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Castforge: Guss- und Schmiedemesse verzeichnet deutliches Wachstum

Stimmen internationaler und nationaler Verbände
Guss- und Schmiedemesse verzeichnet deutliches Wachstum

Guss- und Schmiedemesse verzeichnet deutliches Wachstum
Vom 4. bis 6. Juni 2024 drehte sich auf der Castforge alles um Guss- und Schmiedeteile mit Bearbeitung. Bild: Landesmesse Stuttgart

Vom 4. bis 6. Juni 2024 brachte die dritte Ausgabe der Fachmesse für Guss- und Schmiedeteile weit über 4000 Fachbesucherinnen und Fachbesucher in die Hallen 3 und 5 der Stuttgarter Messe. Die Gießerei- und Schmiedeverbände zeigten sich zufrieden mit der Messe, sehen aber auch akute Herausforderungen in ihren Branchen.

Roland Bleinroth, Geschäftsführer der Messe Stuttgart, zieht eine positive Bilanz: „Die diesjährige Castforge war ein großer Erfolg und hat gezeigt, dass die Branche trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen hinter der Messe steht. Wir sind stolz, dass sich die Castforge in Deutschland und Europa etabliert hat.“

Mit 491 Unternehmen verzeichnete die Fachmesse für Guss- und Schmiedeteile mit Bearbeitung eigenen Angaben zufolge ein starkes Wachstum von 39 Prozent im Vergleich zur Vorveranstaltung im Jahr 2022. Auch die Ausstellungsfläche sei auf 9654 Quadratmeter gewachsen.

Austausch in herausfordernden Zeiten

Max Schumacher, Hauptgeschäftsführer, Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie e. V., über die Bedeutung der Messe: „Die Castforge ist ein wichtiger Treffpunkt für unsere Branche, um in der aktuell tiefgreifenden Krise des Wirtschaftsstandortes über Entwicklungen und Herausforderungen zu diskutieren. Der Kampf gegen den Klimawandel gelingt nur mit dem Gusseuropameister Deutschland. Dafür brauchen wir eine Industrie- und Energiepolitik, die die Industrie als Partner und nicht als Gegner sieht und die den Mittelstand nicht überfordert. Dazu gehören niedrigere Stromkosten und weniger Bürokratie sowie ein Moratorium beim Lieferkettensorgfaltsgesetz.“ Dem Hauptgeschäftsführer zufolge ging die Produktion in der Gießerei-Industrie im ersten Quartal um 30 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2019 zurück. Ein Grund sei die Entwicklung im Maschinen- und Fahrzeugbau.

Tobias Hain, Geschäftsführer, Industrieverband Massivumformung e. V., blickt auf die Entwicklung der vergangenen Jahre und fasst mögliche Lösungsansätze zusammen: „Die deutsche Massivumformung ist stabil aus den Krisen der letzten Jahre gekommen. Die aktuellen politischen Schwerpunkte in Deutschland und Europa führen aber zu immer schwierigeren Rahmenbedingungen. Wir brauchen günstige Energiekosten, einen Abbau der Bürokratie, eine moderne Infrastruktur und realistische, technologieoffene Umweltvorgaben! So können wir unsere Innovationsstärken ausspielen, unsere Kräfte auf die Transformation konzentrieren und weiter international wettbewerbsfähig bleiben.“

Auch Wolfgang Ruch, Geschäftsführer, Großabnehmerverband Energie Baden-Württemberg e. V., betont die hohen Kosten der Energiewende und die daraus resultierenden Auswirkungen: „Die Kosten für die Energiewende sind gewaltig – bis 2035 über 1,2 Billionen Euro. Die Investitionen werden über Zuschüsse, Beihilfen und Einspeisevergütungen angereizt und die Kosten über Netzentgelte und Umlagen an die Letztverbraucher weitergegeben. Die Stromkosten werden in Deutschland weiter ansteigen und übersteigen den kostensenkenden Effekt des Ausbaus der erneuerbaren Energien auf den Strombörsenpreis bei Weitem. Ein Level Playing Field ist für die energiekostenintensive Industrie im europäischen und globalen Kontext nicht mehr gegeben.“

(v. l.) Wolfgang Ruch, Geschäftsführer, Großabnehmerverband Energie Baden-Württemberg e. V., Roland Bleinroth, Geschäftsführer, Messe Stuttgart, Max Schumacher, Hauptgeschäftsführer, Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie e. V., Tobias Hain, Geschäftsführer, Industrieverband Massivumformung e. V. Bild: Landesmesse Stuttgart

Messehallen mit Leben gefüllt

Marina Giacopinelli, Geschäftsführerin des Exportverbandes spanischer Gießereien FUNDIGEX, betont: „Beachtlich war das exponentielle Wachstum bei den Ausstellern und Besuchern in diesem Jahr. Die Castforge ist ohne Zweifel eine der wichtigsten Fachmessen für die Guss- und Schmiedebranche und bietet eine großartige Möglichkeit, Neukunden zu gewinnen und den spanischen Sektor zu stärken.“ Der internationale Anteil von 72 Prozent bei den ausstellenden Unternehmen spiegelt die internationale Bedeutung der Messe.

Auch Wilfrid Boyault, Managing Director, Fédération Forge Fonderie kommentiert: „Die Castforge bietet der französischen Gießerei- und Schmiedeindustrie eine ausgezeichnete Sichtbarkeit in einem wichtigen Markt. Über 20 unserer Mitglieder nahmen teil, was für sich spricht. Die Internationalität der Messe ist für uns sehr wertvoll.“ Und Josef Hlavinka, Geschäftsführer, Svaz sléváren Ceské republiky, ergänzt: „Für den Erhalt der industriellen Entwicklung in Europa sind Gussteile unverzichtbar. Die Castforge hat sich zu einer führenden europäischen Fachmesse für die tschechische Gießereiindustrie entwickelt und ist von großer Bedeutung für die industrielle Produktion in Deutschland und Europa.“

Dem Strompreis trotzen – Resilienz in der Guss- und Schmiedebranche

Hohe internationale Beteiligung

Insgesamt besuchten laut der offiziellen Mitteilung 4286 Fachbesucherinnen und Fachbesucher die Messe. Dies entspricht einem Wachstum von über 20 Prozent. Insgesamt kamen 37 Prozent der Besucherinnen und Besucher aus dem Ausland – aus 45 Ländern. Am stärksten vertreten waren Italien, Frankreich, Österreich, Türkei, Schweiz.

Aynur Ayhan, Mitglied des Board of Directors der IDDMIB – Istanbul Ferrous and Non-Ferrous Metals Exporters‘ Association bekundet: „Die Castforge 2024 war ein wichtiger Meilenstein für die türkische Guss- und Schmiedeindustrie. Die Messe ermöglichte türkischen Herstellern, neue Geschäftsbeziehungen zu knüpfen, Ideen auszutauschen und Produkte vor einem globalen Publikum zu präsentieren. Beispielsweise konnten wir gute Gespräche mit Vertretern aus Deutschland, Italien, den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königreich führen.

Für UNISA (Assocation of Italian steel hot forging companies) steht bereits fest, dass sie ihren Messestand 2026 vergrößern möchten. Präsident Andrea Redaelli, berichtet: „Die Castforge 2024 ist einmal mehr der richtige Ort, um ein sehr spezialisiertes Fachpublikum zu treffen und unser technologisches Potenzial live zu zeigen.“

Zufriedenes Fachpublikum

Das Fachpublikum zeichnete sich laut der Messe durch eine hohe Entscheidungskraft aus. 84 Prozent gaben demnach an, an Einkaufs- und Beschaffungsentscheidungen im Unternehmen beteiligt zu sein. Erfreulich für den Veranstalter war zudem das Gesamturteil des Fachpublikums: Die Castforge wurde im Schnitt mit der Note 1,9 bewertet. 82 Prozent würden die Fachmesse weiterempfehlen. (ys)

Die nächste Castforge findet vom 9. bis 11. Juni 2026 statt.

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