Auch wenn der persönliche Kontakt im B2B-Beschaffungsprozess über alle Kaufphasen hinweg an erster Stelle steht, holt der Onlinekanal bei der industriellen Beschaffung auf. Rund 80 Prozent der befragten Herstellerunternehmen gehen davon aus, dass die deutsche Industrie in naher Zukunft mehr über Onlinekanäle einkaufen wird. 60 Prozent der Unternehmen planen, im nächsten Jahr mehr in die Digitalisierung der internen Beschaffungsprozesse zu investieren. Das zeigen die Ergebnisse der Studienreihe „Von Katalogen zu Klicks: Neue Wege in der industriellen Beschaffung“ des ECC Köln in Zusammenarbeit mit der Digitalagentur DotSource, für die 308 Mitarbeitende aus Herstellerunternehmen in Deutschland befragt wurden. Das Digitalisierungspotenzial wird insgesamt als sehr hoch bewertet: 84 Prozent sind davon überzeugt, dass das gesamte Tagesgeschäft digitalisiert werden könnte. „In der Umsetzung gibt es allerdings noch Nachholbedarf. Zwar sind einzelne Prozesse wie die Digitalisierung der Lieferpapiere oder die digitale Bestands- und Kostenkontrolle bei einigen Unternehmen bereits umgesetzt, eine durchgängige digitale Erfassung und Durchführung der Beschaffungsprozesse ist jedoch noch nicht erkennbar“, sagt Christian Otto Grötsch, Gründer und Vorsitzender des Verwaltungsrats der DotSource SE. Mit der wachsenden Relevanz des Onlinehandels steigen auch die Erwartungen an die digitalen Kanäle. Anbieter können mit einem vielfältigen Zahlungsangebot (72 %) und detaillierten Informationen zu Verfügbarkeiten (68 %) punkten. Mehr als jeder zweite Befragte (55 %) findet den Einsatz von KI in der Beschaffung interessant. Zu den Top-3 der Einsatzmöglichkeiten von KI gehört die automatische Verbuchung von Zahlungseingängen (80 %), das Stammdatenmanagement (78 %) sowie die digitale Belegerkennung (76 %). (ys)
Industrielle Beschaffung über Onlinekanäle
Studie sieht Nachholbedarf in puncto Digitalisierung
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