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Chips made in Germany

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Chips made in Germany

Chips made in Germany
Yannick Schwab, Redakteur der Beschaffung aktuell ,yannick.schwab@konradin.de Bild: Konradin

Während andere Länder wachsen, kommt die deutsche Wirtschaft nicht in die Pötte. Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet für dieses Jahr einen Rückgang der deutschen Wirtschaft um 0,3 Prozent und der Einkaufsmanagerindex EMI sackte im Juli mit 38,8 Punkten auf den tiefsten Stand seit Mai 2020 ab. „Die deutsche Wirtschaft steckt in der Klemme. Das bestätigt nach den enttäuschenden vorläufigen BIP-Zahlen für das zweite Quartal 2023 auch der aktuelle EMI“, betont BME-Hauptgeschäftsführerin Dr. Helena Melnikov. „Angesichts der aktuellen Situation scheint eine kurzfristige Wiederbelebung der Wirtschaft mehr Illusion als Realität zu sein.“ Wirtschaftsverbände warnen bereits vor einer schleichenden Deindustrialisierung, da Unternehmen wegen der derzeitigen Standortbedingungen ihre Produktion ins Ausland verlagern könnten.

Sollte es wirklich zu einer Abwanderung kommen, stellt sich die Frage, welche Zukunftsbranche Deutschland halten kann. Neuste Meldungen legen nahe, dass die Regierung hierbei ein Auge auf die Halbleitertechnologie geworfen haben könnte. Nachdem zuletzt Intel (Magdeburg) und Infineon (Dresden) den Aufbau von Produktionsstätten angekündigt hatten, hat der taiwanesische Halbleiterhersteller TSMC Anfang August entschieden ebenfalls in Dresden eine Halbleiterproduktion aufzubauen. An dem Projekt sind außerdem Bosch, Infineon und die niederländische NXP beteiligt. Die Bundesregierung unterstützt das Investment laut dem Handelsblatt, das sich auf Regierungskreise beruft, mit fünf Milliarden Euro. Die neue Intel-Fabrik plant die Regierung gar mit 9,9 Milliarden Euro zu fördern. Für Robert Habeck zeigt das Investment, dass „Deutschland ein attraktiver und wettbewerbsfähiger Standort ist, gerade auch bei Schlüsseltechnologien wie der Mikroelektronik“. Gleichzeitig betont er, dass man daran arbeite, die Rahmenbedingungen für solche Großinvestitionen weiter zu verbessern, Genehmigungsverfahren zu beschleunigen und Bürokratie abzubauen.

Chips gelten als ein Schlüsselprodukt für die Industrie. Welche Relevanz Halbleiter haben, dürften die vergangenen Jahre gezeigt haben, als es bei Automobilen, Wind- und Solaranlagen oder Unterhaltungselektronik zu Lieferengpässen kam. Mit eigenen Halbleiter-Kapazitäten sollen Abhängigkeiten reduziert und die Versorgungssicherheit sowie Wettbewerbsfähigkeit gestärkt werden. Ob aber allein durch die subventionierte Halbleiterindustrie der mögliche Wegfall vieler produzierender Industrieunternehmen aufgefangen werden kann, darf zumindest bezweifelt werden.

Yannick Schwab, Redakteur der Beschaffung aktuell, yannick.schwab@konradin.de

 

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