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Paletten: Wann lohnt es sich, zu kaufen?

Beschaffung von Europaletten
Palettenpreise steigen – wann lohnt es sich, zu kaufen?

Palettenpreise steigen – wann lohnt es sich, zu kaufen?
Laut vorsichtigen Schätzungen von Pacurion sollen sich die Neupalettenpreise in den nächsten Monaten um einen einstelligen Prozentbereich erhöhen. Bild: PhotoSG/stock.adobe.com
Günstiger konnten Neupaletten nicht werden: 2023 lag der Verkaufspreis teilweise unter dem Produktionspreis, was zu massiven wirtschaftlichen Problemen und einigen Insolvenzen geführt hat. Dazu kamen Anfang 2024 hohe Kostensteigerungen in mehreren Bereichen, die zur Verteuerung von Neupaletten beigetragen haben – und die Preise auch im restlichen Jahr beeinflussen werden.

So sind alle bekannten Holzindizes im Zeitraum der Monate Dezember 2023 bis Februar 2024 um über 13 Prozent gestiegen. Dieser Prozentsatz spiegelt sich in der Regel in den Durchschnittspreisen für Neupaletten wider. Auch die Kosten für die benötigten Komponenten wie Palettennägel, Pressspanklötze oder Klebstoffe haben sich zum Teil deutlich erhöht. Dazu kommen höhere Logistikkosten: Nach der bereits gestiegenen Lkw-Maut ist nun auch die CO2-Steuer auf Kraftstoff in Deutschland erhöht worden. Geopolitische Krisen wie die Huthi-Angriffe am Roten Meer bedeuten Umwege und damit nicht nur längere Lieferzeiten, sondern auch teurere Frachtpreise. Zu guter Letzt wirken sich auch die gestiegenen Personalkosten auf die Preise aus aus. Vor allem der seit Januar erhöhte Mindestlohn in Polen hat Preiskonsequenzen – eine signifikante und wachsende Anzahl der Neupaletten kommt von dort.

Blick zurück …

Was das für das erste Quartal bedeutete? Einige Hersteller hatten noch einen kleinen Altbestand an Paletten vorrätig und konnten die Preise im Januar noch ansatzweise stabil halten. Dazu kam die rückläufige Nachfrage z. B. aus der Bauindustrie. Zwar gab es auch Produktionskürzungen der holzverarbeitenden Betriebe, aber insgesamt sind die Preise im Durchschnitt nur um ein Prozent gestiegen. Im Februar hat sich die Konjunktur auf niedrigem Niveau stabilisiert, der Ifo-Geschäftsklimaindex ist um 0,3 Punkte gestiegen. Auf die Palettenpreise hatte das nur geringfügige Auswirkungen: Die Preissteigerung betrug etwas über zwei Prozent. Im März gab es eine leichte Belebung am Markt, der Altbestand an Paletten war aufgebraucht, sodass sich die Preissteigerung bereits im mittleren einstelligen Prozentbereich bewegte.

… und nach vorne

Der Palettenpreis hängt wie oben beschrieben von einer Vielzahl von Faktoren ab. Entsprechend ist eine Prognose immer wie ein Blick in die Glaskugel. Aber die vielen Gespräche zwischen der Handelsplattform Pacurion und deren Lieferanten – über 600 europaweit – sowie den Daten des Unternehmens sprechen eine eindeutige Sprache: Die Preise werden tendenziell weiter steigen. Zu viele Kostenfaktoren bewegen sich auf einem hohen Niveau, ohne dass sie absehbar sinken werden. Es kommt zwar dazu auch immer auf das Verhältnis von Angebot und Nachfrage an – aber selbst hier spielen viele Faktoren hinein.

Beispielsweise verwenden die Bauindustrie und auch Möbelhersteller hauptsächlich die innenliegende und teurere Hauptware eines Baumes. Für die Palettenherstellung wird üblicherweise die äußere Seitenware verwendet. Durch die gesunkene Nachfrage der Industrie nach Schnittholz verwenden Hersteller inzwischen beides für Paletten. Hier ist also die insgesamt gesunkene Nachfrage nach Holz ein Preistreiber für Paletten, unabhängig von der Nachfrage nach diesem Produkt.

Auch von einer Sommerflaute bei den Preisen geht die Plattform nicht aus: Zwar gibt es immer Produzenten, die Überhänge in dieser wirtschaftlich schwachen Zeit loswerden wollen. Aber es wird seit einigen Jahren auch aktiv gegengesteuert: Viele Hersteller machen selber eine Sommerpause von bis zu vier Wochen. Insgesamt geht man bei Pacurion also von weiteren, moderaten Preiserhöhungen aus. Vorsichtigen Schätzungen zufolge werden sich die Preise von Neupaletten in den nächsten Monaten um einen einstelligen Prozentbereich erhöhen.

Preisentwicklung neuer und Klasse-B-Europaletten von März 2023 bis März 2024.
Bild: Pacurion

Und die gebrauchten Paletten?

Interessant ist dabei natürlich auch der Blick auf die weiteren Palettenklassen: Blieben gebrauchte Paletten aufgrund der schwachen Nachfrage bisher auf ihrem niedrigen Niveau, zeichnen sich jetzt Verschiebungen ab. Als nächstmögliches Substitut zur Neupalette ziehen die Preise für Paletten der Klasse A inzwischen an und haben einen deutlichen Preisanstieg verzeichnet. Paletten der Klassen B und C hängen sehr stark von der industriellen Nachfrage ab. Da diese – vor allem aus der Baubranche – so stark schwächelt, kam und kommt es hier zu sinkenden Preisen. Tritt nicht bald eine deutliche gesamtwirtschaftliche Erholung ein, wird sich an diesem Trend erstmal nichts ändern.

Noch ein Blick auf die defekten Europaletten: Sie sind bei einem Wiederverkaufswert um 2 bis 2,50 Euro seit Anfang des Jahres preisstabil. Aktuell gibt es noch einen sehr hohen Bestand an defekten Paletten. Bleibt die Nachfrage nach gebrauchten Paletten der Klasse C weiterhin so niedrig, werden sich die Preise für defekte Paletten verringern.

Empfehlungen

Was rät die Handelsplattform für Ladungsträger in der aktuellen Situation? Trotz der zu erwartenden weiteren Preissteigerungen lohnt es sich nicht, sich aktuell übermäßig zu bevorraten – so massiv werden die Preise nicht steigen. Zudem wird es immer Hersteller oder Händler geben, die zwischendurch vergleichsweise günstige Sonderladungen an den Markt bringen. Um hier zu profitieren, müssen Käufer bei der Beschaffung allerdings breit aufgestellt sein: Wenn nur wenige Lieferanten zum eigenen Netzwerk gehören, lassen sich selten derartige Preisvorteile erzielen. Daher kann es ratsam sein, sich einer Beschaffungsplattform anzuschließen. Auf Plattformen mit mehreren Hundert Lieferanten ist die volle Markttransparenz gegeben, mit der sich gute und faire Preise erzielen lassen. Hier können sowohl die eigenen Lieferanten mit ihren Angeboten integriert als auch die Vorteile einzelner günstiger Sonderladungen von bisher nicht genutzten Herstellern miteinbezogen werden.

Dazu sollte künftig mit noch etwas mehr Weitblick als in den vergangenen Jahren geplant werden. Denn natürlich bedeutet eine kürzere Frist immer höhere Preise. Daher rät Pacurion zu einer Vorlaufzahl von vier bis fünf Tagen; vor Feiertagen auch gerne ein paar mehr. Dann steht einer effizienten Beschaffung zu besten Preisen nichts mehr im Weg.

Neuer Service ermöglicht Sofortkauf von Europaletten


Bild: Pacurion

Dennis Maschmeyer

ist Mitbegründer und Co-CEO von Pacurion


Pacurion

… ist 2020 als digitale Beschaffungsplattform an den Start gegangen. Das Unternehmen ermöglicht einen effizienten und transparenten Handel von allen gängigen Ladungsträgern. Das Start-up wird von Dominik Leufgen, Co-CEO, Dennis Maschmeyer, Co-CEO, und Hakeem Moruf, CTO, geführt. Seit Anfang 2023 ist Five Investments, ein Unternehmen der Thielemann Group, als vierter Gesellschafter beteiligt. Mit inzwischen mehr als 1100 Geschäftspartnern, einem Umschlag von über 3,7 Millionen Ladehilfsmitteln pro Jahr und Geschäftsaktivitäten in 17 Ländern ist Pacurion am Markt solide aufgestellt. Im Jahr 2022 erwirtschaftete das Start-up einen Umsatz von 25 Millionen Euro.

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