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Intralogistik: IoT und KI für mehr Sicherheit und Effizienz

Intelligente Logistik
IoT und KI sorgen für mehr Sicherheit und Effizienz

IoT und KI sorgen für mehr Sicherheit und Effizienz
Laut der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) waren Flurfördermittel im Jahr 2022 in 35.278 Unfälle verwickelt – zwölf davon tödlich. Bild: Halfpoint - stock.adobe.com
Effizienz, Kostenoptimierung und Sicherheit sind heutzutage entscheidende Faktoren für den Unternehmenserfolg. Insbesondere ein reibungsloser Lagerbetrieb spielt dabei eine wichtige Rolle. Dieser ist allerdings von einem hohen Unfallrisiko geprägt, welches es zu minimieren gilt.

Die Integration von IoT-Technologien und KI eröffnet neue Möglichkeiten, um den Flottenbetrieb und Gefahrenstellen in Unternehmen besser zu erfassen. Insbesondere ausgewertete Daten aus IoT-Geräten bieten enorme Vorteile, gerade in Verbindung mit Aufzeichnungen von Fahrzeugkameras. Laut Statista soll der Automotive-IoT-Markt i bis 2029 voraussichtlich ein Marktvolumen von 11,22 Mrd. Euro erreichen. Viele Fahrzeuge sind daher mittlerweile ab Werk mit Technologien zum Erfassen unterschiedlicher Daten ausgestattet – zum Beispiel mit Telematiksystemen, die als IoT-Gateways fungieren. Sie erfassen Informationen wie die GPS-Position eines Fahrzeugs. Via Mobilfunknetz, WLAN oder Bluetooth übermitteln sie die Daten an eine Cloud-Plattform. Ältere Fahrzeuge lassen sich hierfür mit Plug-in-Geräten nachrüsten.

Zusätzlich lassen sich Fahrzeuge mit Sensoren und Kameras ausstatten. Damit erfassen Unternehmen Daten wie die Motortemperatur, den Reifendruck, den Ladezustand sowie das Fahrverhalten inklusive der Fahrsicherheit. Diese Informationen sind u. a. wichtig für vorausschauende Wartungen, die Verbesserung der Logistikrouten und die Analyse des Fahrerverhaltens. Oft ist eine Kombination unterschiedlicher Geräte hilfreich, um den maximalen Nutzen aus dem IoT zu ziehen und Abläufe zu verbessern. Typische Hilfsmittel zum Erfassen von Fahrzeug- und Logistikinformationen sind:

  • Sensoren und Kameras: Wichtige Daten wie Lasten, Hindernisse und Bewegungsmuster lassen sich gut erfassen, wenn Sensoren und Kameras direkt in die Fahrzeuge integriert werden. Die Hilfsmittel können wie industrielle Advanced-Driver-Assistence-Systeme (ADAS) in einem risikobehaftetem Einsatzbereich gesehen werden.
  • Telematiksysteme: Informationen wie Standort, Geschwindigkeit, Kraftstoff- oder Energieverbrauch können Telematiksysteme aufnehmen. Solche Systeme sind mittlerweile oft direkt in moderne Nutzfahrzeuge integriert.
  • Industrielle IoT-Gateways: Mit diesen Gateways lassen sich die Daten der Sensoren und Systeme bündeln und an eine zentrale Plattform übermitteln. Sie dienen als Schnittstelle zwischen den operativen Technologien im Fahrzeug und der IT-Infrastruktur.
  • Cloud-Plattformen zur Datenanalyse: Mit Plattformen wie Unity von Powerfleet können Unternehmen IoT-Daten und Fahrzeuge miteinander vernetzen und verwalten. Die Funktionen zur Datenanalyse helfen dabei, Muster, Anomalien und Potenziale zu erkennen.

Die Kombination dieser Komponenten schafft ein zuverlässiges System, mit dem Unternehmen ihre Fahrzeug- und Telematikdaten in Echtzeit erfassen, übertragen und auswerten können.

Fahrzeuginformationen zum Verwalten von Flotten

Für Flottenmanager sind bei den erfassten Informationen besonders die Betriebsdaten aus Sensormessungen interessant – also beispielsweise Geschwindigkeit, Beschleunigung und Bremsvorgänge. Doch das deckt nicht alle wichtigen Vorgänge und Informationen einer Flotte ab. Weitere wichtige Daten wie die Fahrzeugposition oder Bewegungsmuster lassen sich durch GPS-Sensoren und Telematiksysteme aufnehmen. Damit behält der Flottenmanager die Fahrstrecken, Routen, Betriebs- und Leerlaufzeiten im Blick. So lassen sich Flottenrouten und -Auslastung in Echtzeit auswerten, anpassen und auch vorausplanen.

Darüber hinaus können Flottenmanager die Umgebung eines Fahrzeugs über Videokameras im Blick behalten. Solche Informationen sind auch in der Unfallrekonstruktion und der proaktiven Unfallvermeidung ein wichtiger Faktor. Die Aufnahmen helfen dem System dabei, Hindernisse oder Gefahrenquellen zu erkennen und darauf etwa durch einen Bremsvorgang zu reagieren. Ebenso ist eine Bewertung des Sicherungszustands der Ladung auf der Ladefläche in Transportfahrzeugen möglich. Auch Diagnose- und Fehlercodes von Gabelstaplern und Transportern liefern wertvolle Hinweise zur Verbesserung der Abläufe.

Das kontinuierliche Erfassen der Fahrzeugdaten erlaubt eine genauere Überwachung des Zustands und der Leistungsfähigkeit von Logistikfahrzeugen. Mittels KI-gestützter Analysen lassen sich Muster und Anomalien erkennen, die auf anstehende Wartungsarbeiten oder Verschleißerscheinungen hindeuten. Außerdem erkennt das System anhand der hinterlegten OEM-Informationen in den Meldungs-Logs, welches Fahrzeuge gewartet werden müssen. Das erleichtert die Preventive oder auch Predictive Maintenance. Durch diesen Überblick lässt sich auch der Vorrat an Ersatzteilen rechtzeitig aufstocken, wodurch sich die Wartezeiten bis zur Wiederinbetriebnahme verkürzen lassen.

Die Analyse der gesammelten Daten aus IoT-Geräten und Kameraaufnahmen gewähren wichtige Einblicke, um Abläufe effizienter zu gestalten. Durch die Auswertung von Bewegungsmustern, Laufwegen und Auslastungen lassen sich Ineffizienzen oder Engpässe in der Lagerhaltung sowie Kommissionierung aufdecken und beheben. Zudem erlaubt die datengestützte Routenplanung und Auslastung der Fahrzeuge die Reduzierung von Leerfahrten bei gleichzeitiger Steigerung der Produktivität.

Gefahrenerkennung und Unfallvermeidung

Zusätzlich ermöglicht die Vernetzung von Sensoren und Kameras an Logistikfahrzeugen, dass potenzielle Gefahrensituationen mithilfe von KI-Algorithmen rechtzeitig erkannt werden – sogar in Echtzeit. Basierend auf den ermittelten Daten kann das System Prozesse automatisch anpassen und bspw. die Geschwindigkeiten abbremsen. Auch Hebevorgänge lassen sich im Bedarfsfall frühzeitig stoppen, um Unfälle zu vermeiden. Diese proaktiven Maßnahmen schützen Mitarbeiter, verhindern Schäden und reduzieren langfristig die Ausfallzeiten. In jedem fünften personellen Schadensfall sind die Mitarbeiter laut der DGUV mehr als vier Wochen arbeitsunfähig.

Datenauswertung mit KI

Die Integration von IoT und KI in der Logistikbranche birgt enormes Potenzial hinsichtlich Sicherheit, Effizienz und Kosteneinsparung. Durch die Auswertung der gesammelten Daten in Logistikfahrzeugen lassen sich Gefahrensituationen direkt erkennen und proaktiv abwenden. Gleichzeitig ermöglicht die vorausschauende Wartungsplanung eine höhere Verfügbarkeit der Flotte bei reduzierten Kosten. Nicht zuletzt bietet die Datenanalyse wertvolle Einblicke zur Optimierung von Routen, Fahrzeugauslastung sowie Mitarbeiter- und Ladungssicherheit. Unternehmen, die diese Technologien nutzen, können langfristig ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern, indem sie Sicherheitsrisiken minimieren, Ausfallzeiten reduzieren und ihre Effizienz kontinuierlich verbessern.


Bild: Powerfleet

Heinz-Hermann Tiben

ist SVP Sales EMEA bei Powerfleet.

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