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Hoffmann: Moderne Logistik in der LogisticCity sorgt für mehr Versorgungssicherheit

Das Herz des Werkzeughandels der Hoffmann Group schlägt in Franken
Moderne Logistik für mehr Versorgungssicherheit

Moderne Logistik für mehr Versorgungssicherheit
Die Behälter- und Palettenförderanlage in der LogisticCity erstreckt sich über 14 Kilometer. Bild: Hoffmann
Stetiges Kundenwachstum und die Erweiterungen des Produktsortiments hatten das alte Logistikzentrum der Hoffmann Group in Nürnberg früher als geplant an seine Leistungsgrenze geführt. Um den steigenden Warenumschlag langfristig zu stemmen, hat der B2B-Händler die größte Investition der Unternehmensgeschichte getätigt und 2021 die „LogisticCity“ eröffnet.

Yannick Schwab, Beschaffung aktuell

Die LogisticCity der Hoffmann Group in Nürnberg ist eigenen Angaben zufolge das größte Werkzeug-Logistikzentrum Europas. Dafür hat das Unternehmen über 200 Millionen Euro in den Standort investiert. Bis zur Eröffnung wurden 12.000 Tonnen Stahl verbaut, 800 Kilometer Kabel und Leitungen verlegt sowie 30.000 Lkw-Ladungen Erdmasse bewegt. Insgesamt bietet der Komplex 100.000 Quadratmeter Logistikfläche. Über 80.000 Artikel sind hier gelagert.

Andreas Meissner ist Senior Director LogisticCity bei der Hoffmann Group. Bild: Hoffmann

Die Bandbreite umfasst neben Werkzeugen zum Zerspanen, Spannen, Messen, Schleifen und Trennen auch Handwerkzeuge und persönliche Schutzausrüstung. Abgesehen von der Betriebseinrichtung sind alle Produkte, die bei Hoffmann verfügbar sind, an diesem Standort gelagert. Bis zu 100.000 Positionen und rund 40.000 Pakete können künftig täglich abgewickelt werden. Aktuell sind hier ca. 400 Menschen in der Logistik beschäftigt. „Logistik ist unsere Leidenschaft“, betont Andreas Meissner. Er ist als Senior Director LogisticCity für das Logistikzentrum verantwortlich.

15 Wareneingangs- und 30 Warenausgangstore sorgen für den Umschlag im Lager. Pro Tag treffen etwa 300 Paletten und über 1500 Pakete ein. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfassen und prüfen täglich ca. 6000 Positionen mit Handschuhscannern. Von den 36 Wareneingangsarbeitsplätzen geht es für die Produkte in Förderbehältern automatisiert in das Shuttle- und Hochregallager. Insgesamt erstrecken sich die Behälter- und Palettenförderanlagen auf über 14 Kilometer. Die Wareneingangsbearbeitung wird mittels Förderband für Altkartonagen unterstützt, das Verpackungsmaterial direkt in eine Presse in die angrenzende Entsorgungshalle führt. Laut Meissner ist eine weitere Automatisierung des Materialflusses im Wareneingang möglich, etwa durch den Einsatz von Depalettierungsrobotern.

Vollautomatisierte Abwicklung

Etwa 500 Lieferanten beliefern den Nürnberger Standort regelmäßig. Die Qualitätssicherung führt gezielt Sichtprüfungen durch und stellt die Funktionsfähigkeit der Waren fest. Um Durchlaufzeiten zu reduzieren, werden hier notwendige Reparaturen teils auch selbst vorgenommen oder die Ware geht zur weiteren Prüfung an den Hersteller zurück. Auch die Stammdaten neuer Produkte werden hier erfasst. Die sorgfältige und durchgehende Datenerfassung ist die Basis für die vollautomatisierte Abwicklung im Logistikzentrum.

Gut versorgt durch die Krisen

Hochbetrieb im Shuttle-Lager

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Das automatisierte Hochregallager mit 30.000 Palettenlagerplätzen.
Bild: Hoffmann

„Das Shuttle-Lager erstreckt sich bis auf eine Höhe von 30 Metern. Auf 66 Ebenen sind 442 Stingray-Shuttlefahrzeuge zwischen 500.000 Behälterlagerplätzen unterwegs. 15.000 Behälterbewegungen pro Stunde sind hier technisch möglich“, erklärt Meissner. Die Anlage wird weitestgehend von Hoffmann-Mitarbeitern betreut, die sich um den störungsfreien Betrieb und die Instandhaltung kümmern. Die österreichische TGW Logistics Group war Anlagenlieferant und unterstützt mit einem Onsite-Team bei der Wartung. Im Leitstand des Logistikstandorts werden die Shuttles sowie der Materialfluss der Anlage im Blick behalten. Das Besondere daran: Der Materialfluss ist komplett in SAP EWM abgebildet.

In der Kommissionierung kümmern sich die Mitarbeiter sowie zwei Pickroboter um das Zusammenstellen der Bestellungen. An jedem der 32 Arbeitsplätze sind laut Meissner bis zu 350 Positionen pro Stunde möglich. An 80 Packplätzen werden die zu versendenden Pakete gepackt. Eine vollautomatische Gewichtskontrolle des Behälterinhalts sorgt für hohe Liefergenauigkeit. Die Fördertechnik transportiert die Pakete durch einen der fünf automatischen Label-Applizierer. Über einen Hochleistungs-Natrix-Sorter werden die Pakete dem entsprechenden Warenausgangstor zusortiert und in die bereitgestellten Überladebrücken der Transportdienstleister befördert.

Der Logistikstandort in Nürnberg beliefert Kunden und Landesgesellschaften weltweit und verspricht Andreas Meissner zufolge eine Liefergenauigkeit über die komplette End-to-End Supply Chain von 99,9 Prozent. Diese wird durch eine Kombination von Scannertechnik im Wareneingang, Wiegekontrolle auf der Fördertechnik, vollautomatisierte Warenbewegung und „Ware-zum-Mann“ mit sortenreinen Lagerbehältern erreicht. Track-and-Trace-Technik ermöglicht die Verfolgung der Lieferung.

Im „ServiceCenter“ bietet die Hoffmann Group ihren Kunden verschiedene Dienstleistungen unter anderem Kalibrierung im DAkkS-akkreditierten Labor, Nachschleifen, individuelle Sortimentsbildung, Textilveredelung und Lasermarkierung. Jährlich werden rund 300.000 Schleifarbeiten durchgeführt und etwa 120.000 kundenspezifische Sortimente angefertigt.

Nachhaltige Konzepte

Mit dem Einsatz moderner Energiekonzepte möchte Hoffmann die Auswirkungen auf die Umwelt begrenzen. Der Händler ist an den meisten Standorten nach den ISO-Standards 50001 und zusätzlich am Hauptsitz in München nach 14001 für Umwelt- bzw. Energiemanagementsysteme zertifiziert. Aufgrund des hohen Versendungsaufkommens sind Verpackung und Logistik ein bedeutender Hebel, um das Abfallaufkommen und CO2-Emissionen zu reduzieren.

Durch ein neues Packmittelkonzept konnten erste Verbesserungen realisiert werden: Hoffmann hat beim Füllmaterial von Plastikfolien auf eine Lösung aus recyceltem Papier umgestellt sowie den Anteil der Packstücke ohne Füllmaterial erhöht. Die Reduzierung der CO2-Emissionen neben der weiteren Steigerung der Effizienz entlang der Supply Chain sieht der Händler als zentrale Herausforderung.

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