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So gelingt die Digitalisierung trotz knapper IT-Ressourcen

No-Code-Plattform für das Order-Management
So gelingt die Digitalisierung trotz knapper IT-Ressourcen

So gelingt die Digitalisierung trotz knapper IT-Ressourcen
Anstatt mehrere Systeme durch ein ganzheitliches zu ersetzen, bietet es sich an, bestehende Systeme wie das Order-, Allocation-, Transportlogistik- und Lagermanagement unter einer übergeordneten Plattform zu bündeln. Bild: Generative ART/stock.adobe.com
Ein modernes Order-Management kann nicht losgelöst von anschließenden Lieferkettenprozessen agieren. Digitalisierung und Automatisierung erfordern Systeme, die zusammenarbeiten. In der Regel müssen Unternehmen dafür Prozesse neu denken und große Softwarelösungen einführen. Mit einer No-Code-Plattform ist das nicht nötig und lässt sich mit wenigen IT-Ressourcen umsetzen.

In großen, multinational aufgestellten Unternehmen sind viele Bereiche nach Organisationseinheiten strukturiert, die für sich autonom agieren und Schnittstellen zu anderen Abteilungen haben. So gibt es ein Purchase-Order-Management, dass sich zwar um die Beschaffung, Mengengerüste und die Administration und Exekution der Bestellvorgänge kümmert, den Transport der eingekauften Waren aber von der Transportlogistiksparte abwickeln lässt. Nach der platzierten Order werden die Daten übergeben (und ggfs. in ein anderes IT-System übertragen), was aufgrund von Systembrüchen und/oder heterogenen Datenmodellen teilweise über Excellisten und E-Mails geschieht. Die fehlende Übersicht, Integration und Vernetzung macht die Kommunikation zwischen den Abteilungen fehleranfällig, zeitaufwendig und verhindert jegliche weitergehenden Digitalisierungs- und Automatisierungsbestrebungen. Wenn jede Abteilung nur mit „ihrem“ System arbeitet und keine Einblicke in andere Systeme hat, kann keine Prozessoptimierung über Abteilungsgrenzen hinweg stattfinden. Hier liegen aber die größten Effizienzsteigerungspotenziale.

Eine mögliche Lösung ist daher eine einheitliche Datenbank mit einem Datenmodell, dass alle Warenströme und Lieferketten im Unternehmen abbilden und miteinander vernetzen kann. Darauf kann anschließend eine Software aufsetzen und auch komplexe Lieferkettenprozesse abbilden und damit steuern und kontinuierlich optimieren. Das lässt sich über den Einsatz von IT-Monolithen erreichen. Allerdings hat das diverse Nachteile: Die Implementierung großer ERP-Lösungen stellt für die meisten Unternehmen ein Mammutprojekt dar, das sowohl die IT- als auch die Fachabteilungen enorm belastet. Vielfach müssen die Unternehmensprozesse an die Vorgaben der ERP-Lösung angepasst werden. Das erzeugt ein ausuferndes Change-Management, mit Schulungen, Anlaufschwierigkeiten und enormen Kosten.

Aus verständlichen Gründen scheuen viele Führungskräfte diesen Aufwand – handeln sie sich mit so einer Einführung doch potenziell viel Ärger und hohe Kosten ein. Nach dem Start des neuen Systems sind häufig noch Anpassungen notwendig, die entweder durch externe Dienstleister erbracht oder durch eigene IT-Entwickler erledigt werden müssen. Dieser zusätzliche Aufwand belastet entweder die eigenen IT-Ressourcen oder das Budget – lässt sich aber leicht vermeiden.

No-Code-Plattform als Booster

Statt alles Bestehende durch ein neues System zu ersetzen, ist es wesentlich effizienter bestehende Systeme wie das Order-, Allocation-, Transportlogistik- und Lagermanagement über eine übergeordnete Plattform zu verbinden. Sie konsolidiert die Daten der Einzelplattformen in einem einheitlichen Datenpool und steuert die Einzelsysteme. Wie bei einem ERP-System – aber ohne den Aufwand, ein solches einzuführen – erhalten Unternehmen mit einer solchen Logistikplattform eine hohe Transparenz über den End-to-end-Prozess: Vom Purchase-Order-Management über die Konsolidierung in einen Transportauftrag bis zum Fulfillment. Sie sehen auf einen Blick, wie viele Rohstoffe oder Vorprodukte bestellt sind und wo sie sich im Transport, im Lager sowie im Bestand befinden. Sie können die ETAs exakt verfolgen und auch kurzfristig Bestellungen anpassen oder stornieren.

Weitere Vorteile bringt dabei der Einsatz einer No-Code-Plattform wie der von Logward: Sie lässt sich mit einem geringen (IT-)Aufwand in Betrieb nehmen und von den Fachabteilungen selbst an die eigenen Prozesse anpassen. Es sind also keine hochqualifizierten IT-Entwickler nötig, die ein großes IT-Projekt zur Einführung der Plattform durchführen. Der Vorteil einer No-Code-Plattform ist, dass die Mitarbeitenden in den Fachabteilungen mithilfe einer leicht erlernbaren Oberfläche Workflow-Prozesse erstellen und einfach anpassen können. Sie müssen keine IT-Change-Requests erstellen und auf deren Umsetzung durch die Entwickler warten. Die Möglichkeit, Änderungen selbst vorzunehmen, soll die Akzeptanz erhöhen und die Mitarbeitenden motivieren, Verbesserungen selbst durchzuführen und deren Ergebnisse zu analysieren. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Kostenfaktor: IT-Entwickler sind hochbezahlte Spezialisten, die schwer zu bekommen und zu halten sind. Wenn Mitarbeiter der Fachabteilung neue Anforderungen selbst umsetzen können, geht das nicht nur viel schneller, sondern spart dem Unternehmen auch 30 bis 40 Prozent der Lohnkosten.

Im Unterschied zu traditionellen IT-Monolithen ermöglicht eine No-Code-Plattform dem Unternehmen, seine bestehenden Workflows und Systeme in die Plattform zu integrieren, anstatt sich an vorgegebene Workflows anpassen zu müssen. Dies führt zu erheblichen Einsparungen bei den Einführungskosten und vermeidet die finanziellen Belastungen, die mit umfangreichen Change-Projekten verbunden sind.

Verzahnung des Purchase-Order- und Transport-Managements

Die No-Code-Plattform fungiert wie ein Orchestration Control Tower – was sich am besten über ein einfaches Beispiel illustrieren lässt: Bestellen beispielsweise verschiedene Mitarbeiter an aufeinanderfolgenden Tagen Verpackungsmaterial beim gleichen Lieferanten, sind diese Purchase Orders in der Plattform sichtbar und können zusammengefasst als größere Bestellmenge noch einmal neu verhandelt werden. Gleichzeitig kann festgelegt werden, ob der Versand in mehreren Chargen erfolgen oder in einem Transport zusammengefasst werden soll. Obwohl die Transportlogistik über ein anderes Backend-System abgewickelt wird als das Purchase-Order-Management, ist der Prozess im Orchestration Control Tower der No-Code-Plattform sichtbar und kann von dort aus gesteuert werden. Durch die Bündelung können Transport- und Handlingkosten eingespart werden, die sonst bei unkonsolidierten Sendungen angefallen wären.

Es geht aber noch weiter: Ist auch das Warenwirtschaftssystem und die Lagerverwaltung angebunden, lässt sich das Order Management automatisiert steuern. So erfolgen Bestellungen so, dass eine optimale Warenverfügbarkeit, aber auch niedrige Lagerkosten möglich werden.

Fazit

Eine No-Code-Plattform wie die von Logward erlaubt es Unternehmen schnell wichtige Lieferketten und Warenwirtschaftsströme transparent zu machen und von einem zentralen Orchestration Control Tower aus zu steuern. Dank des No-Code-Ansatzes erfordert die Implementierung nur minimale IT-Ressourcen und erspart dem Unternehmen ein riesiges Change-Projekt. Bestehende Workflows können beibehalten werden und von den Fachabteilungen selbst in der Plattform verbessert werden, was die Nutzerakzeptanz fördert. Der Return-on-Investment (ROI) wird dadurch deutlich schneller erreicht als bei der Einführung einer neuen ERP-Lösung.


Bild: Logward

Sebastian Graf

ist Vice President Global Customer Advisory bei Logward.

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