziation ist nicht falsch und derartige Vorhaben sind unstreitig von elementarer Bedeutung, damit Deutschland die selbst gesteckten Klimaschutzziele einhalten kann. Doch diese großdimensionierten Projekte sind bei aller quantitativen Bedeutung nicht alles, wenn es um die Klimaneutralität der gesamten Volkswirtschaft geht. Nicht jedes Unternehmen, nicht jede Stadt oder Gemeinde hat die Chance, durch Umstellung eines Prozesses auf einen Schlag Klimaneutralität zu erreichen. Vielmehr sind es oft ganz unterschiedliche Baustellen, denen sich Unternehmen und Kommunen gegenübergestellt sehen. Entsprechend braucht es in diesen Fällen nicht die eine große Lösung, sondern ein ganzes Bündel an Maßnahmen. Hier kommt das Thema Energieeffizienz ins Spiel.

Wer sich zum Ziel setzt, weniger CO2 bzw. Treibhausgase allgemein auszustoßen, wird als erstes auf seinen Energieeinsatz schauen. Energie zu sparen, indem man sie effizient einsetzt, ist bereits aktiver Klimaschutz. Auf diese Weise spart man entweder beim Verbrauch konventioneller Energieträger oder aber nutzt weniger regenerativ erzeugte Energie, die dann wiederum andernorts konventionell erzeugten Strom oder Wärme ersetzt und damit zumindest mittelbar zum Klimaschutz beiträgt. Hinzu kommt: In Zeiten hoher Energiekosten profitieren nicht allein Klima und Umwelt von einem möglichst effizienten Einsatz von Energie, sondern auch die Unternehmensbilanz oder der kommunale Haushalt.

Energieeffizienz verankern

Ist der Entschluss gefallen, energieeffizienter werden zu wollen, ist der erste Schritt eine umfassende Bestandsaufnahme: Die Unternehmen müssen wissen, wie Energieverbräuche und -flüsse aussehen, um anhand der Ergebnisse jene Stellschrauben zu identifizieren, mit denen sich Effizienzsteigerungen möglichst schnell und wirksam erzielen lassen. Tatsächlich ist immer wieder festzustellen, dass bei diesem Thema in vielen Unternehmen und auf kommunaler Ebene nur wenig konkrete Kenntnisse vorliegen, obwohl auch für viele kleinere und mittlere Betriebe inzwischen die Pflicht besteht, ein Energiemanagementsystem (EMS) eingeführt zu haben oder regelmäßige Energie-Audits durchzuführen.

Doch auch wenn es in einem Haus noch keinerlei Erfahrungen mit dem Thema gibt, ist der Einstieg weniger schwierig, als viele denken: Die Iqony Energies GmbH mit Sitz in Saarbrücken kann hierbei helfen. Das Unternehmen hat sich – im Verbund mit den Partner- und Schwestergesellschaften des Iqony-Konzerns – zum Ziel gesetzt, seine Kundinnen und Kunden bei deren CO2-Reduzierungszielen zu unterstützen. Iqony Energies kann auf einen positiven Track-Record bei der Umsetzung von Dekarbonisierungsprojekten zurückgreifen und ist eine Tochtergesellschaft der Iqony GmbH. In dem zu Jahresbeginn 2023 neu gestarteten Unternehmen ist das Zukunfts- und Wachstumsgeschäft des Steag-Konzerns gebündelt worden. Dazu gehören nicht nur die erneuerbaren Energien sowie Projekte rund um Wasserstoff und Energiespeicher, sondern auch individuelle Kundenlösungen zur Dekarbonisierung. Iqony Energies ist ein wichtiger Teil dieses Konzernverbundes und kann dadurch auf die weiteren, in der Unternehmensgruppe vorhandenen Fertigkeiten zurückgreifen.

So stehen zur Unterstützung bei der Implementierung von Energieeffizienzmaßnahmen verschiedene Software-Lösungen zur Verfügung, um etwa Energieverbräuche zu erfassen und zu dokumentieren oder die eigenen Arbeitsabläufe auf dabei anfallende Emissionen zu durchleuchten. Einsetzbar sind der „Energy Monitor“ bzw. der „CO2 Monitor“ der Stuttgarter Iqony-Tochtergesellschaft Optenda („Optimize Energy by Data“) dezentral, die Bedienung ist intuitiv und erfasst werden auf Wunsch auch die Klimabilanzen von Vorprodukten oder in Anspruch genommenen Dienstleistungen. Abgedeckt werden also alle relevanten Bereiche einer Emissionsbilanz im Sinne der Klimaneutralitätsziele – Stichwort Scope 1 bis 3.

Potenziale identifizieren

Auf Grundlage einer solchen Datenermittlung geht es dann darum, Maßnahmen zu identifizieren, um beim Thema Energieeffizienz in die konkrete Umsetzung zu kommen: Wie sehen die Arbeitsprozesse aus? Können Produktionsprozesse, bei denen z. B. Wärme benötigt wird und die heute oftmals auf Erdgasbasis ablaufen, auf Strom aus erneuerbaren Quellen umgestellt werden? Lassen sich Ressourcen sparen, indem in den Prozessen entstehende Abwärme nutzbar gemacht wird für Fernwärmenetze oder eine Energierückgewinnung im System selbst? Welche anderen technischen Komponenten, z. B. auf Druckluftbasis, sind im Einsatz und können mit entsprechenden Komponenten zur Energierückgewinnung ausgestattet werden? Sind die Systeme intakt oder gibt es – um beim Beispiel Druckluft zu bleiben – Leckagen, die für einen übermäßigen Energieverbrauch sorgen? Können softwaregestützte Instrumente zur Anlagenüberwachung helfen, den Energieeinsatz zu optimieren?

Jede dieser Fragen steht für komplexe Aufgaben, um praktische Antworten im Sinne des Kunden zu finden. Insofern braucht es für handlungswillige Unternehmen und Kommunen eine fachliche Begleitung, da derlei Vorhaben mit dem internen Wissen in Betrieben und Verwaltungen nicht allein zu realisieren sind. Das hat den Vorteil, dass sich die Unternehmen auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können, während sie die immer komplexeren Energiethemen bei dem beauftragten Dienstleister in fachkundigen Händen wissen.

Als Experten im Bereich des Anlagen-Contractings konzipiert, plant, baut und betreibt Iqony Energies energietechnische Anlagen für Kunden aus Industrie und Stadtwerkewelt. Das Aufgabenspektrum umfasst die Planung und Errichtung von Energieerzeugungs- und -verteilanlagen und von Systemen der Mess- und Regeltechnik, die Finanzierung und den Betrieb der Anlagen sowie die Lieferung und Abrechnung von Nutzenergien wie Wärme, Kälte, Druckluft und Strom. Ein Fokus liegt dabei auf Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung, mit denen hohe energetische Nutzungsgrade erreicht werden können. Die Palette reicht von einfachen Heizkesseln in einem Heizwerk über hocheffiziente Heizkraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) bis zu Windkraft- und Solaranlagen. Die in den dezentralen Anlagen erzeugte Wärme wird meist in der Objektversorgung genutzt, in Fernwärmenetze eingespeist oder in Form von Prozessdampf für industrielle Herstellungsprozesse eingesetzt.

Anwendung in der Industrie

Die Karlsberg Brauerei nutzte bisher eine Dampfturbine zur Eigenstromerzeugung, die durch eine moderne Strom- und Wärmeversorgung ersetzt werden sollte. Die vorhandene Kesselanlage Kohle-/Gas- und HEL-Kessel sollte zusätzlich zur Neuinstallation weiterbetrieben werden. Grundlegende Ziele neben der Reduzierung der CO2-Emissionen war die Verbesserung des Primärenergiefaktors sowie die Einhaltung des EEWärmeG. Die neue Kraftwärme-Kopplungsanlage mit einer Leistung von rund 3,4 Megawatt elektrisch (MWel) ersetzt die bisherige Eigenstromerzeugung mittels Dampfturbine. Die Anlage ist auf den Strombedarf der Brauerei angepasst. Die erzeugte Wärme wird etwa zu gleichen Teilen in der Brauerei genutzt und in das Netz der Heizkraftwerk Homburg GmbH eingespeist, das Iqony Energies mit den Stadtwerken Homburg in der gemeinsamen Gesellschaft betreibt. Die Anlage soll rund 20.000 Megawattstunden (MWh) Strom pro Jahr erzeugen. Durch die gekoppelte Strom- und Wärmeerzeugung werden in erheblichem Umfang CO2-Emissionen eingespart, rund 5200 Tonnen pro Jahr.

Ein weiteres Beispiel zeigt das umfassende Energiekonzept für Ford. Ein Jahr nach der Unterzeichnung der Verträge hat Iqony Energies die neue Energiezentrale des Ford-Werks in Saarlouis an den Autobauer übergeben. Die neue Energiezentrale mit fünf Blockheizkraftwerken und einer Gesamtleistung von 20 Megawatt Heizwärme sowie 22 Megawatt elektrischer Energie konnte in Betrieb genommen werden. Das Bauvorhaben ist das Herzstück eines umfassenden Energiekonzepts, mit dem die beiden Unternehmen langfristig die dezentrale Versorgung des Werks mit Strom und Wärme optimieren wollen. Der Energieexperte übernahm bei diesem Projekt nicht nur die Planung, den Bau und die Finanzierung der Energieversorgung, Iqony Energies wird künftig auch die Betriebsführung und Überwachung der Anlagen ferngesteuert über die Zentralstation des Unternehmens in Saarlouis übernehmen.

Maßnahmen konsequent umsetzen

Die Betriebsmannschaften des Spezialisten sind erfahren im Umgang mit Anlagen, die auf Basis aller gängigen Energieträger betrieben werden. Sind die Anforderungen definiert, entwickelt das Unternehmen eine Lösung und setzt diese um. Die Stärke der Iqony-Familie liegt dabei in Tiefe und Breite der technischen und energiewirtschaftlichen Kompetenz. Daraus ergibt sich für Kunden die Chance, Lösungen individuell zu konzipieren, die nicht nur technisch, sondern auch hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit möglichst viel für die Kunden herausholen. Wie dieses Optimum im Einzelfall jeweils bemessen wird, ergibt sich aus den jeweiligen Wünschen und Vorgaben der Anwenderinnen und Anwender. Mit Blick auf die übergeordnete Zielstellung des Klimaschutzes und der mittelfristig angestrebten Klimaneutralität bleibt aber festzuhalten: Jede Maßnahme, Energie effizient einzusetzen und damit Kosten wie Ressourcen zu sparen, ist ein wichtiger und notwendiger Schritt in Richtung Dekarbonisierung. (ys)


Nutzung von Abwärme

Viele Prozesse in der Industrie bieten Möglichkeiten für eine Nutzung von Abwärme, die wieder in den Betrieb einfließen, zur Strom- oder Kälteerzeugung genutzt oder in ein Fernwärmenetz eingespeist werden kann. So können Industrieunternehmen eine CO2-Reduzierung ihres Betriebs herbeiführen. Das Prinzip ist in verschiedenen Branchen möglich, wie z. B. in der Eisen- und Stahlindustrie, der Zementindustrie, der Papierindustrie, der Glasindustrie oder der chemischen Industrie.

Welche Technologie sich im Einzelfall eignet, ergibt sich aus den Gegebenheiten vor Ort wie etwa den Temperaturen, den Anforderungen der Nutzer und weiteren Faktoren wie den Strombezugskosten. Sorgfältig analysiert und geplant kann ein Abwärmeprojekt für eine effizientere Energienutzung und eine Kostenreduzierung sorgen.

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