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Management ohne Excel und E-Mail

Transparente Lieferketten, reibungslose Ersatzteilversorgung
Management ohne Excel und E-Mail

Wie ist es möglich, dass wir heute in Sekunden den Aufenthaltsort einer Onlinebestellung auf dem Postweg live nachverfolgen können, aber nicht wissen, wo sich eine tonnenschwere, gelbe Baumaschine befindet, die einige Millionen Euro kostet? Diese Frage war der Ausgangspunkt für eine grundsätzliche Optimierung der globalen Lieferkette beim Baumaschinenhersteller Caterpillar. Am Ende des Prozesses steht eine moderne, cloudbasierte Supply-Chain-Plattform, die dafür sorgt, dass es auch auf den entlegensten Baustellen nie zum Stillstand kommt.

Jeder kennt sie: die großen gelben Bau- und Bergbaumaschinen von Caterpillar. Sie sind beispielsweise überall dort im Einsatz, wo es gilt wertschöpfende Infrastruktur aufzubauen: Gebäude, Straßen, aber auch Talsperren und Kraftwerke, Bergbauanlagen oder Fabriken. Es liegt in der Natur der Sache, dass die Kunden ganz besonders dort auf Caterpillar-Maschinen setzen, wo die Infrastruktur noch nicht vorhanden ist. Die Versorgung mit Ersatzteilen ist dort in vielen Fällen projektkritisch: Steht die Maschine, steht die ganze Baustelle. Verzögerungen wären die Folge.

Komplexe Beschaffungsketten. Großbaustellen sind aber nur ein Beispiel, wie wichtig die Versorgung mit Ersatzteilen ist. Schlanke Just-in-time-Produktionsprozesse, schlanke Lager, ein weltweites Netz aus Zulieferern prägen das moderne Lieferkettenmanagement. Und je stärker die Vernetzung, desto größer ist das Risiko, dass Ausfälle bei einem Partner sich auch auf die anderen auswirken. Diesem Risiko kann kein Unternehmen entgehen, aber durch die Nutzung einer gemeinsamen Plattform erreichen Supply-Chain-Verantwortliche Transparenz und Agilität – die beiden wichtigen Erfolgsfaktoren im globalen Wettbewerb.
Eine Zahl verdeutlicht die Bedeutung von Transparenz und Agilität ganz besonders: Auf 80 Prozent der relevanten Lieferkettendaten haben die Unternehmen keinen Zugriff. Sie liegen bei Lieferanten, Logistikdienstleistern oder Händlern. Die Unternehmen agieren oftmals im Blindflug, sehen Störungen zu spät und können nicht effektiv reagieren.
Aber auch ohne Störungen sind Lieferkettenprozesse komplex genug. Bei Caterpillar zum Beispiel bestand eine der Herausforderungen darin, dass Teile für ein Fahrzeug aus zwei Fabriken in den USA und einer aus Mexico aus zolltechnischen Gründen in einer Ladung nach Südamerika verschifft werden mussten.
Neben eigenen Vorteilen steht bei Caterpillar aber vor allem eines im Vordergrund. Das Versprechen, das Caterpillar seinen Kunden gibt: in 48 Stunden ist das Ersatzteil vor Ort – egal, wo die Baustelle ist; das Stadion in Brasilien, der Staudamm in China, Minen in Südafrika. Kundenwünsche sind in vielen Branchen der Treiber für ausgefeilte Logistiklösungen. Eine Umfrage der Bundesvereinigung Logistik unter Branchenexperten hat ergeben: Bei 63 Prozent der Unternehmen sind es die Anforderungen des Kunden, die Lieferketten komplexer machen. Caterpillar reagierte auf den Bedarf beim Kunden nach einer gesicherten, schnellen Ersatzteilversorgung, indem es ein Hub-and-Spoke-Logistiknetzwerk für Maschinen und vor allem für die Ersatzteile aufbaute. Aber das Ergebnis zeigte, dass ohne End-to-End-Transparenz im Liefernetzwerk die Bemühungen nicht genug waren: Die Transitzeiten waren nicht effizient in den Griff zu bekommen. Die Grenzen des ERP-Systems schränkten die Möglichkeiten zu stark ein.
Die Architektur für eine transparente Lieferkette kann in einer zentralen Plattform in der Cloud bestehen. Die Vorteile sind klar: Die Unternehmen haben damit nicht nur Zugriff auf die eigenen Daten, sondern bei Bedarf ganz gezielt auch auf die Daten der Partner in der Lieferkette. Es entsteht ein soziales Netzwerk, eine Art Facebook für Logistikprozesse: Jeder Partner kann eine Statusänderung zum Beispiel für eine Lieferung je nach Bedarf sofort sehen und entsprechend agieren. Auf der Cloud-Plattform von GT Nexus sind bereits mehr als 25 000 Unternehmen, die so wichtige Daten austauschen – in Echtzeit.
Management ohne Excel und E-Mail. Die Geschwindigkeit und Skalierbarkeit des Austausches sind zwei wichtige Vorteile. Oftmals werden Statusmeldungen heute immer noch mithilfe von EDI und Excel-Listen geteilt. Das ist nicht nur sehr fehleranfällig und langsam. Es lässt sich in komplexen Lieferkettenprozessen mit hohem Durchsatz auch gar nicht mehr effizient bewältigen. Für den Entscheider sind nur die Ausnahmen unter den Vorgängen relevant, die ohne sein Eingreifen nicht funktionieren würden. Dieses „Management by Exception“ nimmt die Last von den Supply-Chain-Verantwortlichen, sie konzentrieren sich auf die wesentlichen Aufgaben.
Eins-zu-eins-Verbindungen via Excel und E-Mail haben noch ein weiteres großes Problem: Der Weg der Daten ist nicht kontrollierbar. Wie kann ein deutsches Unternehmen sicherstellen, dass der Partner in Fernost die Kundendaten gemäß den Anforderungen speichert und schützt, wenn er selbst keinen Zugriff darauf hat?
Die Cloud gibt den Unternehmen zum ersten Mal Kontrolle über die eigenen Daten. Über die Regeln in der zentralen Verwaltung bestimmen sie, wer welche Daten sehen kann und sehen muss. Jeder Zugriff ist dokumentierbar. Statt des Austauschs von Excel-Listen per E-Mail erfolgt der Datenaustausch auch mit dem Kleinstbetrieb in China über eine gesicherte Verbindung, geregelt über eine professionelle Schnittstelle.
Sicherer Umgang mit den Daten und das Thema Compliance werden für Unternehmen immer wichtiger. In der Pharma-Industrie zum Beispiel finden immer engmaschigere Track-und-Trace-Systeme Verwendung, die Echtzeit-Datenkontrolle über die gesamte Lieferkette ermöglichen..
Daten in Echtzeit zur Verfügung stellen zu können ist inzwischen auch ein Qualitätsmerkmal. Zum Beispiel in der Seefracht. Bei den Ocean Carriern läuft der Wettbewerb inzwischen nicht mehr nur über den Preis. Immer mehr Dienstleister bieten ihren Kunden zusätzlich bessere Datenqualität und setzen sich damit vom Wettbewerb ab. Für den Kunden kann es der entscheidende Informationsvorsprung sein, wenn er zeitnah erfährt, dass ein Container mit Verspätung gelöscht wird. Er kann besser informierte Entscheidungen treffen und im Zweifelsfall kurzfristig umdisponieren. Die Daten werden zentral in der Cloud verwaltet, die Entscheidungen können lokal gefällt werden – und es sind besser informierte Entscheidungen, basierend auf Transparenz auch über den Tellerrand des eigenen Unternehmens hinaus in die Daten in der Lieferkette.
Schneller, konkreter ROI. Mehr Transparenz, bessere Beziehungen zu den Partnern in der Lieferkette und agileres Lieferkettenmanagement sind typische Ziele, die Unternehmen erreichen, wenn sie auf eine cloudbasierte Plattform umsteigen. Der ROI stellt sich dabei schon sehr schnell ein. Da die Umstellung Schritt für Schritt für einzelne Produktlinien, Regionen und Märkte möglich ist, entstehen gut handhabbare Projekte, die ihre Ziele schnell erreichen. Bei Caterpillar ist es vor allem das Kundenversprechen, das gehalten werden konnte. Die durchschnittliche Lieferzeit für 95 Prozent der Lieferungen lag ursprünglich bei 18 Tage. Sie wurde auf 8 Tage reduziert.
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