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Mehr Sicherheit am Arbeitsplatz

Wettbewerbsfaktor Arbeitsplatz
Mehr Sicherheit fürs Geld

Persönliche Schutzausrüstung, Gesundheitsfürsorge und betriebliche Sicherheit werden oft getrennt voneinander betrachtet. Dabei verfolgen sie dasselbe Ziel: die Minimierung von Gefährdungen am Arbeitsplatz und die Gesunderhaltung der Mitarbeiter. Arbeiten alle Bereiche enger zusammen, lassen sich Budgets optimaler ausschöpfen, Beschaffungsprozesse straffen und die Leistungsfähigkeit der gesamten Organisation stärken.

Die häufigsten Unfälle im beruflichen Umfeld sind auf Verletzungen durch Stürzen, Rutschen oder Stolpern (SRS) zurückzuführen. Über 49.300 meldepflichtige SRS-Unfälle im industriellen und gewerblichen Bereich zählte die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) im Jahr 2020. Arbeitgeber sind deshalb dazu angehalten, ihre Mitarbeiter vor derartigen Gefahren zu schützen – und nicht nur das. Denn laut DAK-Gesundheitsreport 2021 sind Probleme des Muskel-Skelett-Systems die häufigsten Folgen von Arbeitsausfällen. Erst danach kommen psychische Probleme, Atemwegsprobleme und Verletzungen. Neben der gesetzlich vorgeschriebenen Bereitstellung von persönlicher Schutzausrüstung (PSA) rücken damit auch Fragen der Ergonomie in den Fokus.

Betrachtet man das gesamte Aufgabenspektrum, bezüglich Sicherheit, wird die Komplexität der Herausforderungen schnell klar: Für das Vermeiden von SRS-Unfällen auf allgemeinen Verkehrsflächen ist meist das Facility Management zuständig; Fragen zur ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung werden häufig von anderer Stelle geklärt; der Schutz vor unmittelbaren Gefahren wie Stäuben, Lärm, Hitze, Chemikalien oder mechanischen Einflüssen fällt in die Verantwortung des Sicherheitsingenieurs.

Das gesamte Arbeitsumfeld im Blick

Zur Umsetzung einer Zero Accident bzw. Null-Unfall-Strategie im weiteren Sinne (die auch eine Unternehmensvorgabe aus dem Management sein kann und auch den allgemeinen Krankenstand senken hilft), müssen all diese Bereiche hoch effizient arbeiten und an den Schnittstellen kooperieren. Dabei gilt es, sämtliche Bereiche zu beleuchten, an denen sich Menschen zumindest temporär aufhalten.

In erster Linie sind das natürlich die Arbeitsplätze, an denen die meiste Zeit gearbeitet wird. Diese sollten möglichst ergonomisch gestaltet sein, damit die Mitarbeiter gesund bleiben und weder chronische Beschwerden noch Berufskrankheiten entwickeln. Ergonomische PSA, stoßdämpfende Bodenmatten, höhenverstellbare Arbeitsplätze, individuell einstellbare Greif- und Sichträume sowie gut strukturierte Ordnungssysteme tragen dazu bei und wirken zusätzlich produktivitätssteigernd. PSA und sichere Steigtechnik sind sowieso ein Muss, genauso wie der kontrollierte Umgang mit Chemikalien. Um jeglicher Art von Unfällen vorzubeugen kann es deshalb hilfreich sein, einen dedizierten Sicherheitsbeauftragten als übergreifenden Koordinator für das integrierte Betriebssicherheitsmanagement abzustellen.

Konzertiertes Vorgehen, schlankere Prozesse

Denkbar ist, dass ein Lieferant mit einem breiten Produktsortiment unterstützend zur Seite steht. Dieser sollte, sobald ein Bedarf festgestellt wurde, spezialisierte Fachberater hinzuziehen können. Bei Kunden der Hoffmann Group geben sich daher die Berater für PSA und jene für Betriebseinrichtungen immer wieder die Klinke in die Hand. Die Unternehmen profitieren davon durch ein Plus an Ergonomie, Sicherheit und Ordnung für ihre Mitarbeiter. Häufig werden im Zuge dieser Zusammenarbeit auch die Beschaffungsprozesse gestrafft und die Versorgungssicherheit verbessert. Wie das geht? Indem zum Beispiel PSA-Ausgabeautomaten für andere Produkte mitgenutzt und auch die Nachbestellungen darüber organisiert werden. Ein Kunde der Hoffmann Group hat dazu neben seinem PSA-Ausgabeautomaten einen Schrank mit 40 nummerierten Fächern aufgebaut. Dort lagert er größere Verpackungseinheiten wie Nachfüllbeutel für Seifenspender. Die Schlüssel erhalten die Mitarbeiter über den PSA-Automaten. Bei Erreichen eines Mindestbestands schickt der Automat automatisch eine Bestellung an die Hoffmann Group und zieht den Betrag von der zuvor getätigten Rahmenbestellung ab. Ist der Verfügungsrahmen ausgeschöpft, erfolgt die nächste Rahmenbestellung mit der zugehörigen Wareneingangsbuchung. Die ankommende Ware geht somit direkt vom Wareneingang in den Automaten; Mengen-Abweichungen werden beim Befüllen festgestellt. Die Hoffmann Group liefert binnen 24 Stunden nach Auftragseingang – alles aus einer Hand. Der Beschaffungsprozess wurde dadurch von fünf bis acht Tagen auf zwei Tage verkürzt und die ständige Versorgung mit den notwendigen Produkten verbessert.

Die PSA-Berater der Hoffmann Group helfen darüber hinaus, den unternehmensspezifischen PSA-Katalog zu verschlanken und das Budget effizienter einzusetzen. Davon können auch die Mitarbeiter profitieren – beispielsweise durch mehr Überblick und höherwertige PSA. Werden solche Projekte unternehmens- und standortübergreifend durchgeführt, lassen sich Bestellungen bündeln und häufig bessere Konditionen verhandeln. Das gelingt natürlich am besten, wenn die Vendorenliste auf wenige Lieferanten beschränkt wird. Das Ergebnis ist ein integriertes Betriebssicherheitsmanagement, bei dem alle für Schutz, Sicherheit und Gesundheitsfürsorge zuständigen Stellen Hand in Hand arbeiten. Es eröffnet neue Möglichkeiten, Budgets übergreifend zu optimieren und Einsparpotenziale bei der Beschaffung zu erzielen.


Christian Kreitmair ist Vice President Industrial Workplace & Safety bei der Hoffmann Group.
Bild: Hoffmann

Drei Fragen an Christian Kreitmair

Betriebliche Sicherheit muss Ihrer Meinung nach neu gedacht werden. Wie meinen Sie das?

Sicherheit, Ergonomie und Gesundheit am Arbeitsplatz sind für uns untrennbar miteinander verbunden. Dazu kommen immer mehr auch Umweltschutzauflagen. Die Anforderungen werden also immer komplexer. Um die bestehenden Budgets optimal auszuschöpfen, führt kein Weg an einem integrierten Arbeitsschutzmanagement vorbei. Dazu gehört auch eine konsequente Konsolidierung bei Produkten und Lieferanten. Die Konzentration auf wenige Lieferanten ermöglicht es, die Beschaffungsprozesse zu straffen und bessere Konditionen auszuhandeln. Im Idealfall hat der Hauptlieferant einen umfassenden Überblick und kann als Koordinator für das Betriebssicherheitsmanagement auftreten, um das Optimierungspotenzial auszuschöpfen.

Ihre Firma wird Ende Juni eine Hausmesse veranstalten. Wird betriebliche Sicherheit, Arbeitsschutz und Ergonomie dort ein Thema sein?

So ist es. Auf der „World of Tools“ zeigen wir unser komplettes Produktsortiment rund um Zerspanung, Werkzeuge, PSA, Betriebseinrichtung, Automatisierung und Digitalisierung. Betriebliche Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz sind auch ein Thema. Insgesamt präsentieren 115 Aussteller ihre Produkte und Dienstleistungen, darunter unter anderem die führenden Spezialanbieter für automatisierte PSA-Ausgabe, Gefahrstofflagerung und Sicherungskennzeichnung. Dazu kommen ergonomische Betriebseinrichtungen und Ordnungssysteme. Ein weiteres Fokusthema wird die Verschlankung und Beschleunigung der Beschaffungsprozesse sein.

Veranstaltungsort wird ihr Logistikzentrum „LogisticCity“ in Nürnberg sein. Hat das einen tieferen Sinn?

Unsere LogisticCity ist das Zentrallager der Hoffmann Group und damit das Herzstück unseres Handelsgeschäfts. Mit diesem hochautomatisierten Logistikzentrum konnten wir unsere Kapazitäten verdreifachen und auf bis zu 40.000 Pakete pro Tag steigern. Damit betreiben wir die größte Werkzeuglogistik auf dem Globus. Um einen Eindruck von den Dimensionen unserer Logistik und unserer Handelsbeziehungen zu vermitteln, veranstalten wir die World of Tools dort.

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