Die Lindauer Dornier GmbH wurde 1950 durch Peter Dornier, Sohn des bekannten Flugpioniers Claude Dornier, gegründet. Das international agierende Unternehmen mit rund 1000 Mitarbeitenden exportiert über 90 Prozent seiner Maschinen und Anlagen (Produktlinien: Webmaschinen, Sondermaschinen zur Folienproduktion und Composite Systems) in die ganze Welt.
Manueller Aufwand durch zentrale Materialausgabe
Bei der Fertigung der Maschinen und Anlagen von Dornier werden neben klassischen Verbindungselementen und Kleinteilen auch Werkzeuge und PSA benötigt. Das Portfolio umfasst mit über 350 verschiedenen Artikeln eine große Bandbreite und reicht von Cuttern, Schraubendrehern und Schutzbrillen bis hin zu Handschuhen, Gehörschutz und Masken.
Bis vor zwei Jahren hat das Unternehmen die Ausgabe dieser Produktgruppen über eine zentrale Ausgabestelle gesteuert. Dabei hat das Lagerpersonal das Material an die Mitarbeitenden vergeben, die Ausgabe erfasst und manuell für die Nachbestellungen gesorgt: eine Prozesskette, die viele manuelle Tätigkeiten für den Einkauf und das Lager und lange Wegezeiten für die Montage bedeutet, eine unnötige Lagerung von Materialien bedingt und Zeit bindet. Zudem sind die Mitarbeitenden an die Öffnungszeiten der Materialausgabe gebunden. An diesem Punkt setzen die Automatenlösungen von Würth Industrie Service bei Dornier an.
Hohe Materialverfügbarkeit durch Automatensysteme
Der Maschinen- und Anlagenhersteller löste die zentrale Ausgabestelle für indirekte Materialien auf und ließ für die rund 350 Artikel die Automatensysteme Orsymat in den Werken Lindau und Esseratsweiler an insgesamt acht dezentralen Entnahmestationen installieren: von der Schweißerei, der Blechschlosserei bis hin zur Endmontage.
Bei Orsymat handelt es sich um modulare Lagerautomaten, die eine unbegrenzte Bereitstellung der Materialien sicherstellen sollen, ohne räumliche und zeitliche Begrenzung. Die Automaten können ohne Anpassungen der Arbeitsprozesse in das Materialbeschaffungssystem integriert werden.
„Die benötigten Produkte sind immer griffbereit“, sagt Melanie Totzauer, Teamleitung Einkauf bei Dornier. „Dank der hohen Flexibilität des Systems können wir auf Werkzeuge, Arbeitsschutz oder weitere Verbrauchsartikel zugreifen. Auch die Nachbestellung müssen wir nicht mehr im Blick behalten, denn diese erfolgt automatisch und unkompliziert.“ Das eingesetzte Wiegesystem Orsymat WGT (WGT steht für Weight) erkennt dabei Artikelentnahmen aufgrund von integrierten Wiegezellen. Dadurch können einzelne Artikel unabhängig von der Verpackungseinheit entnommen werden. Zudem besteht die Möglichkeit, mehrere Artikel gleichzeitig aus dem Automaten zu entnehmen.
Nach der Entnahme wird der Automat geschlossen und zählt automatisiert den kompletten Bestand im Inneren. Im Anschluss werden die Artikeldaten, die Bezeichnung und die entsprechende Entnahmemenge an das Würth-System übertragen und eine Nachbestückung ausgelöst. Durch Wiegezellen in unterschiedlichen Größen soll sich das System zur Verwaltung von nahezu allen Hilfs- und Betriebsstoffen eignen. Zusätzlich zu diesen Automaten sind für unregelmäßige MRO-Bedarfe Würth-Scanner im Einsatz.
Automaten entlasten Einkauf- und Lagerpersonal
Durch den Einsatz von Ausgabeautomaten erhöht sich nicht nur die Artikelverfügbarkeit, sondern auch die Produktivität und die Transparenz. Der Automat übernimmt zeitintensive, manuelle Aufgaben sowie Routinetätigkeiten für die Ausgabe, die Nachschubsteuerung und die Dokumentation von Verbräuchen, die bislang von Lagerpersonal oder der Einkaufsabteilung ausgeübt wurden. Durch die dezentrale Positionierung in unterschiedlichen Unternehmensbereichen entfallen zudem Wegzeiten, was ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor ist. (ys)
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