Die USA als Kolonialmacht? Das ist ein Gedanke, der den meisten etwas fremdartig erscheint. Der amerikanische Historiker Daniel Immerwahr entlarvt, wie es gelang, ein ganzes Weltreich zu errichten, ohne dass die Welt es merkte. Zu den Vereinigten Staaten gehörten anfang des 20. Jahrhunderts unter anderem die Philippinen und Puerto Rico, verschiedene Inseln im Pazifik sowie Teile Samoas. In dieser historischen Abhandlung analysiert und beschreibt Immerwahr zuerst die US-amerikanische Expansion in den Westen des amerikanischen Kontinents, dann die Annexion von Territorien in Übersee, und schließlich die widerstandslose Aufgabe von eroberten Territorien. Das Werk bietet eine feine historische Analyse, die den US-amerikanischen Staat aus einer unbekannten und faszinierenden Perspektive erläutert.
Daniel Immerwahr, geboren 1980, lehrt Geschichte an der Northwestern University in Illinois.
Eine Rezension von Sanja Döttling
Das heimliche Imperium. Die USA als moderne Kolonialmacht.
Daniel Immerwahr. S.Fischer, Frankfurt am Main, 2019.
Hardcover, 720 Seiten, € 26,00. ISBN: 978-3103972351