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Drei Ansätze für nachhaltige Beschaffungsprozesse – Beschaffungsmarkt, Recycling und Produktentwicklung

Beschaffungsmarkt, Recycling, Produktentwicklung
Drei Ansätze für nachhaltige Beschaffungsprozesse

Drei Ansätze für nachhaltige Beschaffungsprozesse
Ein maßgeblicher Faktor für die Menge an CO2-Emissionen ist der Energiemix, auf den Zulieferer und Rohstoffproduzenten zurückgreifen. Bild: francescomou / stock.adobe.com

Unternehmen, die sich die Dekarbonisierung zum Ziel gesetzt haben, setzen insbesondere auch bei der Beschaffung an. Doch für Makersite, eine Plattform für Produktdatenmanagement, sind die meisten Einkaufsabteilungen dafür nicht gerüstet. In der Zusammenarbeit mit Lieferanten Umweltauswirkungen zu erfassen und zu reduzieren, sei leichter gesagt als getan.

Nachfolgend zeigt der Anbieter digitaler Lieferketten-Zwillinge auf, welchen Weg Unternehmen seiner Meinung nach einschlagen können, um ihre Prozesse nachhaltiger zu gestalten.

Auf den Beschaffungsstandort achten

Ein entscheidender Faktor für das Ausmaß der CO2-Emissionen ist der Standort, von dem Materialien bezogen werden. Bei bestimmten Materialien wie Aluminium und daraus hergestellten Produkten können die Unterschiede laut Makersite bis zu 80 Prozent betragen. Die Ursache liegt in den weltweit unterschiedlichen Aufbauweisen der Stromnetze. Während einige ausschließlich auf fossilen Brennstoffen aufbauen, basieren andere auf einem vielfältigen Brennstoff-Mix.

Aufgrund verschiedener nationaler Energiestrategien sowie Klimaschutzverpflichtungen und -zielen, ändern sich diese Mischungen in unterschiedlichem Tempo. Je energieintensiver oder komplexer die Lieferkette ist, desto stärker wirkt sich dies auf die CO2-Bilanz des Produktes aus.

Um die Auswirkungen des aktuellen Beschaffungsstandorts zu ermitteln und die Möglichkeit einer anderen Bezugsquelle zu erkennen, war es bisher erforderlich, die Lieferanten intensiv miteinzubeziehen und Experten damit zu beauftragen, entsprechende Szenarien für ein bestimmtes Produkt zu ermitteln. Der Nachteil dieser zeit- und ressourcenintensiven Vorgehensweise ist laut der Plattform, dass sie nicht skalierbar und manchmal auch gar nicht durchführbar ist, wenn man mit einer Vielzahl an Unternehmen um wenige Experten dieser Art konkurriert.

Wie einer solcher Wandel aussehen kann, zeigt der Automobil- und Maschinenbauzulieferer Schaeffler, der dies für die Rohstoffversorgung der Batterien umgesetzt hat.

Recycelte Materialien nutzen

Um nachhaltiger zu sein, versuchen viele Unternehmen recycelte Materialien zu verwenden. Neben den geringeren CO2-Emissionen trägt dies auch dazu bei, die verwandten Herausforderungen der Versorgungssicherheit, Ressourcengewinnung und des Abfalls zu bewältigen. Das Sammeln, Zerlegen, Trennen und Recyceln muss beim Produktdesign von Beginn an beachtet und von Abfallsammelanlagen unterstützt werden.

Allerdings können die meisten der heute in Produkten verwendeten Materialien Makersite zufolge nicht in ausreichender Reinheit und Menge zu vertretbaren Kosten zurückgewonnen werden. Dennoch gibt es Beispiele signifikanter Einsparungen aus den Aluminium-, Stahl-, Papier- und Glasindustrien. Bei Produkten auf Aluminiumbasis sollen so bis zu 90 Prozent der CO2-Emissionen eingespart werden können. Dementsprechend ist es ratsam zu wissen, wo recycelte Materialien anstelle von Primärrohstoffen verwendet werden können und wo man sie beziehen kann.

Zusammenarbeit mit Produktentwicklern

Einkaufsabteilungen beschäftigen sich oftmals nicht damit, warum sie kaufen, was sie kaufen, so das Münchner Unternehmen. In der Regel erhalten sie Spezifikationen und versuchen auf dem Markt, den besten Preis und die beste Qualität bei kürzester Lieferzeit zu erzielen. Ohne Hintergrundinformationen zu den Spezifikationen verfügen sie über einen kleinen bis keinen Spielraum, um Alternativen zu finden, die ebenfalls für den Zweck geeignet sein könnten.

Bei den Abwägungen, die zwischen Produktentwicklung und Beschaffung erfolgen müssen, gilt es zu verstehen, wie sich technische Spezifikationen unter anderem auf die Kosten, die Umweltfreundlichkeit und die Einhaltung von Compliance-Richtlinien auswirken. Dafür benötigt es eine MCDA (Multi-Criterial Decision Analysis) -Anwendung, mit welcher der von Experten unterstützte Austausch zwischen Produktentwicklern und Procurement-Mitarbeitern gefördert wird, so Makersite.

Joint Venture für den automobilen Datentransfer

Fabian Hassel, Vice President of Services bei Makersite: „Mitarbeiter in der Produktentwicklung und der Procurement-Abteilung benötigen zeitnah Daten zu Umweltauswirkungen, um fundierte Entscheidungen treffen zu können, woraus ihre Produkte hergestellt und woher sie die Materialien beziehen sollen. Jedoch kann eine Lebenszyklusanalyse für ein bestimmtes Produkt mehrere Monate dauern. Bis diese abgeschlossen ist, ist es zu spät, um tatsächlichen Einfluss auf das Produktdesign nehmen zu können. Daher braucht es eine KI-gestützte Plattform, die es Unternehmen ermöglicht, komplexe Daten-Herausforderungen, die sonst mehrere Monate in Anspruch genommen haben, in wenigen Minuten zu lösen und den Teams Umweltkennziffern als Entscheidungsgrundlage bereitzustellen.“ (ys)

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