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Online-Fertigung: Zukunft einkaufen

Plattformen für die Bauteilbeschaffung
Online-Fertigung: Zukunft einkaufen

Der Einkauf muss dem Ruf nach einer agilen Fertigung durch die schnelle und zuverlässige Beschaffung von Bauteilen folgen, hat aber mit Bremsklötzen zu kämpfen. Die konventionelle Lohnfertigung stößt hier mit ihren naturgemäß starren Strukturen an ihre Grenzen. Ein Strategiewechsel ist gefragt. In diesem Zuge rückt das Modell der Online-Fertigung immer stärker in den Fokus. Dies reduziert Abhängigkeiten und trägt zur Stärkung der Unternehmensresilienz bei.

Die Herausforderungen im Procurement sind groß. Das gilt besonders für die Beschaffung von Zeichnungsteilen, bei denen schnelle Verfügbarkeit bei gleichzeitig hoher Qualität von entscheidender Bedeutung ist. Die steigende Nachfrage nach maßgeschneiderten Produkten führt zusätzlich zu einem erhöhten Druck auf das Beschaffungswesen. Gerade in Krisenzeiten, wenn Lieferketten gestört sind, sind bei der konventionellen Lohnfertigung die Risiken von Lieferausfällen und -verzögerungen hoch. Diese Art der Beschaffung erweist sich für einige Herausforderungen der Zukunft als zu langsam und unflexibel. Das Modell der Online-Fertigung beziehungsweise digitaler Beschaffungsplattformen gewinnt daher für Einkäuferinnen und Einkäufer zunehmend an Bedeutung.

Immer handlungsfähig – auch in Krisenzeiten

Der Beschaffungsprozess, wie ihn der Online-Fertiger Facturee ermöglicht, basiert auf Digitalisierung, Automatisierung und Vernetzung. Hierbei wird durch ein umfangreiches Netzwerk ein breites Spektrum an Fertigungstechniken und Oberflächenbehandlungen gebündelt. Das führt dazu, dass der Online-Fertiger eigenen Angaben zufolge immer lieferfähig ist und somit für den Einkauf stabile Beschaffungsprozesse im Sinne der Resilienz gegeben sind.

Am Beispiel Facturee wird deutlich: Auf Grund quasi unbegrenzter Fertigungskapazitäten kann der Online-Fertiger weitaus flexibler auf aktuelle Entwicklungen reagieren als einzelne Fertigungsbetriebe. Aufträge können gemäß den jeweiligen Anforderungen und Kapazitäten entsprechend verteilt oder bei Bedarf umgeschichtet werden. Dafür hat der Plattformbetreiber Zugriff auf ein Fertigungsnetzwerk mit über 2.000 Partnern aus nahezu allen Bereichen der Fertigungstechnik – darunter die CNC-Bearbeitung, Blechbearbeitung und additive Fertigung. So lassen sich Klein- und Großserienfertigungen durchführen, aber auch Projekte im Prototyping.

Für jede Beschaffungsanforderung identifiziert Facturee KI-gestützt den am besten geeigneten Fertiger im Hinblick auf Qualität, Preis und Lieferzeit. Das nimmt Einkäufern die sonst oftmals aufwändige Lieferantensuche und -qualifizierung ab und reduziert die Komplexität. Das Unternehmen ist über die gesamte Dauer der Projektabwicklung alleiniger Vertrags- und Ansprechpartner und übernimmt dabei die volle Verantwortung für die Liefertreue sowie die Qualität der Teile. Einkäufer erhalten somit die schnelle, unkomplizierte Beschaffung von Zeichnungsteilen jeglicher Art aus einer Hand, verbunden mit Planungssicherheit und Entlastung in den sonst recht aufwändigen Prozessen.

Beschaffung für die Innovationen von morgen

Die Online-Fertigung fördert also zum einen die Resilienz. Zum anderen ermöglicht sie die Umsetzung von Innovationen. Ein Beispiel: Ein Ingenieur tüftelt an einem innovativen und visionären Produkt, das die Zukunft verändern könnte. Doch für sein Vorhaben benötigt er ein maßgeschneidertes Bauteil, das noch nicht existiert. Er braucht also einen Lieferanten, der ihm dieses Bauteil passgenau, in guter Qualität herstellen und möglichst schnell und einfach zur Verfügung stellen kann. Facturee übernimmt für ihn die Suche und stellt schnell eine Lösung bereit, sodass die Innovation in kurzer Zeit auf den Weg gebracht werden kann.

Schneller und einfacher Bestellprozess

Der Anfrageprozess bei dem Online-Fertiger ist teilautomatisiert und soll sich demzufolge schnell und einfach gestalten. Ein Request-Tool nimmt Anfragen mit wenigen Klicks auf und erfasst dabei alle vorhandenen Informationen, die zum Beispiel in Form von CAD-Daten und technischen Zeichnungen per PDF eingereicht werden. Die schnelle Anfrage und das Auslesen und Klassifizieren von Zeichnungen seitens Facturee entlastet den Einkauf signifikant. Bei einigen Mitbewerbern im Umfeld der Beschaffungsplattformen für Bauteile müssen dem Unternehmen zufolge aufwändig zahlreiche Positionen manuell eingegeben werden.

Fazit

Flexibilität bei der Fertigung der Innovationen von morgen ist entscheidend dafür, dass Unternehmen schnell und effektiv auf die sich ständig wechselnden Kundenbedürfnisse und Marktbedingungen reagieren können. Die Beschaffung spielt dabei eine entscheidende Rolle. Wenn sie aber von Bremsklötzen – bedingt durch Unsicherheiten und Krisen –aufgehalten wird, und dadurch nicht als Beschleuniger fungieren kann, dann ist die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen gefährdet. Online-Fertigung ermöglicht die schnelle, unkomplizierte und zuverlässige Beschaffung und hat somit das Potenzial, das Einkaufsmodell der Zukunft zu werden und traditionelle, starre Strukturen abzulösen.


Digitale Beschaffung von Bauteilen zur Neutronenabschirmung

CERN, die Europäische Organisation für Kernforschung, ist eines der renommiertesten Zentren für physikalische Grundlagenforschung weltweit. Das vom CERN durchgeführte „CMS-Experiment“ gilt als eine der größten internationalen wissenschaftlichen Kollaborationen. Das Compact-Muon-Solenoid-Experiment (CMS) stellt einen Teilchendetektor am Large Hadron Collider (LHC) am CERN in der Schweiz dar. „Für dieses bedeutende Experiment benötigten wir ein spezielles Schutzschild, da unsere damaligen Schutzkonstruktionen radioaktiv kontaminiert waren. Bei der Suche nach einem Fertiger spielten die Faktoren Beschaffungszeit, Qualität und Handling eine zentrale Rolle“, erklärte Ali Karaki, Mechanical Engineer at CMS/CERN, CERN. „Mit Facturee hatten wir bereits gute Erfahrungen bei der Beschaffung von Präzisionsbauteilen, Probenhaltern, Adapterstücken etc. gemacht und uns daher auch bei diesem Projekt für den Online-Fertiger entschieden.“

Beim Zuschlag für das Großprojekt war darüber hinaus die Kenntnis über die exakte chemische Zusammensetzung des verwendeten Stahls entscheidend. Lukas Schlicker, Head of Purchasing der cmwk GmbH, erklärt: „Um die strahlenschutztechnische Wirksamkeit der Schutzschilde zu berechnen, ist die Kenntnis der exakten chemischen Zusammensetzung der verwendeten Stahlcharge unabdingbar. Wir konnten dem CERN die chemische Analyse der zur Fertigung geplanten Batch schon in der Angebotsphase zur Verfügung stellen. Am CERN wurde dann die Wirksamkeit der Schutzschilde simuliert und bestätigt. Facturee fertigte Stahlrohre und Stahlplatten mit insgesamt ca. 5 Tonnen Gewicht, die als Komponenten für den Strahlenschutz eingesetzt werden. Der Auftrag umfasste zusätzlich spezielle Funktionen und Dienstleistungen. Dazu zählten die Beschaffung von Rohmaterial, Bearbeitung, Lackierung und Montage. Ali Karaki resümiert: „Das Angebot von Facturee erfolgte schnell und ebenso die Auslieferung der Bauteile. Die Eingangskontrolle war einwandfrei. Die Kosten für die Komponenten waren im Vergleich zu anderen Anbietern in Europa um 15 Prozent geringer.“

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