„Gros der Unternehmen setzt zunehmend auf Ökostrom“

Herr Schenkat, Sie engagieren sich persönlich in der BME-Fachgruppe Energieeinkauf. Welche Inhalte stehen aktuell auf der Agenda?

Schenkat: Unsere BME-Fachgruppe Energieeinkauf bietet eine hervorragende Plattform zum Austausch unter Berufskollegen. Bei Finanzdienstleistern wie der DekaBank fällt der Anteil des Einkaufvolumens, der für die Energiebeschaffung aufgewendet wird, natürlich eher gering aus. Vor diesem Hintergrund ist für uns die Vernetzung mit Unternehmen, bei denen Energie ein Hauptproduktionsfaktor darstellt, besonders interessant. Auf der Agenda der BME-Fachgruppe stehen aktuell eine Vielzahl an Themen: Perspektiven des Energieeinkaufs 2020, praxiserprobte Kennzahlen, Benchmarks und spezielle Hebel im Energieeinkauf als Ergänzung zu den grundlegenden Beschaffungsmodellen. Zudem werden im Rahmen der nächsten Fachgruppensitzung sicherlich die aktuellen Eindrücke von der Essener Fachmesse „E-world“ im Februar 2014 thematisiert.

Was sind aus Ihrer Sicht auf dem Energie-Sektor die wichtigsten Trends in der Beschaffung?

Schenkat: Der Energiemarkt ist durch eine zunehmende regulatorische Dichte geprägt. Es genügt nicht mehr, sich in der Beschaffung auf die Auswahl des besten Energielieferanten und des optimalen Einkaufszeitpunkts zu konzentrieren. Um Optimierungsansätze zu erkennen und Mehrwerte erfolgreich zu schaffen, ist eine intensive begleitende Auseinandersetzung mit den Veränderungen hinsichtlich gesetzlicher Rahmenbedingungen und steuerlicher Aspekte zwingend erforderlich.

Im Energieeinkauf gewinnt zunehmend Nachhaltigkeit an Bedeutung. Wird sich diese Entwicklung zukünftig noch weiter fortsetzen?

Schenkat: Davon gehe ich aus. Mehr und mehr Unternehmen wollen aktiv einen Beitrag zum Ausbau regenerativer Energien leisten. Damit werden innovative Projekte und Vorhaben unterstützt, die die Energiewende gezielt fördern. Die Deka-Gruppe versorgt beispielsweise aktuell ihre Standorte in Frankfurt zu 25 Prozent mit Ökostrom, der mit dem Label GSL-Gold zertifiziert ist.

Stichwort „Karriere in der Beschaffung“: Ihr Rat an den Nachwuchs in Hochschulen und Unternehmen?

Schenkat: Ein erfolgreicher Einkäufer sollte Spaß am Verhandeln mitbringen und mit Augenmerk auf die Mengen- und Qualitätskomponente unternehmensintern als Berater fungieren, um Akzeptanz bei den Fachabteilungen aufzubauen. Zudem ist es sicherlich hilfreich, sich neben dem Spezialwissen in der eigenen Warengruppe auch intensiv mit weitergehenden betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Fragen zu beschäftigen. Der Trend vom Beschaffer hin zum Kostenmanager wird sich weiter verfestigen.

Welche Serviceleistungen des BME nutzen Sie bzw. die DekaBank?

Schenkat: Die DekaBank ist seit 2006 Firmenmitglied im BME und beteiligt sich aktiv in den BME-Fachgruppen Finanzdienstleister und Energieeinkauf. Darüber hinaus nehmen Kollegen auch regelmäßig an Fachtreffen zu anderen Themengebieten wie beispielsweise IT-Outsourcing, Marketing oder Recht teil. Auch die Kongresse, Managementforen und Thementage des Verbandes bieten eine gute Möglichkeit, sich fachlich zu vernetzen. Zur besseren Messbarkeit der eigenen Einkaufsleistung sind zudem die zahlreichen Benchmarking-Reports des BME sehr hilfreich.