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Wie aus Stahlschrott „Green Steel“ wird

Schrotthändler – Systempartner der Stahlindustrie
Wie aus Stahlschrott „Green Steel“ wird

Wie aus Stahlschrott „Green Steel“ wird
Die Swiss Steel Group ist eigenen Angaben zufolge das größte Stahlunternehmen Europas, das ausschließlich auf der Lichtbogenofen-Route produziert. Bild: Dmitriy/stock.adobe.com
Schrott ist für die Swiss Steel Group der wichtigste Rohstoff. Die Stahlproduktion aus präzise vorsortiertem Schrott benötigt deutlich weniger Energie und erzeugt weniger CO2 als die Stahlerzeugung aus Eisenerz und Legierungsmetallen. Je besser die Schrottqualität, desto besser und ökologischer ist der daraus gewonnene Stahl.

Pro Jahr verarbeitet die Swiss Steel Group in ihren Werken über 2,2 Millionen Tonnen Schrott. Damit ist sie eigenen Angaben zufolge eines der größten Recyclingunternehmen Europas. Um hohe Qualitäten produzieren zu können, braucht man Neuschrott – sortenreines Verschnittmaterial – aus der Metallverarbeitung, dessen Legierungszusätze genau bekannt sind. Damit lässt sich die Zusammensetzung des daraus erschmolzenen neuen Stahls genau steuern.

Stahl ist das wohl am häufigsten recycelte Material weltweit. Schrott ist deshalb schon längst kein Abfall mehr, sondern ein gesuchter Rohstoff. Das Recyclingmaterial durch ganz Europa zu transportieren, ist umweltbelastend und wenig effizient. Daher spielen Stahlwerke mit einer starken lokalen Präsenz eine entscheidende Rolle bei der Etablierung regionaler Kreislaufwirtschaften. In Deutschland, Frankreich und der Schweiz stammt der Schrott für die Stahlwerke der Swiss Steel Group zu einem Großteil aus einem Umkreis von 90 bis 100 Kilometern, so das Unternehmen. Die Zusammenarbeit mit den Schrotthändlern ist dabei entscheidend. Früher feilschte man um den Preis pro Tonne. Heute sind Schrotthändler Systemdienstleister der Stahlindustrie, die für Qualität und Pünktlichkeit bezahlt werden. Ein fünfstufiges Prozessreifegradmodell soll zu immer besserer Qualität des Schrotts führen. Das Schweizer Werk der Swiss Steel Group arbeitet zusammen mit Schrottlieferanten und mehreren Universitäten an einem System, das einen digitalen Zwilling des ankommenden Schrotts erstellt. Mit dem Big-Data-Projekt, das von der Schweizer Regierung gefördert wird, soll das Stahlwerk bereits im Voraus erkennen, welche Art von Schrott angeliefert wird. So lassen sich die Anlieferung und die Produktion des Stahls effizienter und effektiver gestalten. Der digitale „Schrott-Zwilling“ wird dem Konzern zufolge wegweisend sein – nicht nur für die Stahlindustrie. Das System kann demnach für viele andere Materialien angewandt werden. Frank Koch, CEO der Swiss Steel Group, zum digitalen Zwilling: „Dieses Programm ist für uns richtungsweisend. Wir folgen damit unserer Strategie, sich führend im Bereich der nachhaltigen Stahlproduktion zu positionieren.“ (ys)

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