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Wie Datenkompetenz Risiken in Lieferketten minimiert

Kontrolle statt Krise
Wie Datenkompetenz Risiken in Lieferketten minimiert

Wie Datenkompetenz Risiken in Lieferketten minimiert
Aufgrund steigender Anforderungen an Nachhaltigkeit und Transparenz müssen Unternehmen umfassende und qualitativ hochwertige Daten über ihre Lieferketten sammeln und nutzen. Bild: j-mel – stock.adobe.com

Globale Krisen decken die Schwächen in Wertschöpfungsketten auf – zudem werden die regulatorischen Anforderungen strenger. Unternehmen stehen unter Druck, ihre Lieferketten transparenter gestalten, um Risiken rechtzeitig zu erkennen. Der Schlüssel dazu? Daten.

Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) und die neue EU-Lieferkettenrichtlinie (CSDDD) verlangen von Unternehmen, detaillierte Informationen über ihre Lieferanten und Geschäftspartner zu sammeln und zu analysieren. Mit präzisen Daten lassen sich Risiken in der Lieferkette rechtzeitig erkennen und ihre Stabilität nachhaltig stärken. Sie ermöglichen es Unternehmen, potenzielle Gefahren frühzeitig zu identifizieren, wie etwa Verstöße gegen Umweltstandards oder Menschenrechte.

Viele Unternehmen kennen den Wert von Daten für ihre Lieferkette. Sie stehen jedoch vor der Herausforderung, eine umfassende und aktuelle Datenbasis aufzubauen und zu pflegen. Besonders im Zusammenhang mit dem Corporate Sustainability Reporting (CSRD) ist eine solide Datenbasis wichtig für die ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung). Unternehmen müssen über hochwertige und regelmäßig aktualisierte Daten verfügen, um die wachsenden regulatorischen Anforderungen zu erfüllen. Vielen Organisationen fehlt die nötige Kompetenz, um Daten effizient zu analysieren und in ihre Entscheidungen einzubeziehen. Daher sind Investitionen in Technologien und Schulungsprogramme notwendig, die eine bessere Datennutzung fördern.

Herausforderungen bei der Implementierung von Datenkompetenz

Datenkompetenz in einer Organisation aufzubauen, ist komplex und bringt viele Herausforderungen mit sich. Der erste Schritt ist der Zugang zu qualitativ hochwertigen Daten. Dies geschieht häufig in der Zusammenarbeit mit externen Anbietern, welche die unternehmenseigenen Daten aktualisieren und mit weiteren Stammdaten wie Unternehmensgröße, Branche oder Unternehmenshierarchien ergänzen.

Die Integration dieser Daten in bestehende Prozesse und Systeme ist notwendig und erfordert technologische Investitionen und Veränderungen in der Unternehmenskultur. Dieser Wandel muss von der Führungsebene vorangetrieben werden und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen geschult werden, um die Daten richtig zu analysieren und zu interpretieren.  

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Datenqualität als Schlüssel zur Optimierung

Datenqualität ist entscheidend für die Optimierung der Wertschöpfungskette, besonders im Hinblick auf regulatorische Anforderungen. Nur vollständige und aktuelle Daten ermöglichen es Unternehmen, fundierte Entscheidungen zu treffen und Risiken frühzeitig zu erkennen. Ohne qualitativ hochwertige Daten treffen Unternehmen oft risikobehaftete Entscheidungen.

Datenkompetenz ist ein entscheidender Faktor. Sie befähigt Unternehmen, die Datenqualität zu erkennen und zu steigern, die Daten effektiv zu nutzen und fundierte Entscheidungen zu treffen. Ein Mangel an Datenkompetenz führt zu Fehlinterpretationen und erhöht die Gefahr regulatorischer Verstöße, was nicht nur finanzielle, sondern auch reputationsschädigende Folgen für Unternehmen haben kann. Dies gilt insbesondere auch für die Bewertung von ESG-Risiken.

Darüber hinaus können Unternehmen ohne ausreichende Datenkompetenz ihre Lieferketten nicht effizient überwachen und auf Störungen reagieren. Dies führt zu Lieferproblemen, höheren Kosten und geringerer Wettbewerbsfähigkeit.

Fazit: Datenkompetenz als Erfolgsfaktor

Unternehmen müssen aufgrund steigender Anforderungen an Nachhaltigkeit und Transparenz umfassende und qualitativ hochwertige Daten über ihre Lieferketten sammeln und nutzen. Diese Daten sind entscheidend, um potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und regulatorische Anforderungen zu erfüllen. Die Zusammenarbeit mit externen Partnern, die die Datenqualität sicherstellen, bietet entscheidende Vorteile, da diese Erfahrung mit unterschiedlichen Kundenszenarien haben und somit das firmeneigene Know-How ergänzen können.

Obwohl viele Unternehmen insgesamt den Wert von Daten erkennen, fehlt es oft an der notwendigen Datenkompetenz, um diese effektiv in strategische Entscheidungen einzubeziehen. Investitionen in Technologie und Schulung sind daher unerlässlich. Ohne ausreichende Datenkompetenz drohen Fehleinschätzungen von ESG-Themen, die finanzielle und Reputationsschäden verursachen können.  

Bild: Dun & Bradstreet

Der Autor: 

Dirk Radetzki
fungiert als Chief Regional Officer Central Europe und ist zugleich Mitglied des Vorstands (Group Management Team) der Dun & Bradstreet Deutschland GmbH.

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