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In Spitzenzeiten flexibel erweitern

Baukastensystem für die Fördertechnik
In Spitzenzeiten flexibel erweitern

In kaum einer Branche dürfte die Forderung nach einem flexibel erweiterbaren Materialfluss in den vergangenen Monaten größer gewesen sein als in der Energiewirtschaft: Die Sorge um Versorgungsengpässe ließ die Nachfrage in die Höhe steigen. Dank des Baukastensystems des Fördertechnikherstellers Haro konnte, die bei Caratgas in Krefeld installierte Förderanlage zur Abfüllung von Gasflaschen mit den gestiegenen Kapazitätsauslastungen mitwachsen.

Die Westfalen Gruppe ist in den Bereichen Technische Gase, Kälte und Wärme, Tankstellen und Mobilität sowie respiratorische Heimtherapie aktiv. Mit ihren Produkten und Dienstleistungen bietet sie zunehmend Lösungen an, die Kundinnen und Kunden dabei helfen, nachhaltiger zu werden. Das 1923 in Münster gegründete Familienunternehmen ist heute mit zahlreichen Tochter- und Beteiligungsgesellschaften an über 20 Produktionsstandorten in Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, der Schweiz und Österreich vertreten – so auch in Krefeld.

Dort fokussiert sich die Tochtergesellschaft Caratgas GmbH primär auf die Lagerung, Abfüllung und den Umschlag von Flüssiggas (Propan). Bereits 2020 wandte sich das Unternehmen mit einer Anfrage über die Installation zweier Förderanlagen an die Rüthener Haro-Gruppe. Benötigt wurde zum einen eine angetriebene Fördertechnik für leere und volle Stahlpaletten mit einem automatischen Ausschubsystem zur De-Palettierung von leeren Gasflaschen und einem automatischen Einschubsystem zur Palettierung befüllter Gasflaschen. Die zweite, ebenfalls angetriebene Fördertechnik dient zum Transport leerer und voller Stahlpaletten mit einem automatischen Ausschubsystem, allerdings ausschließlich für leere TÜV-fällige Gasflaschen.

Die Haro-Gruppe konzipierte für die beiden Anforderungen jeweils ein intelligentes Konzept, bestehend aus den beiden Hauptkomponenten angetriebener Rollenbahnen und Kettenförderer, welche die Gasflaschen jeweils vor und nach ihrer Befüllung vollautomatisiert depalettieren und palettieren.

Der Materialfluss im Detail

Die Details des Materialflusses an der ersten Anlage: Die Aufgabe der entweder einzelnen oder gedoppelten Stahlpaletten erfolgt zunächst manuell mithilfe eines Gabelstaplers. Nachdem der Mitarbeiter die Aufgabe des Fördergutes mittels Schalter quittiert hat, verfährt die einzelne Palette mithilfe der angetriebenen Rollenbahnen unmittelbar zur Ausschiebeeinheit, während die gedoppelte Palette nach einer automatischen Höhenprüfung zunächst zur Entdoppelungseinheit befördert wird. „Eine Vertikalhubeinheit, die mit Gabelstaplerzinken bestückt ist, vereinzelt die Paletten anschließend und verfährt die untere Stahlpalette unmittelbar zur Ausschiebeeinheit“, erklärt der Konstruktionsleiter der Haro-Gruppe, Markus Löseke, die technischen Details des Vorgangs. Währenddessen wird die obere Palette angehoben und nach dem Abtransport der unteren Palette abgesenkt und ebenfalls in Richtung Ausschiebeeinheit zur De-Palettierung der Gasflaschen befördert.

An der Ausschiebeeinheit angekommen, wird die Transportsicherung der Stahlpaletten zunächst nach oben gehoben, anschließend werden die Flaschen automatisch von der Stahlpalette auf den Kettentransportstrang abgeschoben und zur Befüllungsanlage transportiert. Die leere Palette wird auf die nächsten freien Rollenbahnplätze verfahren.

Zur Palettierung der befüllten Gasflaschen werden die leeren Stahlpaletten an der Vollflaschen-Einschiebeeinheit zuerst mittels einer Stopper-Puscher-Kombination positioniert und fixiert. Danach wird die Transportsicherung erneut nach oben gehoben, sodass die vollen Flaschen vom Kettenfördererstrang in die Palette eingeschoben werden. Nach dem erfolgreichen Palettiervorgang senkt sich die Sicherheitsvorrichtung wieder ab und die befüllten Paletten werden über die angetriebenen Rollenbahnen zur Lagerung transportiert.

Zur Separierung und Palettierung der TÜV-fälligen-Propangasflaschen installierte die Caratgas GmbH eine zweite Förderanlage, die in ihrer Funktionsweise der ersten Anlage ähnelt: „An dieser Anlage werden die unbestückten Stahlpaletten zunächst mithilfe eines Gabelstaplers aufgegeben und entlang der Rollenbahnen zur Position der TÜV-fälligen-Leerflaschen-Einschiebeeinheit befördert“, heißt es aus der Haro-Konstruktion. Nach dem automatischen Öffnen der Sicherheitsvorrichtung an der Palette werden die leeren Flaschen vom Kettenförderer in die Palette eingeschoben. Nachdem der Palettiervorgang abgeschlossen ist, senkt sich die Sicherheitsvorrichtung und die mit den TÜV-fälligen Flaschen befüllte Stahlpalette wird über die Rollenbahnen automatisiert zum Abnahmeplatz befördert.

Bestehende Förderanlagen flexibel erweitern

Mit wachsenden Kapazitätsauslastungen wandte sich Caratgas zwei Jahre nach der Installation der beschriebenen Förderanlagen erneut an die Haro-Gruppe mit dem Ziel, die Puffermöglichkeiten an den Anlagen zu vergrößern und die Abhängigkeit der Auf- und Abnahme durch den manuellen Stapler zu entkoppeln. „Durch die Implementierung zusätzlicher Kettenförderer und damit Pufferplätze an den Auf- und Abnahmestellen der Anlage konnten wir diesen Anforderungen gerecht werden, zusätzlich weist die Anlage damit einen hohen Grad an Automatisierung auf. Die Depalettierung und Palettierung der Gasflaschen läuft komplett automatisch, es sind keine manuellen Eingriffe erforderlich“, so Markus Löseke.

Mit der Möglichkeit zur flexiblen Anpassung und Erweiterung der Förderanlagen, die insbesondere in den energieversorgenden Unternehmen wichtiger denn je geworden ist, bedient sich die Caratgas einem elementaren Vorteil des Haro-Konzeptes: „Die Anforderungen in heutigen Industriebetrieben verändern sich rasant, umso wichtiger ist es, den innerbetrieblichen Materialfluss flexibel und unkompliziert den Veränderungen angleichen zu können“, weiß auch der Geschäftsführer der Haro-Gruppe, Christoph Hackländer. „Deshalb bieten wir unseren Kunden stets die Möglichkeit, bereits bestehende Förderanlagen mithilfe unseres Baukastensystems zu erweitern – und zwar ohne, dass dabei große Eingriffe in die laufende Produktion notwendig sind“.

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