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Low-Code-iPaaS – die süße Seite der Lieferketten

Low-Code-iPaaS
Die süße Seite der Echtzeitdaten

Tonys Chocolonely wurde 2005 gegründet und spezialisiert sich seither auf die Produktion und den Verkauf von Schokolade. Um neue IT-Systeme in seine alte Legacy-Umgebung zu integrieren, nutzt der niederländische Süßwarenhersteller Low-Code-iPaaS.

Autor: Daniel Göttert, CTO EMEA bei

Tonys Chocolonely agiert über zahlreiche internationale Vertriebswege. Dafür mussten die internen ERP- und IT-Systeme von Grund auf modernisiert und erweitert werden. Doch das Wachstum von Datenbanken, Schnittstellen und Anwendungen hat zu einer unkoordinierten Ansammlung von Anwendungen geführt, einer Mischung aus traditioneller On-Premise-Software und modernen Cloud-Lösungen. Diese sind jedoch kaum skalierbar oder lassen sich nicht einfach zentral verwalten.

Daher wurde ein System etabliert, das Microsoft Dynamics 365 Business Central, Salesforce, Webshops, Point-of-Sale-Systeme und verschiedene Logistiksysteme miteinander verbindet: „Integration Platform as a Service“ (iPaaS) ist eine Cloud-basierte Plattform, die verschiedene Anwendungen, Datenquellen sowie Systeme miteinander verbindet und es Unternehmen ermöglicht, ihre Integrationslösungen nach Bedarf zu skalieren. Es können neue Anwendungen oder Datenquellen hinzugefügt werden, wenn das Unternehmen wächst, ohne dass dies zu großen Unterbrechungen oder zusätzlichen Kosten führt.

Zur effizienten Zusammenführung und Integration der verschiedenen Anwendungen unterstützte auch in Tonys Fall ein externer iPaaS-Dienstleister. Diese Zusammenarbeit bietet die Möglichkeit, von dessen Fachkenntnis, Effizienz, Skalierbarkeit und Flexibilität zu profitieren, während interne Ressourcen für strategische Aufgaben eingesetzt werden.

Durchdringung der Datenbarriere

Auf dem Weg zur effizienten Datenverwaltung im Lieferkettenmanagement gibt es oftmals ein typisches Hindernis (auch bei Tony) – die sogenannte „Datenbarriere“. Hierbei handelt es sich um eine Hürde, bei der Daten in vielfältigen Formaten aus unterschiedlichen Anwendungen und Systemen stammen.

Eine zentrale Herausforderung besteht darin, diese Daten zu sammeln, zu konsolidieren und in eine einheitliche, strukturierte Form zu integrieren. Dieser Sortierprozess erfordert eine gründliche Analyse der bestehenden Datenlandschaft, die Identifizierung von Ursprungs- und Zielsystemen sowie die Festlegung der Datenmuster, die synchronisiert werden müssen.

Bei der Beurteilung der Systeme ist es von entscheidender Bedeutung, die verwendeten Technologien, Datenformate, Übertragungsprotokolle und Sicherheitsanforderungen zu berücksichtigen. Erst dann kann das passende Synchronisationsverfahren ausgewählt werden.

Auswahl passender Synchronisationsverfahren

Bei der iPaaS-Datenintegration gibt es verschiedene Synchronisationsverfahren, um Daten zwischen verschiedenen Anwendungen, Systemen und Plattformen zu synchronisieren, wie etwa die Batch-Synchronisation, die Change Data Capture (CDC) oder die API-Methode. Oft werden in komplexen Integrationsprojekten auch mehrere dieser Verfahren miteinander kombiniert, um den besten Ansatz für die jeweilige Situation zu finden.

APIs werden bevorzugt, wenn es, wie im Fall von Tonys, um Echtzeit-Synchronisationen geht, da sie eine direkte, bidirektionale Kommunikation zwischen den Systemen ermöglichen. Für anspruchsvollere Anforderungen, die mehrere Systeme und Datenformate betreffen, sollten jedoch Middleware-Lösungen wie Enterprise Service Bus (ESB) oder Data Integration Tools in Betracht gezogen werden. Diese Werkzeuge erlauben eine zentrale Steuerung und Verwaltung der Datenströme und unterstützen eine breite Palette von Datenformaten und Protokollen.

Implementierungs- und Konfigurationsprozess starten

Während dieser Phase wird die Infrastruktur für die Datensynchronisation eingerichtet. Dies beinhaltet die Einrichtung und Konfiguration von APIs oder Middleware, die Implementierung von Datenverarbeitungs- und Transformationslogiken sowie das Herstellen von Verbindungen zwischen den Quell- und Zielsystemen. Zur Gewährleistung der Synchronisation werden klare Regeln definiert, die festlegen, wann und wie die Daten synchronisiert werden sollen. Dies schließt auch Fehlerbehandlungsmethoden und Wiederherstellungsstrategien ein. In dieser Phase können iPaaS-Anbieter umfassende Unterstützung bieten.

Ein Beispiel hierfür ist eine iPaaS-Plattform, die eine benutzerfreundliche Oberfläche für die Erstellung und Implementierung von Integrationsprozessen bietet. Im speziellen Kontext der Datensynchronisation beginnt die Einrichtung der Verbindungen zwischen den Quell- und Zielsystemen. Dies kann durch die Verwendung von spezifischen Marken-Konnektoren oder allgemeinen Technologie-Konnektoren erfolgen, die eine nahtlose Integration mit einer Vielzahl von Datenquellen ermöglichen. Darauf folgt die Implementierung der Transformationslogik, bei der Funktionen wie Lookup-Tabellen, Entscheidungszweige und Skripterstellung verwendet werden, um die Daten von ihren ursprünglichen Quellformaten in die gewünschten Zielformate zu konvertieren und umgekehrt. Zuletzt erfolgt die Definition der Synchronisationsregeln, indem Prozessausführungspläne konfiguriert werden, um zu bestimmen, wann und wie oft die Synchronisationsprozesse durchgeführt werden sollen. Es ist sinnvoll, Strategien für die Fehlerbehandlung festzulegen, um sicherzustellen, dass eventuelle Probleme bei der Synchronisation angemessen behandelt werden und die Datenintegrität erhalten bleibt.

Kontinuierliche Überwachung und Verbesserung

Nach der Implementierung ist es von großer Bedeutung, das System weiterhin fortlaufend zu überwachen, um mögliche Probleme zu erkennen und zu beheben. Hierfür sollten Monitoring-Tools und Dashboards eingesetzt werden, die wichtige Leistungsindikatoren anzeigen, wie beispielsweise die Latenzzeit der Datenübertragung, die Fehlerquote und die Auslastung der Systemressourcen. Auf Grundlage dieser Daten können Optimierungsmaßnahmen ergriffen werden, um die Leistung und Zuverlässigkeit der Synchronisation zu steigern.

Nachdem alle ERP-Systeme von Tony integriert wurden, nutzte der iPaaS-Dienstleister eine iPaas-Low-Code-Plattform, um Batch-Datenaktualisierungen durch Echtzeitaktualisierungen zu ersetzen. Dies ermöglicht Tonys Chocolonely, stets aktuelle Informationen zu Lagerbeständen, Umsätzen und Lieferstatus zu erhalten. Dank dem Echtzeitdatenzugriff kann das Unternehmen außerdem, schneller auf Bedarfsschwankungen reagieren. Die ereignisgesteuerte Umgebung, die Boomi geschaffen hat, erweist sich als flexibler und skalierbarer als zuvor.

iPaaS ermöglicht den Zugriff auf Echtzeitdaten aus verschiedenen Quellen, wodurch schnellere Analysen und bessere Einblicke in geschäftskritische Informationen gewonnen werden. Um die Daten während der Übertragung und im Ruhezustand zu schützen, investieren iPaaS-Anbieter in robuste Sicherheitsmaßnahmen. Dazu vereinfacht iPaaS die Automatisierung von Integrationsprozessen und Workflows enorm. Repetitive Aufgaben werden automatisiert – was wiederum die Effizienz steigert und manuelle Fehler-Potenziale erheblich reduziert.

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