„Unsere Produkte schützen und retten Menschenleben, deshalb müssen sie einwandfrei funktionieren“, erzählt Benjamin Burkhardt, der als Fertigungsleiter bei AWG in Ballendorf für den Ablauf der Fertigungsprozesse zuständig ist. In der Produktion stellen circa 100 Mitarbeitende am Ortsrand der kleinen Gemeinde auf der Schwäbischen Alb Strahlrohre und wasserführende Armaturen für die Brandbekämpfung sowie Pumpen und Pumpenzubehör her.
Unter dem Markennamen „Alco“ bietet der Mittelständler zudem Wasserwerfer und Monitoranlagen für den mobilen und stationären Brandschutz an. „Damit Rettungskräfte auch weiterhin unseren Marken vertrauen, arbeiten wir nur mit Lieferanten zusammen, die zuverlässig und in 100-prozentiger Qualität liefern“, ergänzt Burkhardt.
Dass C-Teile-Spezialist Otto Roth diese Anforderungen erfüllt, haben die Verantwortlichen bei AWG laut eigenen Angaben beim ersten Treffen festgestellt. „Wir waren auf der Suche nach einem neuen Kanban-System, das unsere Montage auch mit Zeichnungsteilen und Verbindungselementen mit Schraubensicherung versorgen kann“, erklärt der Produktionsleiter. „Und genau in dem Moment stand ein Außendienstmitarbeiter von Otto Roth vor unserer Tür und konnte eine Lösung anbieten.“
Kanban-System sorgt für Nachschub
Schrauben, Dichtungsringe und Muttern in verschiedenen Größen und Ausführungen – sortiert in blauen Kästen, nebeneinander aufgereiht in langen Regalen. Sämtliche Artikel, die die Montagemitarbeiterinnen und -mitarbeiter bei AWG benötigen, befinden sich in greifbarer Nähe.
„Wir haben hier aktuell 222 DIN-, Norm- und Zeichnungsteile im Kanban-System“, so Burkhardt. Und es ist immer genug Nachschub da: Seit Januar 2021 übernimmt ein Zwei-Behälter-Kanban-System mit RFID die Beschaffungs- und Bestell-Prozesse bei AWG.
An jedem Kanban-Behälter ist ein Etikett mit einem integrierten RFID-Transponder angebracht. Dort sind alle wichtigen Informationen über den jeweiligen Artikel, die Stückzahl und der genaue Standort des Behälters gespeichert. Um einen Bestellvorgang auszulösen, legen die Mitarbeitenden den leeren Behälter auf einer Palette ab. Diese steht auf einer RFID-Fußbodenmatte, welche die Daten der Tags ausliest und an die Master-Kanban-Box weiterleitet.
Die Master-Kanban-Box ist das Herzstück des RFID-basierten Systems. Als zentraler Rechner erfasst sie sämtliche Bestellvorgänge und übermittelt diese in vordefinierten Zeitabständen per LAN, WLAN oder Mobilfunknetz an das Otto-Roth-EDV-System. Die Vorteile: Der Kunde verschlankt seine Beschaffungsprozesse, automatisiert die Nachbestellung und kann seinen Bestand kostengünstiger managen, so Otto Roth. Auch Änderungen und Zusatzbestellungen direkt an der Master-Kanban-Box sind jederzeit möglich. Die Kontrollfunktionen, Statistikdaten und Übersichten sollen für ein zuverlässiges Datenmanagement sorgen.
Flexibel bei Auftragsspitzen
Das neue Kanban-System hat die AWG-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schnell überzeugt. Sie haben kürzere Wege, zudem bleiben ihnen zeitaufwändige Beschaffungs- und Bestellprozesse erspart. „Ein ganz wichtiger Pluspunkt sind die reduzierten Kosten – wir brauchen weniger Lagerkapazität“, ergänzt Burkhardt.
Auch individuelle Zeichnungsteile beschafft der C-Teile-Spezialist auf Kundenwunsch und kann diese im Kanban bereithalten. „Das war beim Vorgänger-System nicht möglich“, resümiert der Produktionsleiter. „Wir mussten die Zeichnungsteile und die Verbindungselemente mit Schraubensicherung bei verschiedenen Lieferanten besorgen und waren total unflexibel.“ Wenn die Montagemitarbeiter mehr Teile brauchen als im Kanban-System vorgesehen, kann der Kanban-Verantwortliche jederzeit eingreifen und nachbestellen.
Zusammenarbeit wird fortgesetzt
„Die Zusammenarbeit mit Otto Roth ist sehr partnerschaftlich, und wir bekommen alles aus einer Hand – das ist uns wichtig“, bestätigt Burkhardt. Der Kanban-Experte liefert einmal pro Woche die benötigten DIN-, Norm- und Zeichnungsteile an und räumt sie ein. Dazu rollt normalerweise ein Lkw auf den Hof. Aber wenn es ganz schnell gehen muss, bringt Mario Da Costa, Außendienstmitarbeiter bei Otto Roth, die fehlenden Teile auch mal mit dem Auto nach Ballendorf. Er ist als Ansprechpartner regelmäßig vor Ort. So kam es auch, dass ein halbes Jahr nach der ersten Kanban-Lösung ein zweiter Regalstellplatz folgte. Und die nächste Erweiterung sei auch schon angedacht, verrät Produktionsleiter Burkhardt: „Wir wollen die Prozesse weiter verschlanken, deshalb sollen die Montagearbeitsplätze und das Kanban-System noch mehr miteinander verschmelzen.“
Auch die Zahlen, die nach zwei Jahren Kanban-Partnerschaft im System stehen, überzeugen Benjamin Burkhardt und sein Team: 3164 gelieferte Behälter und 5.079.880 Teile. AWG kann jederzeit am Kanban-Standort über eine Online-Plattform alle Informationen und Auswertungen abrufen. Der C-Teile-Spezialist ist zwar Manager des Kanban-Systems, aber der Kunde hat den Überblick und die Möglichkeit, sich den Behälterstatus oder die genaue Position anzusehen. (ys)
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