Nach durchschnittlich 92 Tagen werden in China Rechnungen beglichen, 2015 waren es noch 88 Tage. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Euler-Hermes-Studie zum weltweiten Zahlungsverhalten, „Worldwide DSO – Paying the penalty for low growth“. Der Kreditversicherer analysiert darin das Zahlungsverhalten in 36 ausgewählten Ländern und 21 Branchen. Richtgröße sind dabei die sogenannten „Days of Sales Outstanding“ (DSO), also die Zeitspanne zwischen Rechnungslegung und Zahlungseingang, von börsennotierten Unternehmen in den jeweiligen Ländern und Sektoren.
Chinesische Unternehmen zahlen nicht nur am spätesten, sondern auch fast einen ganzen Monat später als der weltweite Durchschnitt, der 2016 unverändert bei 64 Tagen liegt. Allerdings erhält jedes vierte Unternehmen erst nach 90 Tagen sein Geld. Deutschland gehört wie viele europäische Staaten weiterhin zu den traditionellen Schnellzahlern. Nach im Schnitt 53 Tagen werden sowohl 2015 als auch 2016 Rechnungen börsennotierter Unternehmen in der Bundesrepublik bezahlt. Damit liegen die Deutschen im oberen Mittelfeld auf Rang 13. Spitzenreiter bei den Schnellzahlern sind die österreichischen Nachbarn (DSO 2015/2016: je 44 Tage), vor Neuseeland (je 46), den Niederlanden (2015/2016: 47/46), der Schweiz und Dänemark (je 48/48), Südafrika (48/50) sowie den USA (49/50).
Bis 2014 war Italien das weltweite Schlusslicht. 2015 war es Griechenland, vor China und Italien gleichauf, der Türkei und Frankreich. Die Gründe für diese Entwicklung sind jedoch unterschiedlich: Zum einen liegt dies am verlangsamten Wirtschaftswachstum, zum anderem aber auch an den großen Cash-Beständen der börsennotierten chinesischen Unternehmen, die sich längere Zahlungsziele leisten können. ag
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