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Photovoltaik – Wege zur Realisierung und Finanzierung

Photovoltaik – Wege zur Realisierung und Finanzierung
Bares Geld von brachen Flächen

Bares Geld von brachen Flächen
Der Aluminiumspezialist AMAG hat an seinem Standort im österreichischen Ranshofen eine Aufdach-Photovoltaikanlage mit 60.000 Quadratmetern Kollektorfläche. Die jährliche Produktion beträgt 7,3 GWh. Bild: AMAG
Dächer von großen Industrie- und Gewerbehallen bieten sich sehr gut für den Bau von Photovoltaik-Anlagen an. So können bisher ungenutzte Flächen für die Erzeugung von grünem Strom eingesetzt und die eigene Energieversorgung auf Jahre hinaus zu günstigen Preisen gesichert werden.

Das Photovoltaik-Segment ist in Deutschland bereits seit vielen Jahren auf einem starken Wachstumskurs. Durch den Wunsch, die Energiegewinnung im Inland anzusiedeln, befinden wir uns aktuell in einer neuen, sehr dynamischen Phase des Ausbaus der energetischen Sonnennutzung. Speziell das produzierende Gewerbe in Form von Mittelstands- und Großunternehmen möchte sich vom Strompreis ein Stück weit unabhängiger machen und nutzt daher immer öfter Sonnenstrom vom eigenen Dach.

Die Photovoltaik-Technik ist gekommen, um zu bleiben: Das erklärte politische Ziel hierzulande ist bekanntlich eine Verzehnfachung des Bestandes an Photovoltaik-Anlagen in den nächsten zehn Jahren.

Diese starke Expansion hat gerade im vergangenen Jahr zu Lieferengpässen geführt, die jedoch zwischenzeitlich behoben wurden. CCE ist eines der Unternehmen, das große Freiflächen- sowie Aufdach-Anlagen plant und entwickelt. Das Unternehmen bietet für mittelständische und große Unternehmen eine Vielzahl von Möglichkeiten.

Vorteile für Mittelständler und Konzerne

So wird bei der Montage von Photovoltaik auf den Dächern großer Produktions- und Lagerhallen bisher brachliegende Fläche gewinnbringend bewirtschaftet und sorgt für eine zusätzliche Einkommensquelle. Das Dach-Kraftwerk gibt Dachbesitzern damit die Möglichkeit, den selbst erzeugten, grünen Strom zu einem günstigen Festpreis zu beziehen. Das Unternehmen kann sich zumindest teilweise von den Risiken des Marktes entkoppeln. Hinzu kommt die sofortige Anrechnung auf die CO2-Bilanz sowie ein positiver Einfluss auf die Nachhaltigkeitsziele des Unternehmens. Auch den positiven Marketing-Aspekt des grünen Eigenstroms sollte man nicht unterschätzen.

Der Eigenverbrauch steht deshalb zurecht meistens im Fokus der Überlegungen, die Dächer großer Industriehallen aufzurüsten. Die Einspeisung ins örtliche Stromnetz und damit der Verkauf der gewonnenen Energie (zu den aktuell hohen Preisen) erscheint vielen vielleicht zunächst als nebensächlich. Doch auch diese Möglichkeit kann für die Unternehmen einen deutlichen finanziellen Gewinn erzielen und rechtfertigt die Realisierung des ungenutzten Dachpotenzials.

Aus technischer Sicht bietet eine Dachfläche den großen Vorteil, dass im Gegensatz zur Bebauung einer Freifläche keine aufwändige Unterkonstruktion und keine Baugenehmigung benötigt werden. Vor Baubeginn findet deswegen eine statische Überprüfung des Daches statt. Zur Beschwerung der Paneele gibt es verschiedene Optionen aus Beton oder Stein, eine Durchdringung des Daches zur Befestigung, wie das bei den ersten Anlagen vor fast 20 Jahren der Fall war, ist meistens nicht mehr nötig.

Planung und Bauvorlauf

Generell ist der Bau einer PV-Anlage auf einem Industrie-Dach kein komplexes oder kompliziertes, sondern vielmehr ein neues, unbekanntes Projekt. Viele Firmen wenden auf Bau und Planung der Anlage ihre gängigen, zeitintensiven Standards aus dem Projektmanagement an – und verzögern so oft unbeabsichtigt den Ablauf. Es ist daher zu empfehlen, sich auf die Erfahrungswerte des Anbieters zu stützen, mit dem die Anlage schlussendlich realisiert wird. Bis zur Inbetriebnahme der Anlage kann man mit einem Vorlauf von sechs bis neun Monaten rechnen.

Wartung und Laufzeit

Photovoltaik gilt im Vergleich zu anderen Energieerzeugungen als sehr wartungsarm. Der Grund liegt auf der Hand: Die Module sind in der Regel fix montiert, und haben dadurch keinen Verschleiß durch Bewegung. Daher ist auch die laufende Betriebsführung kostengünstig und Ausfälle oder zeitaufwendige Wartungsarbeiten sind kaum zu erwarten.

Eine neu montierte Anlage funktioniert über einen sehr langfristigen Zeithorizont. Grundsätzlich sind die aktuell verbauten Module sogar über 40 Jahre leistungsfähig, wenn auch mit zunehmend leicht reduziertem Ertrag. In dieser Zeit ist zu erwarten, dass die Wechselrichter ersetzt werden müssen. Dieser Aufwand ist jedoch in der Wirtschaftlichkeitsberechnung kalkuliert.

Nadelöhr Netzausbau

In der letzten Projektphase sind die Kapazitäten des örtlichen Netzbetreibers meist die einzige und gleichzeitig größte Hürde. Der unbedingt erforderliche, schnelle Ausbau der Netzkapazitäten ist daher die dringendste Forderung der PV-Branche an die Politik. Diesbezüglich konnte in der Vergangenheit das Engagement von großen Unternehmen, die sich koordiniert für einen beschleunigten Ausbau an ihrem Standort stark machten, viel bewirken. Auch sollten so früh wie möglich die Einspeisekapazitäten mit dem Netzbetreiber besprochen werden.

Ein lohnendes Investment

Aufgrund der aktuellen Strompreise kann sich ein Investment in eine Photovoltaikanlage auf dem eigenen Dach innerhalb von acht bis 15 Jahren amortisieren; bei einem sehr hohen Eigenverbrauchsanteil auch früher. Die in Industrie-Unternehmen häufig geforderte Amortisierung eines Investments nach fünf Jahren ist bei einer PV-Anlage jedoch kaum zu erwarten.

Risikolose Finanzierungsoptionen

Bei der Frage nach der besten Finanzierungsoption gibt es keine pauschale Antwort, da die Höhe des Strombedarfs zwischen produzierenden Unternehmen, Logistikern und anderen Dienstleistern sehr stark variiert. Neben dem Kauf von Anlagen aus Eigenmitteln oder Bankkrediten gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Finanzierung von Photovoltaik am eigenen Dach:

Beispielsweise die Anschaffung der PV-Anlage durch einen Leasingvertrag, welches eine besonders bilanzschonende Variante ohne Anfangsinvestition und mit niedrigen Wartungskosten darstellt. Völlig ohne Einsatz von Eigenmitteln ermöglichen Anbieter auch unterschiedliche Contracting-Modelle für den Bezug von grünem Strom vom eigenen Firmendach. Außerdem gibt es die Möglichkeit von sogenannten Hybridmodellen. Dabei wird der vollständige Betrieb erst einmal einer dritten Partei überlassen. Über eine Contracting-Vereinbarung wird der Strom zu einem Fixpreis bezogen und es gibt die Option, die Anlage auf Wunsch zu einem späteren Zeitpunkt doch noch zu erwerben.

 

Checkliste für die Projektplanung einer PV-Dachanlage

1. Projektverantwortlichen mit technischem Know-how bestimmen
2. Stromkosten und Stromverbräuche zusammentragen
3. Gebäudebestand auflisten (Ersteinschätzungen zu Statik, Dachhaut und Dämmung)
4. Zustimmung für beschleunigte hausinterne Prozesse einholen (Sonderprojekt-Status)
5. Realistisches Potenzial durch Experten für PV-Großanlagen bestimmen lassen
6. Netzanfrage gleich zu Beginn/so schnell wie möglich

 


Der Autor:
Martin von Peinen

Country Manager CCE

Bild: CCE


Über CE

CCE ist eine deutsch-österreichische Unternehmensgruppe und hat sich neben der Entwicklung großer Freiflächen-Sonnenkraftwerke auf die Entwicklung und Realisierung von PV-Anlagen auf größeren Dächern spezialisiert. Das Unternehmen bietet darüber hinaus eine Vielzahl an Möglichkeiten für die Finanzierung und den laufenden Betrieb der Photovoltaik-Anlage.

Ein abschließender Tipp für alle, die den Bau einer PV-Anlage in Betracht ziehen: Es ist oft einfacher, mit einem Dach zu starten als beispielsweise gleich im ersten Schritt mehrere Lagerhallen des Unternehmens mit PV zu versehen. Wenn ein überschaubares Projekt zügig umsetzbar ist, sammelt man wichtige Erfahrungen und kann oft schneller von den Vorteilen des eigenen Kraftwerks profitieren.

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