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Deutsche Rohstoffagentur sieht stark steigenden Silberbedarf

Größtes Wachstum bei Photovoltaikanlagen
Stark steigender Silberbedarf

Stark steigender Silberbedarf
Photovoltaik spielt neben Windenergie eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung der Energiewende. Für die Produktion der Solarmodule wird in der Regel Silber verwendet. Bild: IM Imagery/stock.adobe.com

Das Edelmetall Silber spielt aufgrund seiner elektrochemischen Eigenschaften eine wichtige Rolle für die Energiewende. Laut der Deutschen Rohstoffagentur Dera entfällt rund die Hälfte des globalen Silberbedarfs auf industrielle Anwendungen, weit mehr als auf traditionelle Nutzungsbereiche wie die Schmuckfertigung (19 %) oder als Wertanlage (27 %).

Das größte Wachstum im vergangenen Jahrzehnt verzeichnete der PV-Sektor, dessen Silberkonsum sich seit 2014 verdreifachte und nun rund 14 Prozent des Gesamtverbrauchs umfasst. Aufgrund des laufenden Ausbaus solarer Stromgewinnung werden weitere Bedarfssteigungen erwartet.

Hälfte der Silberförderung findet in Mexiko, China und Peru statt

Die Primärförderung von Silber ist ein gering konzentrierter Markt: Etwa die Hälfte der Gesamtproduktion fand 2023 in den drei Länder mit den höchsten Produktionsanteilen Mexiko (23 %), China und Peru (je 13 %) statt, so die Dera. Weiterhin besitzen Chile, Polen, Russland, Bolivien, Australien, Kasachstan und die USA relevante Marktanteile von vier bis sechs Prozent.

In Polen werden nach Angaben des rohstoffwirtschaftlichen Kompetenzzentrums rund zwei Drittel des europäischen Silbers gefördert, zudem befindet sich in Lubin die derzeit weltgrößte Silbermine. 72 Prozent der weltweiten Silber-Bergwerksförderung werden als Beiprodukt in Blei-Zink-, Kupfer- oder Goldminen produziert.

Eine wichtige Rolle spielt zudem die Sekundärproduktion: 2022 entfielen laut der Dera 18 Prozent (5600 t) des globalen Angebots auf recyceltes Material aus Industrieschrotten, Schmuck- und Silberwaren.

Das Metall der Energiewende

Angebot und Nachfrage könnten wachsen

Pandemiebedingte Produktionsunterbrechungen sorgten im Jahr 2020 für einen deutlichen Abfall der globalen Silberförderung, insbesondere in Peru. Zwar stiegen in den Folgejahren die Produktionszahlen wieder, verblieben jedoch hinter den Mengen von 2016 (28.500 t). Dies führt dazu, dass derzeit die Nachfrage das Angebot aus Primär- und Sekundärproduktion übertrifft. Im April 2024 erreichte der LBMA-Preis für Silber den höchsten Stand seit dem Jahr 2021.

Sollte sich ein hohes Preisniveau etablieren, könnte dies die Exploration nach Silber vorantreiben sowie zu einer gesteigerten Sekundärproduktion führen. Bis 2027 wird erwartet, dass die Silber-Bergwerksförderung erneut 28.000 Tonnen übersteigt. Steigt die Nachfrage aus dem PV-Sektor jedoch wie erwartet, könnte der Markt mittelfristig defizitär bleiben. (ys)

Die Deutsche Rohstoffagentur erwartet eine mittelfristige Zunahme der globalen Silberförderung.
Bild: Dera
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