Startseite » Antriebs- und Fluidtechnik »

Flatface-Schraubkupplung für anspruchsvolle Anwendungen

Premiere auf der Fachmesse Bauma
Flatface-Schraubkupplung für anspruchsvolle Anwendungen

Als Full-Liner für Komponenten hydraulischer Leitungssysteme hat Stauff den Anspruch, für jeden Anwendungsfall die Lösung zu bieten, mit der die Kundenanforderungen auch vor dem Hintergrund technischer Weiterentwicklungen optimal erfüllt werden. Dazu hat das Unternehmen eine neue Baureihe von flachdichtenden Schraubkupplungen für die Hydraulik entwickelt. Auf der Fachmesse Bauma wird die Serie QRC-FG erstmals vorgestellt.

Abgeflachte Frontfläche von Kupplungsstecker und -muffe, schraubbare Verbindung: Das sind die beiden wesentlichen Kennzeichen der neuen flachdichtenden Stauff-Schraubkupplung mit der Bezeichnung QRC-FG.

Schrauben statt Stecken

Aus diesen beiden Merkmalen ergeben sich schon Hinweise auf das Einsatzprofil dieser Kupplungsbaureihe, die mit Blick auf die Mobilhydraulik entwickelt wurde. Eine Schraubverbindung bietet eine größere Kontaktfläche zwischen Kupplungsstecker und Kupplungsmuffe. Daraus resultiert eine gleichmäßige Verteilung aller anstehenden Kräfte und eine bessere Widerstandsfähigkeit gegenüber Belastungen wie Vibrationen und Druckspitzen. Außerdem treten bei den Komponenten von Schraubverbindungen weniger Abnutzungserscheinungen auf als bei Steckkupplungen. Und: Insbesondere bei größeren Nennweiten erfordert das Verbinden der Leitungen weniger Kraftaufwand. Zudem ist die Kraft, die aufgebracht werden muss, besser definiert als bei steckbaren Systemen und kann durch den möglichen Einsatz von Werkzeugen für den Anwender auf ein Minimum reduziert werden.

Verschmutzungen vermeiden

Damit ist klar: Die QRC-FG eignet sich für „Heavy duty“-Anwendungen in der Hydraulik. Die glatte Oberfläche signalisiert, dass einerseits Tropfmengen minimiert werden sollen und – in der umgekehrten Richtung – der Eintrag von Verschmutzungen und Luft ins Hydrauliksystem vermieden werden soll. Das Konzept ist also ideal für Außeneinsätze, d.h. in der Mobilhydraulik, in einer unter Umständen stark verschmutzen Umgebung.

Einsatzfall: Abbruchbagger

In dieses Anwendungsprofil passen viele Baumaschinen, aber auch Landmaschinen und diverse Bauarten von Mobilkranen. Ein typisches Einsatzbeispiel sind Bagger, die bei Abbrucharbeiten zum Einsatz kommen. Sie zeichnen sich u. a. durch mehrteilige Baggerarme aus, die große Arbeitshöhen und Reichweiten ermöglichen. Diese Arme sind modular ausgeführt, d.h. mit dem Fortschritt des Rückbaus wird die erforderliche Arbeitshöhe geringer und einzelne Baggerarmmodule können entfernt werden. Hier und ebenso in ähnlichen Anwendungsfällen werden die Flatface-Schraubkupplungen vom Typ QRC-FG zum Einsatz kommen. Für Extremanwendungen im Heavy-duty-Bereich steht als Alternative die Baureihe QRS-PS zur Verfügung.

Mit dem Vorgängermodell QRC-FT, das 2012 erstmals vorgestellt wurde, hatte Stauff eine gute Position in diesem (Nischen-)Markt. Allerdings wünschten die Anwender zunehmend eine beidseitige Kuppelbarkeit unter Restdruck, die QRC-FT konnte aber nur steckerseitig unter einem Druck bis 250 bar gekuppelt werden. Damit war schon ein Entwicklungsziel definiert. Zugleich konnten die Entwickler durch gezielte konstruktive Detailarbeit einen deutlich höheren Durchfluss erreichen. Die Kupplungskräfte sind gering – das war ein weiteres Entwicklungsziel. Und was den Korrosionsschutz betrifft, erreicht die für Stauff-Kupplungen typische und bewährte Zink-Nickel-Beschichtung ein deutlich höheres Niveau als Wettbewerbsprodukte.

Farbcodierung und API-Zertifizierung

Viele Anwender von Stauff-Hydraulikkupplungen schätzen die Farbcodierung, die die Verwechslung der Leitungen beim Verbinden nahezu ausschließt. Sie wird auch für die QRS-FG angeboten. Außerdem sind die bisher verfügbaren Baugrößen gemäß API und EUB (Kanada) zertifiziert. Die Zertifizierung bezieht sich auf die Freigabe für Anwendungen in den „Blowout Preventern“ von Tiefbohranlagen. Die Spezifikationen erfordern hier, dass die Schraubkupplungen in einem Prüfstand bei 700° C mindestens fünf Minuten lang einem spezifischen Nenndruck von 345 bar ohne Druckverlust oder Leckage standhalten. Diese Prüfung wird oft als „Feuersicherheit“ für hydraulische Kupplungen bezeichnet.


Svenja Küch

Produktmanagerin Schnellverschlusskupplungen, Stauff Deutschland, Werdohl


Svenja Küch nimmt Stellung zu den aktuellen Beeinträchtigungen der Lieferkette aus Zulieferersicht.

„Wir können liefern.“

Nach einer aktuellen VDMA-Umfrage haben mehr als 80 % der Maschinenbauer Beschaffungsprobleme. Wie sieht es bei Ihnen aus: Können Sie liefern? Oder haben Sie selbst ebenfalls Schwierigkeiten z. B. beim Sourcing von Werkstoffen oder Zukaufteilen?

Wir können liefern. Dabei profitieren wir von Grundsätzen, die in den vergangenen Jahren oft als nicht mehr zeitgemäß abqualifiziert wurden. Wir arbeiten mit sehr hoher Fertigungstiefe, und wir haben langfristige Verträge mit unseren Lieferanten z. B. für die Werkstoffe, aus denen wir unsere Kupplungen fertigen. Außerdem halten wir hohe Lagerbestände vor. Das hat seinen Grund in dem sehr großen Programm, das wir bieten. Es ist oft günstiger und produktiver, größere Mengen zu fertigen und einzulagern als Kleinmengen zu produzieren und mehrfach am Tag die Maschinen umzurüsten.

Dann müssten Sie ja jetzt eigentlich Marktanteile gewinnen. Oder sind Ihre Wettbewerber ebenso gut aufgestellt, was die Lieferfähigkeit betrifft?

Fakt ist: Wir erhalten aktuell viele Anfragen von Maschinen- und Fahrzeugbauern, die auf der Suche nach alternativen Lieferanten und vielfach auch nach Zweitlieferanten sind. Da entspricht unsere Erfahrung exakt den Ergebnissen der VDMA-Umfrage. Und oft geht es nicht primär um Preisvergleiche, sondern tatsächlich um die Lieferfähigkeit.

Übrigens machen wir uns natürlich ebenso Gedanken darüber, wie wir die Versorgungssicherheit unserer eigenen Zulieferkomponenten unter den aktuellen Bedingungen langfristig sichern können. Ob es sich um „Commodities“ wie O-Ringe oder um kundenspezifische Baugruppen wie Filtergehäuse handelt: Auch wir arbeiten für jeden Bedarf mit mehreren Zulieferern zusammen.

Welche Themen im Bereich Beschaffung sind für Stauff – abgesehen von den allgegenwärtigen Lieferkettenproblemen – aktuell noch relevant?

Es gibt zwei Themen, die uns beschäftigen. Wir verstehen uns als Full-Liner, der die unterschiedlichsten Anforderungen mit seinem Programm abdeckt. Das ist ein wesentlicher Treiber für viele Neuentwicklungen und Programmerweiterungen wie eben die neue schraubbare Steckkupplung. Hier war unsere QRC-FT etwas ´in die Jahre gekommen´, und bevor unsere Kunden nur diese eine Kupplung beim Wettbewerb beziehen, möchten sie lieber die adäquate Lösung von uns, d. h. aus einer Hand.

Das zweite Handlungsfeld sind zusätzliche Dienstleistungen und alternative Beschaffungs- und Bezahlmodelle. Dazu gehört in erster Linie Stauff Line: fertig konfektionierte Rohrleitungen nach Kundenspezifikation – das nutzen schon viele Kunden weltweit. Wir stellen auf der Bauma aber auch „pay per use“-Modelle für unsere Umformmaschinen vor und bieten mit unserem Kanban-System eine Just-in-time-Belieferung der Kunden mit unseren Produkten direkt am Montageplatz. Kurz: Hier gibt es neue Geschäftsmodelle, die wir teils evaluieren, teils schon anbieten.

Unsere Webinar-Empfehlung
Aktuelles Heft
Titelbild Beschaffung aktuell 4
Ausgabe
4.2024
PRINT
ABO

Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de