Startseite » Automatisierung »

Auch in der Digitalära unverzichtbar

Steckverbinder
Auch in der Digitalära unverzichtbar

Während sich im Privatbereich WLAN und demnächst auch 5G immer mehr etablieren, bleiben leitungsbasierte Verbindungen in der industriellen Kommunikation weiter unverzichtbar. Mit der Digitalisierung wachsen aber die Anforderungen an die Industriesteckverbinder.

Überall dort, wo schnelle und störungsfreie Kommunikation der Maschinen untereinander, beispielsweise die Übermittlung von Daten in Echtzeit oder die Zuführung von Energie zu den Antrieben, nötig ist, sind Leitungen und Steckverbinder unentbehrlich. Vor allem dann, wenn Zuverlässigkeit wichtig ist. Außerdem sind leitungsbasierte Verbindungen weniger anfällig für Hackerangriffe. „Deshalb wird die Bedeutung von Leitungen und Steckverbindern in den kommenden Jahren sogar eher zunehmen“, ist Martin Guserle, Leiter des Geschäftsbereichs Steckverbinder bei Lapp, überzeugt.

Allerdings werden mit zunehmender Digitalisierung die Leitungen seltener fest verdrahtet, sondern häufiger gesteckt. Die Produktionsprozesse müssen möglichst variabel und mobil sein. Kleine Fertigungszellen werden wie Module aneinandergereiht und immer wieder neu arrangiert, denn eine Anlage wird zukünftig immer wieder neue Produkte fertigen. Komplizierte und zeitaufwändige Umbauten müssen dabei vermieden werden. Dies erfordert Steckverbinder, die sich schnell lösen und woanders wieder anstecken lassen.

Anforderungen an Steckerverbinder steigen

Allerdings werden sich die Anforderungen des Marktes an die Stecker weiter erhöhen. Maschinenbauer, die auf allen Kontinenten aktiv sind, müssen lokale Standards erfüllen, insbesondere die UL-Zertifizierung in Nordamerika. Zusätzlich erfordern bestimmte Branchen spezielle Zertifizierungen, etwa die Wind- und Solarenergie oder die Bahn- und die Lebensmittelindustrie.

Viele Industriesteckverbinder sind für eine unüberschaubare Vielzahl von Anwendungen geeignet. Anbieter wie Lapp passen sich den nationalen und lokalen Gegebenheiten an und haben deshalb immer die höchsten Anforderungen im Blick und leiten die Varianten für verschiedene Märkte und Branchen dann von diesem Standard ab. Vor allem Rechteckstecker sind seit vielen Jahren etabliert und erobern weltweit neue Anwendungen. Für die Kunden ist hier die globale Präsenz und die schnelle Lieferfähigkeit von Lapp besonders vorteilhaft. Zudem nutzt der Anbieter auch den Trend der Digitalisierung und bietet einen Online-Gehäusekonfigurator, womit der Kunde sein individuell passendes Steckergehäuse selbst konfigurieren kann. Die Bestellung geht direkt in die Produktion, und nach spätestens fünf Werktagen (innerhalb Deutschlands) trifft die Ware beim Kunden ein. Es gibt 138 Millionen mögliche Konfigurationen.

Mit der Digitalisierung im Rahmen von Industrie 4.0 werden aber auch immer mehr Datenverbindungen in der Industrie geschaffen. Zunehmend nachgefragt werden daher Steckverbinder für die Übermittlung digitaler Daten mit immer höheren Datenraten. Dafür sind auch unterschiedliche Rundstecker geeignet. Standards sind zum Beispiel die Gewindegrößen M23, M17 und immer häufiger der kompakte M12-Stecker. Diese Steckverbinder sind zukunftssicher und damit nachhaltig, denn der Kunde erwartet, dass sie trotz zunehmender Bewegung und Vibration 30 Jahre oder länger halten.

Modularer Aufbau für Stecker

Aber es kommt nicht nur auf die Langlebigkeit, sondern auch auf die Variabilität eines Steckverbinders an. Wenn an einem Roboter eine Kamera zur Qualitätsinspektion nachgerüstet wird, sollte die Erweiterung auch im Steckverbinder leicht möglich sein. Hier bieten sich modulare Rechtecksteckverbinder an, etwa das einfach erweiterbare Steckersystem Epic MH von Lapp. Es lässt sich flexibel für Leitungen unterschiedlichster Funktionen bestücken und nimmt beliebige Steckermodule für Energie, Signale und Daten auf. Das ist vor allem in Branchen, die sich rasch industrialisieren, immens wichtig.

In besonderem Maße ist dies in der Lebensmittelbranche der Fall. Angesichts der wachsenden Weltbevölkerung führt kein Weg an einer hoch produktiven industriellen Lebensmittelproduktion vorbei. Gleichzeitig verlangen die Konsumenten in den Industrienationen Lebensmittel, die man bequemer zubereiten kann und die in kleineren Portionen verpackt sind. In der Produktion sind dafür eine Vielzahl von Sensoren und Antrieben und damit Leitungen sowie Steckverbinder, die Daten und Leistung übertragen, nötig. Diese müssen häufigen Reinigungen mit aggressiven Reinigungsmitteln widerstehen, denn die Anforderungen an die Hygiene steigen ebenfalls immer weiter. Für Steckverbinder heißt das, dass sie höhere Anforderungen an die Robustheit erfüllen müssen.

Martin Guserle beobachtet aber auch den Trend zu Individuallösungen bei Steckverbindern, wenn Standardlösungen nicht mehr weiterhelfen. „Die nächsten Jahre werden viele Veränderungen für die Industrie mit sich bringen. Wir sind darauf vorbereitet und werden unsere Kunden gut unterstützen können“, sagt Guserle.


Irmgard Nille

Journalistin in Hamburg

Unsere Whitepaper-Empfehlung


Hier finden Sie mehr über:
Aktuelles Heft
Titelbild Beschaffung aktuell 4
Ausgabe
4.2024
PRINT
ABO

Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de