Sieger in dem Wettbewerb für öffentliche Auftraggeber sind in diesem Jahr das Hessen Mobil Straßen- und Verkehrsmanagement und die Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF). Der vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) initiierte Preis steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).
Dr. Helena Melnikov, BME-Hauptgeschäftsführerin: „Die heutigen Sieger verkörpern Innovation in Reinkultur und schaffen Vorbilder für die Zukunft. Die Verkehrsgesellschaft Frankfurt zeigt uns mit dem Vergabe-Wahlomat den Weg zur optimalen Ausschreibungswahl. Und mit dem UV-Schutz-Projekt von Hessen Mobil feiern wir nicht nur Innovation, sondern auch deren konstantes Streben nach kontinuierlicher Verbesserung.“
VGF ausgezeichnet
Der Fachbereich „Einkauf und Materialwirtschaft“ der VGF hat mit dem Fachbereich „Zentrales IT-Management“ eine interne elektronische Entscheidungshilfe zur Wahl des richtigen Ausschreibungs- bzw. Vergabeverfahrens entwickelt. Der „Wahlomat“ dient den Mitarbeitenden als Entscheidungshilfe und steht im Intranet sowie in Sharepoint zur Verfügung. Er soll den Bedarfsträgern unkompliziert einen Überblick über die einschlägigen Fristen für ihre Beschaffungsvorgänge verschaffen, sodass diese bereits in der Vorplanungsphase berücksichtigt werden können.
Konkret wurde eine Roadmap für eine digitale Anwendung entwickelt, aus der sich nach der Eingabe der wesentlichen Beschaffungsparameter die jeweils einschlägige Vergabeverfahren und die dazugehörigen Fristen ablesen lassen. Dafür wurde zunächst ein Entscheidungsbaum erstellt, in dem die wesentlichen Voraussetzungen für die entsprechende Vergabeart mittels Ja-/Nein-Systematik abgebildet wurden. Da jeder Beschaffungsvorgang eine Eindeutigkeit zulässt, erfährt der Anwender durch die Beantwortung, welche Vergabeart anzustoßen ist. Das Frage-Antwort-Tool wird komplettiert durch ein Formular für die „Aufforderung zur Ausschreibung“ und eine Checkliste.
Preis für Hessen Mobil
Ziel des vom Dachgebiet „Einkauf“ des Hessen Mobil Straßen- und Verkehrsmanagements initiierten Projektes war die Verbesserung des Gesundheitsschutzes der Mitarbeitenden durch die Beschaffung eines ganzheitlichen UV-Schutz unter Berücksichtigung der Trageakzeptanz. Um zielgerichtet und strategisch vorgehen zu können, wurde externer Input eingeholt. Dieses Wissen brachten das Arbeitsschutzmanagement und der Einkauf in den Bekleidungsausschuss ein. Gemeinsam wurden Prioritäten gesetzt und die Arbeitsaufträge klar verteilt. Durch eine vertiefte Markterkundung und eine Bedarfsbündelung mit anderen hessischen Landesbehörden, konnten Artikel getestet und weiterentwickelt werden, die mittlerweile von der Berufsgenossenschaft Bau gefördert werden (z. B. UV-Schutzhut). Bei all den Produkten stand neben der Funktionalität auch das Thema Nachhaltigkeit im Fokus.
Ein entscheidender Erfolgsfaktor des Projektes war, dass die Beschaffungsentscheidungen mit Blick auf die Stakeholder getroffen wurden. Die Verantwortlichen wollten nicht „nur“ wirtschaftliche Vergaben durchführen, sondern Mehrwerte für die Behörde insgesamt generieren. Der volkswirtschaftliche Vorteil des Projektes liegt vor allem in der stark verbesserten Prophylaxe, sodass weniger Hautkrebserkrankungen zu erwarten sind, was die Berufsgenossenschaften und Krankenkassen monetär entlastet. Am wichtigsten ist jedoch der ganzheitliche Gesundheitsschutz der Mitarbeitenden, die direkt von den Produkten profitieren. (ys)