Götze, Susanne & Joeres, Annika.
Piper Verlag, München, 2020.
Hardcover, 304 Seiten. 20,00 €. ISBN: 978-3492070270
Während Trump den Klimawandel noch fröhlich verleugnet, wird immer mehr Menschen klar, dass endlich etwas getan werden muss, um unseren Planeten zu retten. (Wer erinnert sich eigentlich noch an Fridays for Future, damals, als alle noch entsetzt waren, dass Jugendliche einmal die Woche nicht zur Schule gingen? Genau – das war lange vor Corona und dem Homeschooling). Und dennoch hat man das ungute Gefühl, dass alles viel zu langsam vorangeht, wenn überhaupt. Die beiden Autorinnen Götze und Joeres sehen das genauso, und können sich auch erklären, warum: Die Verhinderung eines starken Klimaschutzes ist die Arbeit starker wirtschaftlicher Lobbys, die großen Einfluss auf die Politik haben. Und zwar weltweit.
Die Autorinnen definierten zuerst, welche Feinde der Klimaschutz hat und nennen Rechtspopulisten, neoliberale Thinktanks und die Agrarlobby als Hauptgegner. Im zweiten Teil widmen sie sich dann den Strukturen in einzelnen Ländern, darunter die USA, Frankreich, Großbritannien, Deutschland und Osteuropa sowie der Europapolitik. Sie arbeiten die personellen Zusammenhänge und Überschneidungen zwischen Lobby, Medien und Politik trotz der oft unübersichtlichen und versteckten Verflechtungen im Detail heraus. Oft hat man von den Akteuren, die die Macht in der Hand haben, noch nie etwas gehört. „Die Klimaschmutzlobby“ ist ein wichtiges Buch, das nicht nur nachdenklich stimmt, sondern traurig macht. Denn es zeigt ganz deutlich, dass Menschen aus reiner Macht- und Geldgier unsere Zukunft verspielen. (sd)