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Einkauf der Zukunft ist dezentral und interdisziplinär

9. BME-Forum „Der Einkauf 2025“
Einkauf der Zukunft ist dezentral und interdisziplinär

Einkauf der Zukunft ist dezentral und interdisziplinär
Der Einkauf müsse zunächst den Wert verstehen, den er liefere, sagte Isabel Hochgesand, CPO der Beiersdorf AG, auf dem BME-Forum in Wiesbaden. Bild: Doris Hülsbömer, BME

Die Digitalisierung bestimmt das Tempo und die Automatisierungsprozesse im Einkauf. Wie sich diese Veränderungen bestmöglich gestalten und im eigenen Unternehmen umsetzen lassen, diskutierten über 80 Einkaufsmanager in Wiesbaden auf dem 9. BME-Forum „Der Einkauf 2025“.

Es klingt kontrovers: Im Mittelpunkt der Digitalisierung steht der Mensch. „Treiben Sie nicht Ihre Mitarbeiter, Mitarbeiter müssen die Digitalisierung selber treiben“, sagte Klaus Pause auf dem BME-Forum. Dass damit nicht zwangsläufig ein Jobverlust einhergehe, war Konsens unter den Referenten auf der Fachkonferenz. Welche Wege dabei der Einkaufsorganisation offenstehen und was erfolgversprechend für das eigene Unternehmen ist, war eine zentrale Frage, die die Einkaufsmanager in zahlreichen Expertenvorträgen, Round Tables und Workshops diskutierten.

Identifikation auf allen Ebenen

Klaus Pause, ehemals stellvertretender Einkaufsleiter von Adidas, warnte, dass noch immer 70 Prozent aller Change-Projekte scheitern würden. Hauptgründe seien die Veränderungen in den Belegschaften und das Tempo der Transformationen. „Die eine Veränderung lässt die andere gar nicht zu Ende kommen“, so Pause. Gefährlich sei dabei die Identifikationslücke von Sender bzw. Führungskraft zu Empfänger. Es gelte, rundum ein Bewusstsein für Veränderung zu schaffen, nicht nur bei Führungskräften. Die Vision gelte es idealerweise gemeinsam mit den Mitarbeitern zu formulieren und im Unternehmen zu verbreiten.

Zwei-Klassen-Gesellschaft
verlassen

Isabel Hochgesand, CPO der Beiersdorf AG, schilderte den Transformationsprozess in dem Konsumgüterkonzern. „Ursprünglich war unser Einkauf auf Prozesse und Savings fokussiert.“ Wenn aber der Einkauf keine Sprache wähle, in der sich jeder – vom Marketingvorstand über R&D hin zur IT – wiederfinde, dann bleibe sein Stellenwert nach wie vor gering. „Es gibt doch immer wieder eine Zwei-Klassen-Gesellschaft im Unternehmen“, sagte die Einkaufsmanagerin. „Die zentrale Frage lautet daher: Wie schaffen wir Augenhöhe mit unseren Business Partnern?“ Um diese zu erreichen, müsse zunächst der Einkauf verstehen, was der Wert sei, den man liefere.

Ziel sei, von Anfang an in die Entscheidungs- und Entwicklungsprozesse der anderen Abteilungen eingebunden zu sein. Denn dadurch könne der Einkauf zum einen zum profitablen Wachstum des Unternehmens beitragen. Darüber hinaus stelle er aber auch sicher, dass „unser Produkt in der richtigen Qualität, zur richtigen Zeit und dem richtigen Preis beim Kunden ist“.

Revolution im Einkauf

Prof. Gerhard Heß warnte davor, die Chancen, die die Digitalisierung mit sich bringe, nicht zu nutzen. „Schnittstellen lassen sich anders überbrücken und eine unendliche Transparenz schaffen.“ Doch bisher sei unklar, wohin die Entwicklung genau steuere. Es fehle – wie bei einem Navigationsgerät – die Ansage, welcher Zielort erreicht werden solle. Was sich aber klar abzeichne, sei eine Revolution im Einkauf im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit Lieferanten – hin zu einer wirklich partnerschaftlichen Kooperation zwischen Einkäufer und Lieferant, so der Hochschulprofessor von der TH Nürnberg.

Weitere Infos:

rabea.bieser@bme.de

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