Beinahe neun von zehn (86 Prozent) der befragten Führungskräfte im Bereich Nachhaltigkeit sind der Ansicht, dass die Kreislaufwirtschaft in den nächsten zwei Jahren für ihr Geschäft wichtig sein wird. Das sind fast doppelt so viele wie vor zwei Jahren. Diese Erkenntnisse gehen aus der Kreislaufwirtschaftsstudie 2016 von UPS und GreenBiz hervor.
Die Befragten einer Online-Studie, die von der GreenBiz Group in Zusammenarbeit mit UPS durchgeführt wurde, sehen das größte Wachstumspotenzial in der Anwendung des Kreislaufwirtschaftsmodells im Technologiesektor, insbesondere bei Elektronikgütern wie Computern und Mobiltelefonen, da Rücknahmesysteme und Wiederverwendung von Produkten bei diesen Modellen am einfachsten integriert werden können.
Das Bewusstsein nimmt zu
Fast drei von fünf Befragten gaben an, dass ihre Organisation Grundsätze der Kreislaufwirtschaft bei mindestens einer ihrer Produktlinien oder Dienstleistungen zum Einsatz bringen wird. Trotz der Verbreitung von Kreislaufwirtschaftsprinzipien bei Produkten und Dienstleistungen zeigen sich nur wenige Unternehmen als federführend. Interface (21 %) und Patagonia (16 %) waren die einzigen Unternehmen, die ohne Erinnerungshilfe genannt wurden, als die Befragten Firmen im gedanklichen Zusammenhang mit der Kreislaufwirtschaft angeben sollten.
Logistik spielt eine wichtige Rolle bei der Implementierung einer erfolgreichen und nachhaltigen Kreislaufwirtschaftsstrategie. Fast einstimmig gaben 97 Prozent der Befragten an, dass Logistik entweder sehr wichtig (87 %) oder relativ wichtig (10 %) bei der Umstellung auf die Kreislaufwirtschaft ist.
Logistik ist essenziell
Die Befragten gaben weiter an, dass Logistikunternehmen den Kunden ein Wertversprechen durch Schaffung von Anreizen für die verstärkte Teilnahme in der Kreislaufwirtschaft geben können, z. B. durch ein nahtloses und komfortables Rücknahmemodell. Angebote wie vorfrankierte Versandetiketten, intelligente Verpackungen und bequeme Rücknahmemechanismen helfen dabei, die Marktnachfrage voranzutreiben. Darüber hinaus können Verbraucher- und Kundenkosten durch den Einsatz von Rücktransporten sowie durch Last- und Routenoptimierung verringert werden.
Ein unzureichendes Geschäftsszenario wurde als größte Hürde bei der Implementierung einer wirksamen globalen Kreislaufwirtschaft angegeben. Weiter wurden von den Befragten die am häufigsten auftretenden Hürden genannt:
- Logistikkosten zur Rückführung gebrauchter Waren (36 %)
- Mangel an Verständnis/Weiterbildung auf Führungsebene (36 %)
- Mangel an Verständnis/Aufklärung der Verbraucher (36 %)
- Höhere Priorität von anderen Geschäftszielen (30 %)
Laut der Studie werden sowohl Geschäftskunden als auch Verbraucher von denselben Faktoren motiviert: Kosteneinsparungen und Komfort. Die Befragten nannten folgende Anreize, um die Rücksendung und Wiederverwendung von Konsumgütern bzw. ihrer Bestandteile und Materialien zum Ende ihrer primären Nutzungsdauer zu gewährleisten:
- Rabatt in Form von Bargelderstattung (56 %)
- Komfort bei der Produktrückgabe aneinem stationären Standort (47 %)
- Die Möglichkeit, ein Produkt mit im Voraus bezahlten Versandkosten zurückzugeben (42 %)
- Preisnachlässe bei einem zukünftigen Kauf (40 %)
Ferner gaben die Befragten folgende Anreize an, um die Rücksendung und nachfolgende Wiederverwendung von Industrieprodukten (B2B) oder ihrer Bestandteile und Materialien zum Ende ihrer primären Nutzungsdauer zu gewährleisten:
- Hersteller oder Vertrieb nimmt das Produkt physisch zurück (59 %)
- Gebrauchsfertige Verpackung und Abholungsdienst (51 %)
- Hersteller arbeitet das Produkt auf und schickt es zur weiteren Verwendung zurück (48 %)
- Preisnachlässe bei einem zukünftigen Kauf (38 %)
- Rabatt in Form von Bargelderstattung (34 %)
Die Kreislaufwirtschaftsstudie 2016 von UPS und GreenBiz präsentiert die Erkenntnisse einer Onlinebefragung, die mit 423 Befragten durchgeführt wurde. Die kompletten Studienergebnisse können heruntergeladen werden: ups.com/sustainability
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