Endlich erreichen uns auch wieder positive Nachrichten aus der deutschen Industrie. Der EMI meldet sogar einen „Höhenflug“. Besonders auffällig sei der signifikante Anstieg beim Auftragseingang. Dementsprechend wurde die Produktion im September weiter hochgefahren, sodass die Steigerungsrate auf den höchsten Wert seit mehr als zweieinhalb Jahren kletterte. Trotzdem setzte sich der Stellenabbau am Ende des dritten Quartals weiter fort. (EMI Ausgabe 10/20)
Dazu passt der Daimler-Bericht: Nachdem die Corona-Krise den Autobauer im zweiten Quartal noch tief in die roten Zahlen gestürzt hatte, schloss der Konzern das dritte Quartal mit einem unerwartet hohen Gewinn ab. Der Markt habe sich schneller erholt als gedacht, zudem wirkten sich die Disziplin bei den Kosten und die Maßnahmen zur Steigerung der Effizienz aus. Man wird weiter Kosten senken und insbesondere auch Personalkosten abbauen.
Dabei stiegen vor allem die Verkaufszahlen von Premiumwagen in Fernost. Mercedes verkauft dorthin mittlerweile fast 37 Prozent seiner Pkw. „Die deutschen Autobauer profitieren von der Begeisterung der Chinesen für Premiumautos“, erklärt die Managementberatung Berylls Strategy Advisors gegenüber dem Handelsblatt. „Dank ihres hohen Qualitätsanspruchs werden die deutschen Automarken weiter gute Geschäfte in China machen können. Lokale Billigheimer-Marken gerieten dagegen zunehmend ins Straucheln.“ (Handelsblatt.com 23.10.2020)
Voraussetzungen für das Fortdauern des positiven Trends sind laut Daimler-Finanzchef Harald Wilhelm, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf den wichtigsten Märkten weiter normalisieren und es zu keinen Rückschlägen durch Corona kommt. Das wird wohl jeder unterschreiben.
Herrn Wilhelm und seinen Industriekollegen möchte ich zurufen, dass es die Menschen sind, die diese Wirtschaft ausmachen, die diese Produkte erfolgreich entwickeln und zu dem machen, was sie sind: Qualitätsprodukte. Trotz aller wirtschaftlichen Zwänge sollte man das immer im Blick haben.
Denn es kommen wieder andere Zeiten und wer dann wieder mit gut geschulten und innovativen Mitarbeiter arbeiten kann, hat die besseren Startbedingungen.