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Raus aus dem Loch – aus Fehlern in der Vergangenheit lernen

Teammoral auch in schwierigen Zeiten steigern
Raus aus dem Loch – aus Fehlern in der Vergangenheit lernen

Zunehmender Druck und eine Fülle von Problemen in der Lieferkette – diese Belastung fordert ihren Tribut. In Krisen sind richtungsweisende Führungskräfte besonders gefragt. Wenn sich Teams in schwierigen Zeiten nicht auf ihre Führungskraft verlassen können, werden diese Probleme noch steigen. Was können Teamleiter und Führungskräfte tun, um ihren Teams auch in schwierigen Zeiten beizustehen?

Beschaffungsteams stehen unter zunehmendem Druck, eine Fülle von Problemen in der Lieferkette zu bewältigen – von der Inflation bis hin zu Engpässen. Diese Belastung fordert ihren Tribut und resultiert nicht selten in Unzufriedenheit. Jüngste Untersuchungen haben ergeben, dass die Zufriedenheit der Mitarbeiter mit der Unternehmensführung von 71 Prozent im Jahr 2019 auf 63 Prozent im Jahr 2022 gesunken ist. In Krisen sind richtungsweisende Führungskräfte besonders gefragt.

Strategisch durch die Krise führen

Um die Teammoral auch in schwierigen Zeiten zu steigern, müssen sich Teamleiter auf ihre grundlegende Aufgabe zurückbesinnen – der strategischen Führung des Teams. Denn viel zu oft spielen Teamleiter die falsche Rolle in ihrem Unternehmen. In einigen Fällen sind sie einer der „Feuerwehrmänner“, der sich darauf konzentriert, Unternehmensprozesse stabil zu halten und permanent operative Probleme zu lösen. In anderen Fällen sind sie der „Vollstrecker“, der auf der Managementebene Ziele, Richtlinien und Initiativen klärt. In wieder anderen Fällen spielen sie die Rolle des „Beraters“, der wichtige Aufgaben an andere delegiert, während er sich auf Geschäftsbeziehungen und Konfliktmanagement fokussiert. Diese Rolle kann sehr wertvoll sein. Voraussetzung ist, dass sie mit der eigentlichen Aufgabe einer Führungskraft in Einklang gebracht wird: Die Aufgabe als strategische Stimme der Vernunft zu agieren.

Als strategische Leitperson richtet der Teamleiter sein Team auf die Kundenbedürfnisse aus und legt Prioritäten fest. Die Rolle des Vollstreckers, Feuerwehrmanns oder Beraters sollten niemals die höchste Priorität haben. Durch die Fokussierung auf die Kundenbedürfnisse stellt die strategische Führungskraft die Verbindung zwischen der obersten Führungsebene, den Mitarbeitern und den Kundenbedürfnissen her, um die wichtigsten Werttreiber für das Unternehmen zu definieren und sich darauf zu konzentrieren.

Es ist kein Geheimnis, dass die Beschaffungsbranche seit Jahrzehnten in ihren Gewohnheiten festgefahren ist. Wir halten an etablierten Vorgehensweisen fest, weil sie immer funktioniert haben. In den vergangenen drei Jahren haben wir gelernt, dass diese alten Wege in Zukunft nicht mehr funktionieren werden. Beschaffungsteams mussten immer wieder aufs Neue Brände löschen. Die bisherigen Beschaffungsmethoden sind ausgebrannt und erschöpft. Um diesen Branchen-Burnout zu vermeiden, gilt es sich diese Situation zunächst bewusst zu machen sowie im nächsten Schritt neue Herangehensweisen zu finden und die Rolle des Teams neu zu definieren.

Silos innerhalb der Organisation aufzubrechen, kann den Druck auf die einzelnen Teams für Technik, Beschaffung und Lieferketten verringern. Kostenreduzierungen sind ein Thema, mit dem sich alle Abteilungen in irgendeiner Weise beschäftigen. Wenn die Entscheidungsfindung teamübergreifend stattfindet, können sich ganz neue Möglichkeiten ergeben.

Ein ausgeprägtes Wissen über Lieferantenrisikos und alternative Bezugsquellen kann beispielsweise hilfreich sein, um nachgelagerte Kostensenkungen und eine höhere Widerstandsfähigkeit der Produkte während ihres gesamten Lebenszyklus zu ermöglichen. All dies wird durch externe Informationen unterstützt, die den Teams helfen ihre Probleme in einen größeren Kontext zu setzen und Entscheidungen begünstigen, ohne Vermutungen anstellen zu müssen.

Jedem Brand liegt ein tieferes Problem zugrunde. In der heutigen Welt gibt es zahlreiche Faktoren, auf die wir keinen Einfluss haben. Es ist leicht, Schließungen, Engpässe oder zahlreiche andere externen Gegebenheiten als Ursache für das Problem auszumachen. Teamleiter sollten einen Schritt zurückgehen und sich ansehen, wo genau sich die Druckpunkte in ihren eigenen Teams befinden. Welche internen Fehler in der Vergangenheit haben später zu Problemen geführt?

Herangehensweisen immer wieder überdenken

Oft liegt das Problem in einem Mangel an Transparenz und externen Informationen begründet. Entscheidungen, die auf begrenzten Daten basieren, sind riskant, doch genau so arbeiten derzeit zahlreiche Teams auf der ganzen Welt inmitten von anhaltenden Bränden. Teamleiter und Führungskräfte müssen ihnen die notwendigen Informationen, Ressourcen und Mittel geben, damit sie jetzt und in Zukunft bessere Entscheidungen treffen können – und aus dem Feuerwehrmodus herauskommen.


Bild: Supplyframe

Sascha Bütterling

Senior Director SaaS, DACH bei Supplyframe

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