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Kiel Trade Indicator: Welthandel legt im Oktober deutlich zu

Kiel Trade Indicator für Oktober 2023
Weltweiter Handel legt deutlich zu

Weltweiter Handel legt deutlich zu
Die Menge an global verschifften Standardcontainern hält sich auch im Oktober oberhalb von 14 Millionen Stück. Bild: Armin Lehnhoff/stock.adobe.com

Der weltweite Handel zeigt sich im Oktober nach schwachen Vormonaten deutlich aufwärtsgerichtet. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Kiel Trade Indicator. Einen ähnlich starken Zuwachs gab es zuletzt im März. Getragen wird der Aufschwung insbesondere auch von den Mitgliedsländern der Europäischen Union, wo die Wirtschaftsleistung zuletzt leicht schrumpfte. Die starken Handelszahlen sind daher ein positives Zeichen für das 4. Quartal.

Das jüngste Datenupdate des Kiel Trade Indicator weist für den Welthandel im Oktober im Vergleich zum Vormonat September einen deutlichen Anstieg von 2 Prozent aus (preis- und saisonbereinigt). Dieser wird insbesondere auch vom Handel der EU gestützt, wo sowohl Exporte (+2,5 %) als auch Importe (+2,4 %) mit einem klaren Plus versehen sind.

„Die Zahlen für den weltweiten Handel sind stark wie lange nicht mehr, nur im März dieses Jahres wurde ein vergleichbarer Zuwachs erreicht“, sagt Vincent Stamer. Bild: IfW Kiel

Für Deutschland liegen die Oktoberwerte für die Exporte (+1,8 %) ebenfalls im grünen Bereich, für die Importe (-0,2 %) zeigen sie seitwärts. Jüngste Zahlen der offiziellen Handelsstatistik hatten noch für September eine Abnahme der deutschen Exporte dokumentiert.

„Die Zahlen für den weltweiten Handel sind stark wie lange nicht mehr, nur im März dieses Jahres wurde ein vergleichbarer Zuwachs erreicht“, sagt Vincent Stamer, Leiter des Kiel Trade Indicator. „Durchaus überraschend, dass die guten Zahlen ausgerechnet vom EU-Handel getragen werden, wo die Wirtschaftsleistung zuletzt geschrumpft ist. Ihre fünf größten Volkswirtschaften – Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und die Niederlande – könnten den Indikatorwerten zufolge ihre Exporte im Oktober gesteigert haben, was ein sehr positives Zeichen zu Beginn des vierten Quartals ist.“

Chinas spiegelt die gedämpfte Konjunktur wider

Chinas Handel folgt offenbar dem konjunkturellen Abwärtssog rund um den Globus, die Indikatorwerte zeigen einen Rückgang für Exporte (-1,4 %) und Importe (-1,2 %) an. „Zwar hatten sich Chinas Exporte im August und September leicht positiv entwickelt. Der Oktober zeigt aber, dass sich eine Rückkehr zu vergangenen Expansionsphasen schwierig gestaltet“, so Stamer.

In den USA dürften die Exporte (+0,2 %) nach den Zahlen des Kiel Trade Indicator auf Vormonatsniveau liegen, die Importe (+2,1 %) ansteigen.

Reibungsloser Ablauf im Containerschiffnetzwerk

Obwohl die Wassermenge im Panamakanal weiter sinkt, bringt das für die Containerschifffahrt laut dem Institut für Weltwirtschaft derzeit keine größeren Probleme. Es stauen sich kaum mehr Containerschiffe als üblich. Die etwa 110 Frachtschiffe, die auf beiden Seiten des Kanals ankern, sind vor allem Tanker und Massengutschiffe. Der Stau ist insgesamt in den vergangenen Monaten sogar leicht gefallen. Aufgrund des Niedrigwassers hat die Kanalbehörde die Anzahl von täglichen Frachtschiffspassagen weiter auf nun 25 reduziert, bei voller Auslastung wären es etwa 50 Prozent mehr.

Auch von anderen wichtigen Seeregionen gehen mittlerweile keine nennenswerten Einschränkungen mehr durch Schiffsstaus aus, Ausnahme sind die Häfen von Shanghai und Zhejiang, deren Staus saisonal stark schwanken.

Die Menge an global verschifften Standardcontainern unterstreicht den derzeit recht reibungslosen Ablauf im Containerschiffnetzwerk. Die Anzahl war im September sprunghaft angestiegen und hält sich auch im Oktober oberhalb von 14 Millionen Stück, nahe am Höchststand von vor 2 Jahren.

Global gehandelte Gütermenge in Containern (Stand: 02.11.2023). Bild: IfW Kiel

„Von Seiten der Containerschifffahrt steht einem guten Weihnachtsgeschäft dieses Jahr nichts im Weg, der limitierende Faktor dürften die eher trüben Konjunkturaussichten und die anhaltende Inflation sein“, so Stamer. (ys)

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