Das Projekt „Nachhaltigkeit vom Feld bis in Tasse“ des Düsseldorfer Teeherstellers Teekanne wurde im Rahmen des 58. BME-Symposiums mit dem Sustainable Supply Award 2024 ausgezeichnet. Gestartet 2005 als Einkaufsinitiative, hat die Teekanne Holding Nachhaltigkeit heute zu einem Bestanteil der Unternehmensstrategie mit eigener Abteilung weiterentwickelt.
Teekanne bezieht eigenen Angaben zufolge mehr als 85 Prozent der für die Teeproduktion erforderlichen 300 Rohwaren direkt von landwirtschaftlichen Betrieben in den Ursprungsländern. Bereits 2005, und damit lange vor den LkSG-Anforderungen, startete der Einkauf eine Nachhaltigkeitsinitiative zur Einbindung sozialer und ökologischer Aspekte. Da es zu diesem Zeitpunkt keine externe Unterstützung gab, erstellte das Unternehmen selbst einen Fragenbogen, mit dem Lieferanten risikobasiert auditiert wurden.
Zwischen 2010 und 2012 entwickelte der Teehersteller eigenständig einen Code of Conduct, der bis heute Grundlage für die Zusammenarbeit mit den Lieferanten ist. 2011 hat sich Teekanne zudem der Rainforest Alliance angeschlossen. Dadurch kennt das Unternehmen die Verhältnisse vor Ort und trägt eigenen Angaben zufolge zu fairen Löhnen, verbesserten Sozialstandards, umweltschonender Bewirtschaftung bei.
Mittlerweile sind 100 Prozent der Schwarz-, Grün- und Rotbuschtees von Teekanne auf Rainforest Alliance zertifizierte Rohwaren umgestellt. Und auch die Kräuter- und Früchtetees werden zu 80 Prozent aus nachhaltig zertifizierten Rainforest Alliance Rohwaren hergestellt.
Nachhaltigkeit als Unternehmensziel
Die Nachhaltigkeitsmaßnahmen werden kontinuierlich evaluiert und bewertet. Das führte dazu, dass diese 2020 als Ziele für das gesamte Unternehmen definiert und in die Unternehmensstrategie integriert wurden. Das Nachhaltigkeitsmanagement wurde in eine eigene Abteilung überführt, die direkt an den CEO berichtet.
Unter der Leitung des Nachhaltigkeitsmanagements wurde ein bereichsübergreifendes Nachhaltigkeitsteam gebildet, in dem der Einkauf durch den CPO vertreten ist. Auch wenn Teekanne formal nicht unter das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz fällt, werden die gesetzlichen Anforderungen erfüllt.
Der Teehersteller zeichnet sich nach Unternehmensangaben durch besonderes Engagement im Bereich nachhaltiger Lieferketten in Entwicklungsländern aus. Demnach wurden nachhaltige Einkaufskriterien entwickelt, kritische Rohstofflieferketten nachhaltig aufgestellt und Verbesserungen in den Bereichen Sicherheit, Gesundheit, Arbeitsschutz erzielt.
Weitere Schritte abseits des Einkaufs
Auch über die Maßnahmen im Einkauf hinaus, hat Teekanne seine Nachhaltigkeitsbemühungen eigenen Angaben zufolge ausgeweitet, unter anderem durch den Betrieb seiner Anlagen mit 100 Prozent Ökostrom und selbst erzeugter Energie. Durch den Einsatz moderner Technologien konnte der Energiebedarf im Düsseldorfer Stammwerk halbiert werden. Darüber hinaus ist das Unternehmen bestrebt, die Verpackungen umweltfreundlich und weitgehend klimaneutral zu gestalten, unter anderem durch den Einsatz recyclebarer Papierverpackungen und den Verzicht auf Plastik im Onlineversand.
Eine Bestätigung langjähriger Bemühungen
„Als Familienunternehmen in der vierten Generation haben soziale und ökologische Verantwortung für uns seit der Firmengründung 1882 einen besonderen Stellenwert. Unser Geschäftsmodell basiert auf der schonenden und nachhaltigen Verarbeitung von Pflanzen, die einen genussvollen Beitrag zu einer gesunden Ernährung leisten“, erläutert Christian Bergmann, Leiter Einkauf und Logistik, die Hintergründe des Nachhaltigkeitskonzepts.
„Die Anerkennung unserer Strategie durch den BME ist eine Bestätigung unserer langjährigen Bemühungen, Nachhaltigkeit in allen Aspekten unserer Lieferkette zu verankern. Unser Ziel ist es, nicht nur so ressourcenschonend wie möglich zu agieren, sondern auch die Lebensbedingungen der Menschen in den Anbauregionen nachhaltig zu verbessern“, so Bergmann weiter. (ys)