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Studie: Einkaufsbarometer 2023

Einkaufsbarometer Mittelstand 2023
Digitale Transformation entscheidet über Resilienz des Einkaufs

Digitale Transformation entscheidet über Resilienz des Einkaufs
Das Einkaufsbarometer 2023 verdeutlicht, dass der Bedarf an fortschreitender Digitalisierung weiterhin hoch ist. Bild: Debalina/stock.adobe.com
Im Zeitraum von April bis Mai 2023 untersuchte der Bundesverband Materialwirtschaft , Einkauf und Logistik (BME) in Zusammenarbeit mit der ESB Business School und Onventis das Spannungsfeld zwischen Digitalisierungsaktivitäten und der langfristigen Stabilisierung von Lieferketten in Einkaufsorganisationen der DACH-Region. Die Ergebnisse sollen Einkaufsverantwortliche dabei unterstützen, den B2B-Einkauf zukunftsfit zu machen.

Wie zukunftsfit sind die Einkaufsteams der DACH-Region? Setzen sie die neuen digitalen Instrumente schon wirksam ein und nutzen alle verfügbaren Technologiehebel zur Optimierung ihrer Beschaffungsprozesse? Diesen und weiteren Fragen geht die Studie „Einkaufsbarometer Mittelstand 2023“ nach. Neben dem jährlichen Lagebild zu Beschaffungsprozessen werden die konkreten Handlungsfelder und Maßnahmen zur Umsetzung von Versorgungssicherheit in Zeiten multipler Krisen beleuchtet. Bereits zum vierten Mal baten Onventis, der internationale Source-to-Pay-Anbieter für den Mittelstand, der BME und die ESB Business School mittelständische Unternehmen um eine Einschätzung zum Status quo ihrer Einkaufsabteilungen. An der Umfrage, die von April bis Mai 2023 durchgeführt wurde, beteiligten sich insgesamt 282 Einkaufsverantwortliche. Die Ergebnisse zeigen, dass Kostensenkungsmaßnahmen, die Sicherstellung von Versorgungssicherheit, und die Verfolgung von Nachhaltigkeitszielen die Top-Themen im Einkauf sind. Der Bedarf an fortschreitender Digitalisierung bleibt weiterhin hoch. 

Trotz anhaltender Krisen rücken vermehrt Aspekte der Prozesskostenoptimierung und Kostensenkung in den Fokus der Unternehmen. Hierbei ist jedoch nicht zu übersehen, dass externe Faktoren der Politik und Gesetzgebung nach wie vor von signifikanter Bedeutung sind und den Einkaufsprozess nachhaltig beeinflussen. Insbesondere Initiativen wie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) und ein verstärktes Augenmerk auf Nachhaltigkeit fordern den Einkauf dazu auf, nicht nur Versorgungssicherheit zu gewährleisten, sondern auch Nachhaltigkeitsziele zu verfolgen. Einkäufer sind dadurch gefordert, Veränderungen in ihren Beschaffungsprozessen und bei den Lieferanten schneller denn je zu erkennen und umzusetzen. In diesem Zusammenhang erkennen mittelständische Unternehmen einen erheblichen Digitalisierungsbedarf im Bereich des Lieferantenmanagements. 

Digitalisierung ist ein langer Hebel

Eine zentrale Erkenntnis dieser Studie ist, dass die Digitalisierung als mächtiger Hebel betrachtet werden kann, um nicht nur die Effizienz der Beschaffungsprozesse zu steigern, sondern auch die Resilienz des Einkaufs zu erhöhen. In Zeiten, in denen externe Einflüsse die Wirtschaftslandschaft zunehmend prägen, kann die Digitalisierung dazu beitragen, agiler auf Veränderungen zu reagieren und gleichzeitig Ressourcen effektiver zu nutzen. 

Das noch viel zu tun bleibt, zeigt ein anderes Ergebnis der Studie. Beim Digitalisierungsgrad der Einkaufsbereiche besteht sowohl bei kleinen als auch mittelständischen Unternehmen immer noch ein erhebliches Defizit. „Die meisten Einkaufsbereiche haben lediglich einen mittleren Digitalisierungsgrad und damit noch Ausbaupotenzial. Hier bieten wir unserer Community maßgeschneiderte Veranstaltungsformate wie die jährlich in Düsseldorf stattfindenden BME-eLösungstage an. Damit verschaffen wir dem Einkauf ein Podium und Netzwerk, um bei der Optimierung seiner digitalen Geschäftsabläufe von den Besten zu lernen“, betont BME-Vorstandsvorsitzende Gundula Ullah.

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Die Herausforderungen, denen Unternehmen gegenüberstehen verdeutlichen den klaren Bedarf an Digitalisierungsaktivitäten im Einkauf. Dieser Bedarf spiegelt sich auch in der Studie 2023 wider, die eindeutigen Digitalisierungsdruck im Lieferantenmanagement, dem Bestellabwicklungsprozess und Vertragsmanagement bei mittelständischen Unternehmen zeigen. KMU sind zusätzlich auf die Rechnungsprüfung fokussiert.
Bild: Onventis

„Eine Krise kommt selten allein. Die Versorgungssicherheit wird zum zentralen Erfolgsfaktor in Krisenzeiten und der Einkauf zum Key Player für resiliente und nachhaltige Lieferketten“, erklärt Prof. Dr. Rainer Kämpf, Leiter der Studie und Dozent an der ESB Business School. „Der Einkauf muss die Verantwortung für die eigene Lieferkette übernehmen. Denn Nachhaltigkeit bleibt eine treibende Kraft für Einkaufsentscheidungen und unsere Studie zeigt, dass Unternehmen sich verstärkt für verantwortungsbewusste Beschaffungsprozesse einsetzen. Aber ohne durchgängig digitale Plattformen wird das nicht gelingen“, ergänzt Onventis CEO Frank Schmidt. 

5 grundlegende Tendenzen werden deutlich 

Der aktuellen Studie zufolge sind die Sicherstellung von Versorgungssicherheit, Kostensenkungsmaßnahmen und die Verfolgung von Nachhaltigkeitszielen die Top-Themen 2023 im Einkauf. Die digitale Transformation spielt eine entscheidende Rolle dabei, die Resilienz des Einkaufs zu erhöhen. Mittelständische Unternehmen erkennen einen erheblichen Digitalisierungsbedarf im Bereich des Lieferantenmanagements. Deutlich mehr KMU (+19 %) und mittelständische Großunternehmen (+16 %) haben eine durchgängige Source-to-Pay-Lösung im Einsatz. Gleichzeitig wird Excel wieder vermehrt für Beschaffungsprozesse genutzt. Strategische Bereiche sind entscheidend für die Förderung von Einkaufsinnovationen. 

Angesichts multipler Krisen und wachsenden Anforderungen steht die Beschaffung vor großen Aufgaben. Es gilt, mehrere Projekte mit Monumentalcharakter gleichzeitig umzusetzen: Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit müssen im Einkauf verankert werden, während Einsparungen realisiert und parallel der Digitalisierungs- und damit der Resilienzgrad erhöht werden müssen. Diese Entwicklung stellt den Einkauf vor vielfältige Herausforderungen, die durch digitale Prozesse gemeistert werden können. Dennoch fehlt es weiterhin oft an definierten Budgets, durchgängigen Digitalisierungsstrategien und der notwendigen Einbindung des Einkaufs in den Innovationsprozess.

Diese Digitalthemen treiben Einkäufer um 

Zu den Top-3-Digitalthemen des Einkaufs in den Unternehmen gehören nach Angaben der Umfrageteilnehmer die Prozesskostenoptimierung (21 % der mittelständischen Großunternehmen und 19 % der KMU), die Automatisierung (13 % und 18 %) sowie die Transparenz ihrer Lieferketten (12 % und 13 %).

Diese Maßnahmen plant der Einkauf nächstes Jahr

Kostensenkungsmaßnahmen, Versorgungssicherheit, Nachhaltigkeitsziele, Lieferantenverhandlungen, Risikomanagement, die Optimierung der Lieferketten und der Lagerhaltung sowie Klimaziele sind in Kombination die zentralen Themen im Mittelstand.

Krisenfestigkeit durch Digitalisierung 

Die digitale Transformation spielt eine entscheidende Rolle dabei, die Widerstandsfähigkeit des Einkaufs zu erhöhen. Das meinen 85 % der Umfrageteilnehmer (mittelständische Großunternehmen). Nur 15 % antworteten mit Nein. Vertreter der KMU stimmten zu 79 % mit Ja, 21 % von ihnen mit Nein.

Welche Einkaufstrends in Krisenzeiten dominieren 

Nach Angaben der befragten mittelständischen Großunternehmen beeinflusst die Versorgungssicherheit die Gestaltung von Beschaffungs- und Lieferkettenprozessen am stärksten (96 %). Es folgen Risikomanagement und Digitalisierung (jeweils 94 %), Nachhaltigkeit (83 %), das LkSG (72 %) sowie technologische Trends (70 %).

Die komplette Studie kann bei Onventis angefordert werden unter: onventis.de/einkaufsbarometer-2023

Weiter Infos: www.bme.de

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