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Wie Partner die digitale Beschaffung gestalten

Die Ansprüche an Unternehmenssoftware steigen
Wie Partner die digitale Beschaffung gestalten

Wie Partner die digitale Beschaffung gestalten
Wenn ERP und Beschaffung Hand in Hand gehen, lassen sich viele Probleme besser steuern. Bild: Palmerhargreaves
ERP-Systeme ermöglichen Einblicke in Daten, Automatisierung oder KI-getriebene Simulationen und unterstützen so die Handlungsfähigkeit in der Beschaffung. Beispielsweise, um Störungen in der Lieferkette zu erkennen und Maßnahmen festzulegen, damit die Wertschöpfungskette rund läuft.

Globale Lieferketten geraten immer wieder unter Druck. Um schnell auf neue Situationen reagieren zu können und die Lieferkette insgesamt resilienter aufzustellen, müssen Unternehmen potenzielle Risiken frühzeitig erkennen und entsprechende Maßnahmen in die Wege leiten. Digitale Prozesse helfen dabei, langwierige und aufwendige manuelle Abläufe zu automatisieren. Oder das Datenmanagement zu vereinfachen, sodass Partner und Lieferanten über digitale Plattformen in Echtzeit Informationen austauschen und nahtlos zusammenarbeiten können.

Abschied von ERP-Wildwuchs und Datensilos

Klar ist: Wer künftig wettbewerbsfähig sein und unternehmens- sowie branchenübergreifend arbeiten möchte, kommt an digitaler Vernetzung und standardisierten Datenmodellen nicht vorbei.

Gerade für die Supply Chains spielen ERP-Systeme, die in vielen Unternehmen das Rückgrat für kritische Geschäftsprozesse sind, eine wichtige Rolle. Moderne ERP-Systeme können den Einkauf beim Risiko- und Lieferantenmanagement unterstützen und erleichtern die Einhaltung gesetzlicher Regularien wie etwa des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG).

Allerdings nutzen vor allem große Unternehmen mit weltweiten Standorten oftmals mehrere ERP-Systeme mit diversen Versionsständen oder auch von unterschiedlichen Herstellern. Das ist alles andere als effektiv und transparent. Denn wichtige Geschäftsdaten liegen entweder mehrmals vor oder sind inkonsistent. Dadurch sind sie meist fehlerhaft und müssen mehrfach aktualisiert und gemanagt werden.

Außerdem bremsen Datensilos die effektive Zusammenarbeit über einzelne Abteilungen, Standorte oder Lieferanten hinweg aus. Eine Harmonisierung der ERP-Landschaft kann hier Abhilfe schaffen.

Wie beispielsweise bei der Schunk Group aus dem mittelhessischen Heuchelheim. Als „Hidden Champion“ ist der globale Technologiekonzern auf Maschinenbau und Werkstofftechnik spezialisiert und beschäftigt mehr als 8000 Mitarbeitende. In seinem „One ERP+ Programm“ arbeitet das Unternehmen an einer modernisierten und standardisierten Prozesslandschaft. Im Mittelpunkt stehen dabei eine integrierte Produktions- und Feinplanung, um Veränderungen in der Supply Chain frühzeitig zu simulieren und die Szenarien hinsichtlich ihrer Chancen und Risiken zu optimieren. Weiterer positiver Effekt: Dank integrierter ERP-Landschaft profitieren die Verantwortlichen in der Beschaffung von einer einheitlichen Datenbasis im Sinne des „Single Point of Truth“.

Genauere Planung stabilisiert die Lieferkette

Überhaupt spielen Daten eine gewichtige Rolle, wenn es darum geht, Lieferketten widerstandsfähiger zu machen. Umfassende Echtzeitdaten ermöglichen es, bessere Prognosen zu erstellen und Simulationen durchzuführen. Eine detaillierte Datenübersicht erleichtert das Risikomanagement und sorgt für die nötige Transparenz, um profunde Entscheidungen treffen zu können. Hier spielen Technologien wie Robotic Process Automation (RPA), Künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML) ihre Stärke aus. Während RPA bei der Beschaffung hilft, geschäftskritische Prozesse zu verschlanken und zu automatisieren, sorgen KI und ML für zielgenauere Prognosen und optimierte Planungen. Wie zum Beispiel bei der Schweizer Vitra AG. Der Designmöbelproduzent setzt Lösungen für Prognosen und Bedarfssteuerung sowie für die Absatz- und Produktionsgrobplanung ein. Durch die bessere Abstimmung von Bedarfs- und Angebotsplanung können die Verantwortlichen im Einkauf schneller und effektiver auf Störungen in der Lieferkette reagieren. So erhält das Unternehmen eine höhere Transparenz und Stabilität über die gesamte Supply Chain hinweg.

Starkes Doppel: Standard-ERP-Kern und Branchenlösungen

Um Unternehmen in der Beschaffung die passenden, auf individuelle Branchenanforderungen zugeschnittenen Lösungen zu bieten, setzen ERP-Anbieter wie SAP auf ein breitgefächertes Partnernetz. Gemeinsam mit Partnern finden beziehungsweise entwickeln Unternehmen die Lösungen, die sich am besten eignen. Dabei gilt: Die Ansprüche an Geschäftssoftware steigen kontinuierlich. Damit müssen nicht nur die Anbieter, sondern auch deren Partner Schritt halten. Zum Beispiel, wenn es um die Einbindung aktueller Technologien wie Künstlicher Intelligenz geht. So geschehen bei Knooing. Der SAP-Partner hat mit seinem „Purchasing Co-Pilot“ einen KI-basierten Assistenten entwickelt, mit dem Unternehmen ihre Beschaffungsprozesse optimieren können. Der Co-Pilot konsolidiert alle Daten in einem harmonisierten Lieferanten- und Lösungspool und beseitigt so Datensilos, Sprachbarrieren oder unterschiedliche Schreibweisen. Darüber hinaus gleicht er Beschaffungsanfragen automatisch ab und vereinfacht und beschleunigt so wichtige Entscheidungsprozesse.

So liefern moderne ERP-Systeme das Fundament für die erforderliche digitale Transformation in der Beschaffung. Sie kombinieren einen stabilen ERP-Kern mit branchenspezifischen Anwendungen. Bedeutet: Unternehmen profitieren einerseits von hoch skalierbaren und standardisierten Kernsystemen, andererseits können sie mithilfe bewährter Best Practices und branchenspezifischer Erweiterungen von Partnern auch individuelle Anforderungen umsetzen.


Bild: SAP

Michael Benirschka

leitet das Partner-Management der SAP Deutschland (Interim)

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