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Logistikstudium: praxisorientiert, interdisziplinär und international

Die Fachhochschule Osnabrück
Logistikstudium: praxisorientiert, interdisziplinär und international

Das Fach Logistik wird als Schwerpunkt in zwei Studiengängen des Fachbereichs Wirtschaft der Fachhochschule Osnabrück angeboten: Betriebliche Logistik im Studiengang Betriebswirtschaft (B) und Internationale Logistik im Studiengang European Business Studies (EB). Das Fach Logistik hat drei Säulen: Praxisorientierung, entsprechend dem Bildungsauftrag der Fachhochschulen, interdisziplinäre Ausrichtung, sowie als Besonderheit eine ausgeprägte Internationalisierung auf der Basis von über 70 Hochschulkooperationen weltweit.

Anlaß für die Einrichtung des Schwerpunktes Logistik im Jahre 1992 war die Erkenntnis, daß der grundlegende Strukturwandel in der Weltwirtschaft eine leistungsfähige, an den Prozessen orientierte Logistik erforderlich macht. Zudem arbeiten in der Region Osnabrück, einer Schnittstelle der Güterströme des Nord-Süd- mit denen des Ost-West-Verkehrs, ca. 170 Speditionen/Logistikdienstleister, deren Angebot über reine Transportleistungen weit hinausgeht.

Logistik für die Unternehmen der Region
Der Schwerpunkt Logistik hat insbesondere das Ziel, die in der Region ansässigen Unternehmen dadurch zu stärken, daß er qualifizierte Führungs(nachwuchs)kräfte ausbildet. Das können Absolventen der Fachhochschule sein oder Praktiker, die von der Fachhochschule berufsbegleitend weitergebildet wurden.
Ferner ist der Schwerpunkt Logistik für einen permanenten Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen Fachhochschule und Unternehmen eingerichtet worden. Dieser Ansatz hat sich inzwischen für alle Beteiligten als ausgesprochen positiv erwiesen. Dabei begünstigt der Studiengang EB die Deckung der Defizite der Unternehmen, die sich aus der zunehmenden Globalisierung der Güterströme ergeben.
Interdisziplinäres Gesamtkonzept
Das Studium basiert auf der Auffassung, daß die Logistik eine grundsätzlich interdisziplinäre Ausrichtung besitzt, die durch eine Verknüpfung volkswirtschaftlicher, betriebswirtschaftlicher, ingenieurwissenschaftlicher und informationstechnischer Ausbildungsinhalte zu berücksichtigen ist. Dies spiegelt sich im Lehrplan wider, aber auch in der personellen Zusammmensetzung der Arbeitsgruppe Logistik (AG Logistik). Auch werden logistische Lehrveranstaltungen in gesundheits- und ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen angeboten.
Die AG Logistik
Die AG Logistik ist die Schalt- und Steuerungszentrale. Hier werden die Konzeptionen entwickelt, durch sie werden alle nach innen und außen gerichteten Aktivitäten gesteuert. Sie setzt sich z. Zt. aus vier Hochschullehrern unterschiedlicher fachwissenschaftlicher Ausbildung und Praxiserfahrung sowie einem wissenschaftlichen Mitarbeiter zusammen. Die Hochschullehrer sind:
–Prof. Wolfgang Bode, Elektrotechnik TU Braunschweig, Dipl.-Ing.; Professor für Logistik und Informatik;
–Prof. Felix Jaeger, Betriebswirtschaftslehre Universität Köln, Dipl.-Kfm., Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Logistik;
–Prof. Werner Kuntze, Betriebswirtschaftslehre Universität Göttingen, Dipl.-Hdl. und Dipl.-Kfm.; Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Logistik;
–Prof. Rüdiger Preuß, Betriebswirtschaftslehre Universität Hamburg, Dipl.-Hdl.; Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Logistik.
Die AG Logistik organisiert drei öffentliche Veranstaltungen:
•Osnabrücker Logistiktag, eine seit 1993 jährlich im Herbst stattfindende Fachtagung mit inzwischen überregionaler Resonanz;
•Logistikforum Osnabrück, eine dem Erfahrungsaustausch dienende gemeinsame Einrichtung von Wirtschaft und Fachhochschule;
•Vortragsreihe Logistik und Transportwesen, in der Experten aus der Praxis aktuelle Logistikprobleme und deren Lösungen vorstellen.
Ferner werden als Auftragsarbeiten Beratungsprojekte auf dem Gebiet der Logistik durchgeführt.
Lehre/Studium
Das Vertiefungsstudium Logistik hat als Pflichtfächer: Logistiksysteme, Materialfluß und Produktion, Internationale Beschaffungs- und Distributionslogistik, Informations- und Kommunikationssysteme in der Logistik sowie Logistik-Controlling. Pflicht ist auch ein Seminar entweder zur betrieblichen oder zur internationalen Logistik. Die Inhalte dieser Seminare wechseln semesterweise und orientieren sich an aktuellen Fragestellungen und Entwicklungen. Sie werden in Form von Fallbeispielen, Expertengesprächen, Betriebsbesuchen u.ä. durchgeführt. Außerdem wird ein freiwilliges Seminar „Software in der Logistik” angeboten. Hier wird anhand von Übungen und Fallstudien der Umgang z.B. mit Lagerplanungssoftware, Simulationstools oder den Logistikmodulen der betriebswirtschaftlichen Standardsoftware SAP/R3 im Logistiklabor erlernt.
Praktische Studiensemester
Für die Studierenden beider Studiengänge gilt, daß sie in zwei Praktischen Studiensemestern praxisbezogene Studienprojekte in einem Unternehmen zu erstellen haben, im 2. Praktischen Studiensemester als Diplomarbeit. Einige dieser Arbeiten sind wegen ihrer hervorragenden Qualität prämiert worden, im Jahr 1996 als 1. Preisträger des 7. Deutschen Hoch-schulpreises für Beschaffung der Fa. Henkel, 1995 mit dem Förderpreis der Industriegewerkschaft Metall und 1998 mit dem Förderpreis des Wirtschaftsverbandes Osnabrück e.V.
Die EB-Studenten arbeiten während ihres ersten Praxissemesters obligatorisch in einem Unternehmen des Landes, dessen Sprache sie als erste Fremdsprache im Studium gewählt haben. Das zweite Praxissemester kann wahlweise in einem in- oder ausländischen Unternehmen erbracht werden. Die Möglichkeit der Auslandssemester besteht auch für die B-Studenten.
Die Zahl der von den Unternehmen für Diplomarbeiten angebotenen Projekte übersteigt inzwischen die Bearbeitungskapazität des Studienschwerpunktes Logistik. Diese Situation macht deutlich, wie gut die Wirtschaft das Angebot, betriebliche Probleme über Diplomarbeiten zu lösen, angenommen hat.
Internationalisierung
Der Schwerpunkt Logistik kooperiert weltweit mit ande-ren Hochschulen, insbesondere mit den Partnerhochschulen Buckinghamshire Chilterns University College (Chalfont St. Giles), École Supérieure de Commerce (Lille) sowie Universidad de Deusto (San Sebastian). Im Rahmen ihres Auslandsstudiums nehmen die Studierenden auch am Logistiklehrangebot der jeweiligen Hochschulen teil. In Lille kann ein Logistik-Diplom erworben werden. Am Buckinghamshire College ist ein Doppeldiplom mit dem Grad eines B.A. (hons) möglich, was eine Diplomarbeit in englischer Sprache einschließt. Im übrigen steht der Fachbereich unmittelbar vor der Einführung englischsprachiger Lehrveranstaltungen.
Im Gegenzug studieren ausländische Studenten in Osnabrück Logistik. Sie können durch Vermittlung der Hochschule halbjährige Praktika in Logistikbereichen von Unternehmen absolvieren. Grundsätzlich werden Auslandsaufenthalte durch Stipendien finanziert.
Infrastruktur
Die Studierenden haben im Logistiklabor Zugriff auf eine umfangreiche Hard- und Softwareausstattung. Fachzeitschriften, Bücher und Videos stehen im Logistik-Infocenter zur Verfügung. Beide Einrichtungen werden vom Wissenschaftlichen Mitarbeiter, Dipl.-Kfm. (FH) Martin Schmidt, betreut und dienen auch als Anlaufstelle für Fragen zu Projekten oder zur Studienberatung. Sie können auch von Unternehmen genutzt werden.
Der Umgang mit dem Internet ist ebenfalls Teil der Ausbildung. Dazu gehören Electronic Data Interchange (EDI) und das Erstellen von Dokumenten für das World Wide Web. Aus diesen Arbeiten entsteht zugleich eine „Logistik-Wissens-Datenbank“ (LWD) im Internet.
Aufgabenstellungen von Kooperationspartnern aus der Praxis, die z.B. mit Hilfe der Simulationstechnik gelöst werden, können über das Institut für Technisch-wissenschaftliche Innovation (ITI) bearbeitet werden. Beratungen im Rahmen des Technologietransfers vermittelt die Technologiekontaktstelle.
Forschung
Die AG Logistik ist zur Zeit an zwei interdisziplinären Forschungsprojekten beteiligt. So wird in Zusammenarbeit der Fachbereiche Agrarwissenschaften, Maschinenbau und Wirtschaft die Aufbau- und Ablauforganisation des Versuchsbetriebes „Waldhof“ der Fachhochschule in SAP/R3 als Standardsystem abgebildet, mit der Absicht, dieses System auf andere landwirtschaftliche (Groß-) Betriebe zu übertragen. Das zweite Forschungsprojekt ist ein von der AGIP Hannover unterstütztes Vorhaben zur „Konzeptentwicklung eines automatischen Materialnachschub-Steuerungssystems mit sensorgestützter Bedarfserfassung am Verbrauchsort und Anbindung an die EDV-Systeme von Verbraucher und Lieferant (AMS)“.
Arbeitsgruppe LogistikKontaktaufnahme:
Tel.: 05 41/9 69-29 74, e-mail: logistik@wi.fh-osnabrueck.de
Serie Hochschule
Bereits erschienen: TU München, Universität Stuttgart, Universität der Bundeswehr München, Fachhochschule Pforzheim, TU Darmstadt, Universität Erlangen-Nürnberg, Fachhochschule Ludwigshafen.
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