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In Europa – auch in Deutschland – kommt es immer wieder zu Frachtdiebstählen. Meist sind die sogenannten „Planenschlitzer“ nachts auf unbewachten Parkplätzen aktiv oder sie entwenden die Ware direkt von unzureichend gesicherten Lagerplätzen. Aber es gibt auch solche, die sich Daten von anstehenden Transporten verschaffen, um mit dem guten Namen verlässlicher Transportpartner aufzutreten und sich die ausgesuchte Ware unbehelligt in den falschen LKW verladen zu lassen.
Da jüngst vermehrt von solchen Fällen zu lesen war, soll dieser Beitrag den Nutzerinnen und Nutzern digitaler Marktplätze einige Tipps an die Hand geben, wie sie sich wirkungsvoll gegen falsche Geschäftspartner schützen können.
Sorgfältige Prüfung
Zum täglichen Business von Speditionen gehört es, dass ständig kurzfristig neue Geschäftsbeziehungen geknüpft werden müssen. Hier sollten Nutzer besonders vorsichtig sein und den potenziellen Partner genau prüfen. Ist der Transportunternehmer wirklich der, der er vorgibt zu sein?
Die meisten digitalen Plattformen prüfen ihre Nutzer vor der Freischaltung und bieten ihnen die Möglichkeit, Geschäftsdokumente anderer Unternehmen einzusehen. Manche Anbieter bieten zudem eine automatisierte Prüfung der wichtigsten Dokumente und weisen die erfolgreiche Prüfung in der Plattform aus.
Exklusive Netzwerke
Wer lieber mit bereits bekannten Geschäftspartnern arbeitet und dem großen Netzwerk unbekannter Spotmarktnutzer nicht traut, hat beispielsweise in den etablierten Frachtenbörsen wie Timocom die Möglichkeit, eigene Partnernetzwerke aufzubauen. Sie nennen sich private Benutzerkreise oder geschlossene Frachtenbörsen und bilden den Komfort der digitalen Auftragsvergabe in einem exklusiven Netzwerk ab.
Sichere Kommunikationskanäle
Um Kontakt aufzunehmen, wählen Betrüger häufig Kommunikationswege außerhalb der digitalen Plattformen – meist E-Mail oder Telefon. Sicherer ist es, für die Kommunikation und die Auftragsvergabe innerhalb der Plattform zu bleiben und die digitalen Optionen auszuschöpfen. Unregelmäßigkeiten können so nicht nur von den eigenen Mitarbeitern, sondern auch von den Algorithmen der Plattformen erkannt werden.
Schutz der Gemeinschaft
Viele Plattformen prüfen ihre Nutzer grundsätzlich vor deren Freischaltung (s. o.). Darum und wegen der großen Anzahl an Geschäftsbeziehungen kann die Zugehörigkeit eines Unternehmens zu einem digitalen Netzwerk ein guter Anhaltspunkt dafür sein, ob ein Unternehmen schonmal auffällig war.
Wer andere Unternehmen im Netzwerk schädigt, wird im Verbund zügig identifiziert und bei Regelverstoß gesperrt – ob durch Hinweise von Kunden oder durch digitales Monitoring. Dies lässt sich zum Beispiel mit einem Blick in die Unternehmensprofile eines unabhängigen Netzwerks überprüfen. So schützen die Plattformen ihre Kunden schon bei Auffälligkeiten und die Nutzer sich gegenseitig vor Schäden durch schwarze Schafe.
Fazit
Gegen kriminelle Energie gibt es keinen hundertprozentigen Schutz. Umso wichtiger ist es, trotz des stressigen Dispositionsalltags sorgfältig zu prüfen und für Absprachen und Auftragsvergaben im digitalen Kosmos zu bleiben. Wer unsicher ist, sollte die zusätzlichen Prüfmechanismen der Plattformen in Anspruch nehmen und im Schadensfall zügig die Betreiber der Plattform informieren, um so andere Unternehmen vor Schäden zu schützen. (ys)