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Markttransparenz mit geringem Aufwand

Einkauf von Zeichnungsteilen
Markttransparenz mit geringem Aufwand

Einsparungen erzielen bei gleicher oder sogar höherer Qualität und gleichzeitig dauerhafte, innovative Lieferantenbeziehungen aufbauen und pflegen – nicht selten scheitern Unternehmen an diesen vermeintlich widersprüchlichen Zielen. Die GHM Messtechnik in Erolzheim in Baden-Württemberg zeigt, wie man mit geeigneten internen Voraussetzungen und einem professionellen Sourcing beides erreichen kann: Qualität zu günstigen Preisen und eine nachhaltige Lieferantenbeziehung.

Die GHM Messtechnik GmbH ist ein Komplettanbieter für Messtechnik und Industrieelektronik. Jan Adler ist Leiter Einkauf und Materialwirtschaft für die GHM Messtechnik am Standort Honsberg, einem Stadtteil von Remscheid. Er leitet von dort aus in Doppelfunktion den strategischen Einkauf aller fünf GHM-Marken (siehe Kasten) in Deutschland und den Einkauf von Honsberg Instruments. Adler nutzt für das Sourcing nahezu ausschließlich Techpilot, ein Online-Netzwerk für Zulieferer und Einkäufer, das auf die Fertigungsindustrie in den Bereichen Metall und Kunststoff spezialisiert ist.

Der Einkäufer von Zeichnungsteilen ist im Grunde immer mit demselben Problem konfrontiert. Eine Anfrage besteht aus den Komponenten Mengeninformationen, technische Definition (Zeichnung) und ergänzende Regelungen (Termin, Lieferbedingungen etc.) eines Teiles. Auf der Anbieterseite gibt es jedoch eine Fülle an Maschinen und Fertigungstechnologien und viele unterschiedliche Konditionen. Die Aufgabe besteht nun darin, so schnell wie möglich passende Anbieter herauszufiltern, um in die Nähe des besten Marktpreises zu kommen.
Der Einkaufsleiter der GHM Gruppe nutzt Techpilot nicht permanent, sondern nur für bestimmte Aufgabenstellungen, z. B. um neue Lieferanten zu finden oder um bestehende Lieferanten zu überprüfen. Bei Honsberg beispielsweise ist der Bedarf an Dreh- und Frästeilen besonders groß. Besteht die Aufgabe darin, bei einem Produkt die Target-Kosten zu erreichen, bietet die Online-Plattform für ihn die beste Möglichkeit, schnell und unkompliziert Angebote zu erhalten und zu vergleichen. Die Erhöhung des Deckungsbeitrags bei einem bestehenden Produkt ist eine weitere Aufgabenstellung, die er mithilfe des Online-Tools gut lösen kann. Er betont jedoch: „Wir tauschen unsere Lieferanten nicht beliebig aus. Wir wollen das Know-how, das die Lieferanten mit uns gemeinsam erarbeitet haben, halten. Gegebenenfalls muss beim Preis nachverhandelt werden.“
Auf Augenhöhe. Durch die Nutzung von Rahmenverträgen und Konsignationslagerverträgen sowie die intelligente Nutzung von Online-Portalen kann der Einkauf dem eigenen Unternehmen ein großes Potenzial bieten. Jan Adler sieht den Bereich Einkauf und Materialwirtschaft auf Augenhöhe mit den Bereichen Vertrieb, Entwicklung, Produktion und Finanzen. In vielen traditionellen Unternehmen muss der Einkauf sich diese Position erst noch verdienen. Techpilot sei dafür das ideale Werkzeug: „Die umfangreiche Lieferantendatenbank mit allen Fertigungskapazitäten und mit ausführlichen Unternehmensprofilen der Lieferanten beschleunigt die Lieferantensuche erheblich. Dort sieht man auch sofort, ob Zertifizierungen vorliegen. Die Angebote sind transparent und präsentierfähig. Auch erfahrene Einkäufer werden damit noch erfolgreicher.“ Adler will das Online-Tool deshalb möglichst in der gesamten Gruppe etablieren.
Der Prozess der Anfrage und der Angebotsauswertung wird komplett über Techpilot gesteuert. Die Nutzung ist einfach. Man stellt eine Ausschreibung online und adressiert sie je nach Voreinstellung zum Beispiel in allen deutschsprachigen Ländern. Es können Angebotsfristen, Zahlungs- und Lieferbedingungen vorgegeben werden. Auf Wunsch liegen innerhalb einer Woche ein gutes Dutzend qualifizierte Angebote vor. Die Angebote werden so aufbereitet, dass sie verglichen werden können. Der Einkäufer kann darüber hinaus mit den Lieferanten kommunizieren. Alles wird ausführlich dokumentiert. Das vereinfacht die Auswertung. Zum Service gehört auch ein Ranking vom günstigsten bis zum teuersten Anbieter. Jan Adler erklärt: „Sie können alles steuern. Und damit werden Sie schneller und effektiver. Manuell wäre der Aufwand viel zu groß.“
Seit 2011 hat Einkaufsleiter Adler im Rahmen der Beschaffungsoptimierung 21 konkrete RFQs (Requests for quotations) für Teile mit mechanischer Bearbeitung ausgeschrieben, um neue Lieferanten zu finden oder um bestehende Konditionen zu überprüfen. Dazu gehören Drehen, Fräsen und Schleifen. Mit dem Ergebnis ist er sehr zufrieden: „Wir haben für die angefragten Teile in der mechanischen Bearbeitung Einsparungen von bis zu 20 Prozent erzielt. Das hat meine Erwartungen übertroffen.“ Er hat über die Plattform bisher 15 neue Stammlieferanten gefunden.
Unterstützt hat ihn dabei die Beraterin von Techpilot, Sylvia Schumacher. Sie hat ihn auf die Staffelpreisanfrage aufmerksam gemacht. Sie hat ihn bei der Anfrageerstellung und bei der Einordnung in die richtige Technologiegruppe unterstützt. So hat er zum Beispiel die Firma Martin gefunden, die einen hervorragenden Preis bei höherer Qualität geboten hat. Martin gehört inzwischen zu den Stammlieferanten von GHM. Jan Adler schätzt den Support des Online-Anbieters: „Bei Bedarf wird man persönlich betreut bis hin zur Beratung bei Materialien, Fertigungstechnologien und -schritten. Dank der Tipps konnte ich schon erhebliche Einsparungen erreichen.“
Es werden grundsätzlich alle Anfragen auf Vollständigkeit und Plausibilität geprüft. Die Wahl der richtigen Fertigungstechnologie ist für kaufmännisch geschulte Einkäufer mitunter gar nicht so einfach. Sie wissen manchmal gar nicht, ob es ein Drehteil oder ob es ein Frästeil ist oder beides. Die Fachkompetenz der Mitarbeiter gibt dem Einkäufer zusätzliche Sicherheit. Die Firma Gröbmer aus Südtirol wurde beispielsweise auch über Techpilot gefunden. Sie produziert für GHM einen ovalen Flansch. GHM hatte bisher die Rohteile zugekauft, mit eigenen Maschinen bearbeitet und geschliffen und zum Verzinken extern vergeben. Es entstanden dreifache Prozesskosten, für den Einkauf des Rohflansches, die interne Bearbeitung und das externe Verzinken. Insgesamt wurden für dieses Teil fast 16 Euro bezahlt. Gröbmer berechnete für das komplett bearbeitete und verzinkte Teil um über 60 Prozent weniger.
Jan Adler: „Ein Einkäufer muss schon einige Erfahrung mitbringen, um Einsparungen in dieser Größenordnung erzielen zu können. Sie sehen als Einkäufer eine Artikelnummer und denken, so ein Flansch kostet eben mindestens 15 Euro. Erst bei genauer Betrachtung der Zeichnung, der Prozesskosten und der Fertigungsmethoden stellt sich die Frage, gibt es andere Lieferanten, die das vielleicht besser können. Mit Techpilot war diese Frage schnell beantwortet.“

Über GHM Messtechnik GmbH

Durch den Zusammenschluss der Firmen Greisinger electronic, Honsberg Instruments und Martens Elektronik ist 2009 die GHM Messtechnik, Komplettanbieter für Messtechnik und Industrieelektronik, entstanden. Im März 2010 wurde die Imtron Messtechnik als vierte Firma in die GHM Gruppe integriert. Als neuen Partner im Bereich der Regelungstechnik gewann man im März 2014 die Firma T & A Telemetrie & Automation. Mit ca. 250 Mitarbeitern und mehr als 30 Entwicklern an den sechs Standorten bietet das Unternehmen ein komplettes Produktportfolio für verschiedene Anforderungen in den Segmenten:
  • Labormesstechnik
  • Industrieelektronik
  • Regelungstechnik
  • Prozessmesstechnik
  • Industriemesstechnik
  • Prüfstandmesstechnik
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