Die BMW Group setzt nach dem Grundsatz „local for local“ in Nordamerika verstärkt auf regionale Lieferketten. Das Unternehmen hat das Ziel, Komponenten für die Elektromobilität wie Batteriezellen dort einzukaufen, wo sich die Fahrzeugproduktion befindet und auch die Lieferkette für Vormaterialien schrittweise zu lokalisieren.
Als weiterer Partner für den Aufbau einer lokalen Lieferkette in Nordamerika konnte zuletzt das belgische Unternehmen Umicore gewonnen werden. Umicore wird zukünftig kathodenaktive Batteriematerialien aus einem neuen Werk in Ontario (Kanada) an den Batteriezelllieferanten AESC liefern.
AESC baut derzeit in Florence, South Carolina, eine Batteriezellfertigung auf. Mit einer Kapazität von 30 GWh/a werden dort in Zukunft die runden Lithium-Ionen-Batteriezellen hergestellt, die speziell für die sechste Generation der BMW eDrive-Technologie entwickelt wurden. Der Strom für die Produktion der Batteriezellen und des Kathoden-Vormaterials kommt dem Automobilkonzern zufolge ausschließlich aus erneuerbaren Quellen.
„Wir verfolgen eine global ausgewogene Beschaffungsstrategie in den drei großen Geo-Regionen der Welt. Unser Batteriezelllieferant in den USA wird zukünftig wichtige Vormaterialien aus Kanada beziehen. Wir freuen uns, dass Kanada eine entscheidende Rolle beim Aufbau einer robusten und effizienten Batteriezell-Lieferkette für die BMW Group in Nordamerika spielt“, sagt Joachim Post, Vorstand für Einkauf und Lieferantennetzwerk der BMW AG.
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Zusätzliche Investitionen in South Carolina
Bereits im Oktober 2022 hat der Vorstandsvorsitzende der BMW AG, Oliver Zipse, Investitionen in Höhe von 1,7 Milliarden US-Dollar für den Ausbau des Produktionsstandorts USA angekündigt. Darin enthalten sind 700 Millionen US-Dollar für den Bau des zukünftigen Montagezentrums für Hochvoltbatterien der vollelektrischen BMW X-Modelle in Woodruff. Dieses wird in der Anfangsphase rund 93.000 Quadratmeter umfassen und Batteriemodule der sechsten Generation herstellen.
Batteriezellen der sechsten Generation
Das neue Batterieformat der sechsten Generation soll die Energiedichte um mehr als 20 Prozent erhöhen, die Ladegeschwindigkeit um bis zu 30 Prozent verbessern und die Reichweite um bis zu 30 Prozent steigern. Gleichzeitig reduzieren sich die CO2-Emissionen in der Zellproduktion laut BMW um bis zu 60 Prozent, indem die Zelllieferanten zum einen Energie aus erneuerbaren Ressourcen verwenden und zum anderen bei den Rohstoffen Lithium, Kobalt und Nickel anteilig Sekundärmaterial verwenden. (ys)