Die Lieferung eines Green-Steel-Produkts von GMH, die Anarbeitung und die Logistik von Heine + Beisswenger (H+B) sowie die Weiterverarbeitung bei Sandvik zum Endprodukt – alle Schritte in der Wertschöpfungskette wurden im Hinblick auf ihren CO2-Ausstoß optimiert und dem Bezugsjahr 2019 gegenübergestellt. Das Ziel bestand darin, konkrete Werte für das Endprodukt, den Sandvik-Coromant-Adapter, zu berechnen und die Effekte aus den realisierten Maßnahmen transparent zu machen.
Am Standort Georgsmarienhütte wird seit 1994 Qualitäts- und Edelbaustahl vollständig aus Schrott erzeugt und damit 80 Prozent weniger CO2 verursacht als bei der Rohstahlproduktion traditioneller integrierter Hüttenwerke mit Hochofenroute, so die GMH. Für die Green-Steel-Herstellung wurde ausschließlich grüner Strom eingesetzt, wodurch der Carbon Footprint weiter verringert werden konnte. Die Anlieferung des Vormaterials zu H+B erfolgte durch einen Lkw mit einem CO2-reduzierten LNG-Antrieb. Zukünftig sollen mit dem Einsatz von grünem Wasserstoff und biogener Kohle zusätzliche Einsparungen möglich sein.
Bei H+B wurden die Maßnahmen im Bereich Anarbeitung und Logistik bewertet. Umstellung auf E-Stapler und LED-Beleuchtung, Einsatz eines Daimler Actros mit elektrischem Antrieb, Automatisierungs- und Digitalisierungsprojekte und Installation der Photovoltaik-Anlage – die Effekte wurden durch Messungen ausgewertet. Die Energie- und Materialeffizienzprojekte im Rahmen der Green-Factory-Initiative von Sandvik haben dazu geführt, dass das Material für die Herstellung effizienter eingesetzt werden kann und die optimierten Produktionsprozesse weniger CO2 verursachen. Weitere Maßnahmen wie die Umstellung der Stromverträge sowie mehr Effizienz beim Stromverbrauch tragen zusätzlich positiv zur CO2-Bilanz bei. Die Berechnung der Bilanz erfolgte auf Basis der Richtlinie des GHG Protocol (Greenhouse Gas).
Erhebliche Reduzierung
Wenn man die Herstellung des Adapters betrachtet, ist den Partnern zufolge eine CO2-Einsparung in Höhe von 73 Prozent zu verzeichnen. Bezogen auf das Material, das zur Herstellung des Endprodukts Sandvik Coromant Adapter eingesetzt wird, konnte eine Einsparung von ca. 52 Prozent bzw. 1425 kg/Tonne eingesetztem Stahl im Jahr 2021 gegenüber 2019 erzielt werden. Bei der Chargengröße von 110 Tonnen macht es ca. 157 Tonnen weniger CO2 aus. Dies entspreche in etwa dem durchschnittlichen CO2-Verbrauch von 1020 Mittelklasse-Pkw pro Jahr.
Die drei Unternehmen haben vereinbart, bis 2024 weitere CO2-Einsparungen in den Geschäftsbeziehungen zu generieren. Damit sollen in den Branchen Stahlherstellung, -verarbeitung bis hin zur Kundenseite nachhaltige Akzente zur Dekarbonisierung in der industriellen Wertschöpfung gesetzt werden. (ys)
Hier finden Sie mehr über: