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Finanzinvestoren kauften 2016 über 200 Firmen in Deutschland

Aktueller Private-Equality-Monitor
Finanzinvestoren kauften 2016 über 200 Firmen in Deutschland

Finanzinvestoren kauften 2016 über 200 Firmen in Deutschland
Der „Private Equity Monitor Deutschland„ berichtet jährlich über die Übernahmen (Buyouts) und Verkäufe (Exits) von Unternehmen durch Private- Equity-Gesellschaften und analysiert diese aus arbeitnehmerorientierter Sicht. Bild: Mopic

Der aktuelle „Private Equity Monitor“ der Hans-Böckler-Stiftung ergibt, dass Finanzinvestoren in Deutschland weiterhin sehr aktiv Unternehmen kaufen und mit Gewinn weiterveräußern: 2016 haben Private-Equity-Gesellschaften (PE) 212 und damit 3 % mehr Unternehmen übernommen als im Vorjahr, was seit dem Rekordjahr 2007 das höchste Volumen darstellt. Mit 106.000 sind genauso viele Beschäftigte betroffen wie 2015. Die Zahl der Weiterverkäufe von Unternehmen stieg sogar um mehr als ein Drittel auf 101 Unternehmen mit rund 102.000 Beschäftigten.

Die 99 in Deutschland aktiven Fonds wickelten knapp zwei Drittel ihrer Übernahmen über Offshore-Standorte ab. Am häufigsten über „Steueroasen“ wie Jersey oder die Cayman-Inseln. Nur 17 % der Fonds hatten ihren rechtlichen Sitz in Deutschland.

Unternehmen möglichst günstig kaufen und möglichst teuer weiterverkaufen – das ist die Methode, wobei Private-Equity-Gesellschaften den Kauf überwiegend durch Fonds organisieren, in denen Institutionelle Investoren und vermögende Privatpersonen Geld anlegen. Danach übernehmen sie im Namen dieser Fonds meist die unternehmerische Leitung des gekauften Unternehmens. Da die Fonds meist auf eine Laufzeit von zehn Jahren angelegt sind, bleiben die Engagements der PE-Branche vergleichsweise kurzfristig. Wenn Finanzinvestoren 2016 ein Unternehmen aus Deutschland verkauften, geschah das im Mittel 6 Jahre und 2 Monate, nachdem sie dort eingestiegen waren, wie der Private-Equity-Monitor zeigt. Und in diesem überschaubaren Zeitraum soll eine hohe Rendite erwirtschaftet werden.

Zwei Fünftel der Übernahmen fanden im „industriellen Kernsektor“ statt, zu dem Chemie, Elektrotechnik, Fahrzeugbau und Maschinenbau gehören. Einzelunternehmer, Erben oder Familien stellten mit 47 % die größte Gruppe der Inhaber, die an Finanzinvestoren verkauften. 24 % entfielen auf größere kapitalmarktorientierte Unternehmen, die Unternehmensteile abgaben. 20 % gingen von einer PE-Gesellschaft an eine andere.

Die 99 Fonds, deren Aktivitäten 2016 identifizieren konnten, zahlten ihren Anlegern durchschnittlich eine Verzinsung von 13,8 %, was laut Studienersteller Dr. Christoph Scheuplein häufig auf Strategiewechsel und Restrukturierungen hinausläuft.

Quelle: Christoph Scheuplein: Private Equity Monitor 2017. Die aktuelle Tätigkeit von Finanzinvestoren in Deutschland. Mitbestimmungsreport Nr. 40, März 2018. Download: https://www.boeckler.de

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