Dienstwagen, Ride- und Car-Sharing, Pool-Lösungen oder das private Fahrzeug für den täglichen Arbeitsweg: Die möglichen Ansätze für die betriebliche Mobilität sind so vielfältig, wie es auch die Erfordernisse des jeweiligen Unternehmens und seiner Arbeitskräfte sind. Insbesondere im produzierenden Gewerbe stehen dabei vor allem zeitliche und logistische Aspekte im Vordergrund.
Fünf Kilometer sind die beiden österreichischen Standorte von TGW Logistics voneinander entfernt, der eine in Wels, der zweite im benachbarten Marchtrenk. Auch die Verbindungen zum öffentlichen Nahverkehr sind ähnlich situiert: 2,7 Kilometer ist die Unternehmenszentrale in Marchtrenk vom örtlichen Bahnhof entfernt, vom Hauptbahnhof Wels zum dortigen Standort sind es 2,9 Kilometer. Für Strecken dieser Größenordnung bietet sich das Zweirad ideal an, bewältigt es doch die Distanz eines 38-minütigen Fußweges in weniger als zehn Minuten, ohne Verkehrsstaus oder Parkplatzsuche. Können Fahrräder bei solchen Wegen ihre Vorzüge gegenüber Pkw vor allem bei den Faktoren Kosten, Zeit und Geschwindigkeit ausspielen, so kommt im Vergleich zu öffentlichen Verkehrsmitteln noch der Vorteil der Fahrplanunabhängigkeit hinzu – ein Faktor, der bei Unternehmen vor allem im Mehrschichtbetrieb relevant ist, durch den Mitarbeiter oft außerhalb der Betriebszeiten öffentlicher Verkehrsmittel mobil sein müssen. Bei den beiden österreichischen Standorten setzt das Unternehmen daher auf ein System von Sharing-E-Bikes samt Ladeinfrastruktur und App-Einbindung, welche die Reservierung und Entsperrung der E-Bikes durch individuelle Mitarbeiter ermöglicht. Als Dienstleister ist Movelo auf diese Art der betrieblichen Zweiradmobilität spezialisiert. Das Unternehmen stattet bereits über 100 Unternehmen in sieben europäischen Ländern mit E-Bike-Fuhrparks aus.
Multimodales Mobilitätskonzept
Neben den elektrischen Fahrrädern ergänzen auch E-Pool-Fahrzeuge den TGW-Fuhrpark, der dem Unternehmen zufolge mit Augenmerk auf ökonomisch zukunftsfähige Nachhaltigkeit aufgebaut wurde – auch mit Rücksicht auf steigende Preise für fossile Brennstoffe und zunehmend strenger werdende CO2-Vorgaben für Unternehmensflotten. So nutzt der Intralogistikanbieter für die E-Ladeinfrastruktur an den Hauptstandorten bereits seit vier Jahren Photovoltaik zur Erzeugung eigenen Stroms. Während die betriebliche E-Auto-Flotte vor allem für geschäftliche Reisen mit mittlerer Distanz genutzt wird kommen die E-Bikes für örtliche Termine, die nahe Standortverbindung und für den privaten Gebrauch durch Mitarbeiter zum regelmäßigen Einsatz. Mit Verbrennungsmotor betriebene Fahrzeuge nutzt TGW weiterhin für Langstreckeneinsätze für Vertriebs- oder Servicezwecke – also vor allem jene Bereiche, in der die E-Mobilität aus Gründen der Reichweite noch nicht vollständig konkurrenzfähig ist.
Aus Unternehmenssicht bietet sich ein solches multimodales Konzept vor allem an, um den größtmöglichen Praxisnutzen aus jeder Mobilitätsform eruieren zu können, wodurch auch die Akzeptanz von neuen Lösungen durch Mitarbeiter, Kunden und Gesellschaft gesteigert wird. Das parallele Anbieten mehrerer Mobilitätsformen wird zudem durch die Existenz von Sharing-Lösungen von spezialisierten Anbietern begünstigt. So bezieht TGW Logistics die Pedelecs zu einem Pauschalpreis. In diesem Paket sind auch jegliche Kosten für Inspektionen, Versicherung, Service und Anlieferung enthalten. Zusätzlich kann die Ladeinfrastruktur zu einem Pauschalpreis gemietet und eingerichtet werden. Dies ermöglicht im Vergleich zum Direktkauf oder Leasing finanzielle Planbarkeit. Bei sich änderndem Bedarf kann die Flotte fast beliebig vergrößert oder verkleinert werden.
Private Nutzbarkeit von E-Bikes
Für Mitarbeiter wiederum ist die Akzeptanz solcher nachhaltigen Mobilitätslösungen vor allem von den konkreten Vorteilen abhängig, die man als Arbeitgeber auch als attraktiver Teil eines Leistungspakets vermitteln kann – so wie es bei TGW Logistics der Fall ist. So wird die E-Bike-Flotte zwar hauptsächlich zur Standortverbindung und damit für berufliche Wege genutzt – Mitarbeiter verwenden sie dabei vorwiegend zur Überbrückung der eingangs erwähnten Betriebsstandorte – aber auch eine private Nutzung ist möglich. TGW Logistics stellt seinen Mitarbeitern die E-Bikes während der Wochenenden und Feiertage sowie außerhalb der Kernarbeitszeiten zur Verfügung – völlig kostenfrei. Nachhaltige Mobilität ist für das Technologieunternehmen einer der Wege, um der Unternehmensphilosophie „Mensch im Mittelpunkt – lernen und wachsen“ gerecht zu werden.
Bild: MoveloHerbert Ottenschläger
ist Head of Sales des deutschen Mobilitätsdienstleisters Movelo.
Das Corporate E-Bike-Abo für Industriebetriebe
- Vertragsdauer: 36 Monate
- Mindeststückzahl E-Bikes: 2
- Miete inkludiert u. a.: Fullservice (Vollkaskoversicherung, Vor-Ort-Service, Support), Flottensoftware, Nutzungsapp, Lieferung und Montage
TGW Logistics
… ist ein internationaler Anbieter von Intralogistik-Lösungen. Seit mehr als 50 Jahren realisiert der österreichische Spezialist weltweit hochautomatisierte Anlagen für Kunden. Als Systemintegrator übernimmt TGW Logistics dabei Planung, Produktion, Realisierung und Service der Logistikzentren – von Mechatronik über Robotik bis hin zu Steuerung und Software. Das Unternehmen hat Niederlassungen in Europa, China und den USA und beschäftigt weltweit rund 4400 Mitarbeitende. Im Wirtschaftsjahr 2022/23 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von 955 Millionen Euro.
Movelo
… ist Spezialist in Sachen Mobilitätsdienstleistungen für E-Bikes im Businessbereich. Das 2005 gegründete Unternehmen liefert zum Aufbau umweltfreundlicher Fuhrparks hochwertige Elektrofahrräder und dazugehörige Komponenten – eine Smartphone-App, Software, Abstell- und Ladestationen sowie den dazugehörigen Rundumservice. Aktuell befinden sich in Deutschland, Österreich, Belgien, den Niederlanden, Tschechien, Frankreich und Italien rund 6500 Movelo-E-Bikes im Einsatz. Mit ihnen wurden bislang mehr als 9,6 Mio. Kilometer zurückgelegt und mehr als 10.000 Tonnen CO2 eingespart.
