Das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) hat seine Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland aktualisiert. Aufgrund der in den letzten Monaten schwächeren Entwicklung der Weltwirtschaft wird für dieses Jahr nunmehr ein Wirtschaftswachstum von 1,7 % erwartet.
Für das kommende Jahr rechnet das HWWI weiterhin mit einem Wachstum von 1,7 %. Nichtsdestotrotz hat die deutsche Wirtschaft auch im Sommerquartal ihren moderaten Wachstumskurs fortgesetzt und ist mit 0,3 % im Vergleich zum Vorquartal ähnlich stark wie in den vorangegangenen Quartalen gewachsen. Dieser Trend sollte sich im Prognosezeitraum fortsetzen, so dass die Voraussetzungen für einen anhaltenden Aufschwung im nächsten Jahr weiter gegeben sind.
Getragen wurde das Wachstum im dritten Quartal überwiegend vom privaten und staatlichen Konsum. Der Staatskonsum ist mit einer Rate von 1,3 % im Vergleich zum Vorquartal gestiegen. Gleichzeitig sind angesichts der gestiegenen Unsicherheit bezüglich der Entwicklung der Weltwirtschaft die Analageinvestitionen im Sommer leicht gesunken. Aber auch der Außenhandel und ein deutlicher Vorratsabbau trugen negativ zum Wachstum bei. So wuchsen die Importe mit 1,1 % deutlich stärker als die Exporte mit 0,2 %, so dass der Außenbeitrag insgesamt einen leicht negativen Wachstumsimpuls von –0,4 Prozentpunkten lieferte. Der Preisdruck hat sich in den vergangenen Monaten aufgrund der nicht weiter sinkenden Energiepreise wieder leicht erhöht. Dennoch lag die Inflationsrate mit 0,4 % im November immer noch deutlich unter der 2 %-Stabilitätsmarke. Die positive Entwicklung des Arbeitsmarktes hat sich im Sommer fortgesetzt. Während die Beschäftigung weiter gestiegen ist, ist die Zahl der Arbeitslosen im November auf den niedrigsten Stand seit mehr als 24 Jahren gefallen.
Das größte konjunkturelle Risiko stellen derzeit die Schwellenländer dar. Sofern sich die derzeitigen Korrekturen an den Finanzmärkten nicht zu einer Krise verschärfen, bleibt die deutsche Wirtschaft auf Wachstumskurs. Gleichzeitig stellt die anstehende Zinswende der amerikanischen Zentralbank (Fed) immer noch ein Risiko vor allem für die Entwicklung in den Schwellenländern in Verbindung mit einem möglichen Kapitalabzug dar. Es ist davon auszugehen, dass die Fed lediglich einen ersten Zinsschritt zum Ende des Jahres vollzieht. „Insgesamt besteht die Hoffnung, dass sich in 2016 viele der vor allem politisch bedingten Risiken für die Weltwirtschaft reduzieren und die deutsche Wirtschaft ihren Wachstumskurs fortsetzen kann“, sagt Prof. Dr. Henning Vöpel, Direktor des HWWI.
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