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Metallmärkte im wackeligen Gleichgewicht – Chrom kommt bald wieder über Hafen Iskenderun

Preisdindices für Ferromolybdän, Ferrosilizium und Ferrochrom
Metallmärkte im wackeligen Gleichgewicht – Chrom kommt bald wieder über Hafen Iskenderun

Metallmärkte im wackeligen Gleichgewicht – Chrom kommt bald wieder über Hafen Iskenderun
Bild: Miracle Moments/stock.adobe.com
Die europäischen Metallmärkte befinden sich weiterhin in einem wackeligen Gleichgewicht. Die Stahlnachfrage der wichtigsten Sektoren bleibt trotz der makroökonomischen Risiken unverändert – die Stahlhersteller haben es indes nicht eilig, ihre Produktion zu erhöhen. Sie konzentrieren sich auf den Abbau der Lagerbestände.

Das Risiko eines Zusammenbruchs des Energiemarktes aufgrund der dringenden Notwendigkeit einer Diversifizierung der Energiequellen in Europa, ausgelöst durch die russische Militäraggression in der Ukraine, scheint weniger bedeutend als noch vor ein paar Monaten zu sein. Eine explosionsartige Erholung der Nachfrage in diesem Segment ist jedoch nicht zu erwarten.

Rohstoffeinkäufer brauchen neben starken Nerven vor allem verlässliche Informationen. Beschaffung aktuell kooperiert darum mit Metalshub, Anbieter von Softwarelösungen für den Rohstoffhandel. Im Fokus dieser Ausgabe stehen die Legierungen Ferromolybdän, Ferrosilizium und Ferrochrom.

Ferromolybdän: Nachdem die Ferromolybdänpreise in Europa bis Anfang April fast zweimal unter 50 USD/kg gesunken waren, steigen sie nun wieder.

Die weltweite Molybdänproduktion ging im vergangenen Jahr um 1 Prozent zurück; in Südamerika sogar um 8 Prozent. Der europäische Markt ist von Lieferengpässen betroffen – diese werden von Händlern durch schnelle Lieferungen aus China und Südkorea ausgenutzt. Es wird erwartet, dass der europäische Molybdänmarkt in naher Zukunft volatil bleibt und die Preise kurzfristigen Spekulationen unterliegen werden.

Ferrosilizium: Die Nachfrage der Käufer ist nach wie vor gedämpft, was die Verkäufer daran hindert, die Preise in den Geschäften zu erhöhen. Die Spanne zwischen dem Angebots- und dem Endpreis ist nach wie vor erheblich. Weitere Strompreissenkungen in Europa ermöglichen lokalen Herstellern die Wiederaufnahme der Ferrosiliziumproduktion. Das slowakische OFZ-Werk hat seit dem 1. April einen Ofen wieder in Betrieb genommen. Auch Ferroglobe fährt Berichten zufolge die Produktion wieder hoch. Elkem führte im März Wartungsarbeiten an den Anlagen durch und reduzierte die Legierungsproduktion entsprechend.

Nach einer relativen Stabilisierung der Sicherheitslage und trotz anhaltender Feindseligkeiten hat das ukrainische Ferrolegierungswerk Zaporizhzhya drei Öfen in Betrieb genommen. Die Versorgung in Europa dürfte hiervon nicht profitieren, da das Werk hauptsächlich die Inlandsnachfrage decken will.

Ferrochrom: Die Türkei war 2022 laut US Geological Survey’s most recent report (Januar 2023) der zweitgrößte Chromförderer (ca. 6,9 Mio. Tonnen) nach Südafrika (rund 18 Mio. Tonnen). Die türkische Chromindustrie erholt sich allmählich von den Auswirkungen des Erdbebens im Februar. Der führende Chromproduzent des Landes (Yildirim Group) erklärt, er sei bereit, die Verschiffungen über den Hafen von Iskenderun wieder aufzunehmen.

Angesichts der ungünstigen makroökonomischen Bedingungen kündigten alle großen Edelstahlhersteller in China für April niedrigere Einkaufspreise für HC FeCr an.

Die Ferrochrompreise in Europa fielen im April um 15 bis 30 Prozent, da es keine unterstützenden Fundamentaldaten gab.


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