Startseite » News »

Im Fokus: Spezialmetalle und Ferrolegierungen

Neuer Kompetenzpartner: Metalshub
Im Fokus: Spezialmetalle und Ferrolegierungen

Ein Blick in die Glaskugel hilft nicht weiter. Rohstoffeinkäufer brauchen neben starken Nerven vor allem verlässliche Informationen. Aus diesem Grund kooperiert Beschaffung aktuell seit Beginn des Jahres mit Metalshub. Leser erhalten Analysen und exklusive Informationen in Sachen Preise, Markt-News und Trends.

Der Vorteil für die Leser dieser neuen Serie: Die Preisindizes beruhen ausschließlich auf realen Transaktionen und Geld-/Briefkursen, die über die digitale Plattform Metalshub abgeschlossen wurden. Alle Datenpunkte werden automatisiert gesammelt. Die Datenauswertung und -auswahl basieren auf Algorithmen. Rund 1400 Unternehmen weltweit haben bisher über 5000 Transaktionen im Wert von über 2,5 Mrd. Euro über Metalshub getätigt.

Genug der lange Vorrede, beginnen wir mit den Auswirkungen des „Krisen-Cocktails“ auf die Metallpreise. Die diffizile Gemengelage aus Corona-Auswirkungen, Zinslage und Russland-Sanktionen hat die Rohstoffpreise 2022 in die Höhe getrieben. Die Metallbranche war mit einem starken Anstieg der Zinsen konfrontiert. Banken finanzieren seit Sommer 2022 kein russisches Material mehr. Folgen: steigendes Kreditrisiko und weniger Coverage durch Kreditversicherer. Die Engpässe bei Materialien, bei den Russland wichtiger Produzent ist (Roheisen, Nickel, Aufkohlungsmittel, Wolfram, Vanadium), haben teilweise zu einer hektischen Suche nach neuen Lieferanten geführt. Hinzu kommt: Die historische Preisexplosion beim Nickelpreis brachte im Herbst 2022 den Markt für Edelstahlschrotte teilweise zum Erliegen. Abschläge auf den LME-Nickelpreis für Class-II-Produkte (Ferronickel, Nickel Matte, NPI, Nickel Sulphat, Edelstahlschrotte) waren hoch wie nie zuvor. Lassen Sie uns zuerst einen genauen Blick auf die jüngsten Entwicklungen bei Nickel werfen. Hier kam es durch den Krieg in der Ukraine zu großen Preisschwankungen am Markt.

Rück- und Ausblick: Metalle

Nickel

  • Norilsk Nickel, einer der weltgrößten Nickelproduzenten, baut das für die Edelstahl und Batterieindustrie strategisch wichtige Metall ausschließlich in Minen in Russland ab.
  • Durch einen „Short Squeeze“ an der Londoner Metallbörse LME am 8. März 2022 stieg der Preis kurzfristig über 100.000 USD/t. Anschließend musste der Handel an der Börse für mehrere Tage ausgesetzt werden.
  • Der Preis für Nickel-Metall (Briketts, Kathoden, Pellets und Rounds) – sog. Class I Nickel – hat sich abgekoppelt vom Preis von Class-II-Nickelprodukten.
  • Die Prämien auf den LME-Preis für Nickel-Briketts erreichten am 8. April 2022 einen historischen Höchststand von 3800 USD/t.
  • Mittlerweile hat sich die Nickel-Marktlage beruhigt; die LME-Preise sind aber weiterhin auf hohem Niveau. Im Januar 2023 bewegten sich die LME-Preise zwischen 28.000 und 31.000 USD/t; die Prämien für Nickel gingen im Januar 2023 auf ein Niveau von 800 USD/t zurück.

Der finnische Eisenbahnbetreiber VR stellte Anfang Januar 2023 die Zugverbindung für die Lieferung von Rohstoffen zur Nickelproduktion von Norilsk Nickel zu seiner Harjavalta-Raffinerie in Finnland ein. Zudem hat das chinesische Unternehmen Tsingshan angekündigt, mit Nickelerzen aus Indonesien verstärkt in die Produktion von Class I Nickel einzusteigen. Insgesamt rechnen Marktexperten mit einem Angebotsüberschuss im Jahr 2023, was Druck auf den Preis ausüben könnte, vor allem im Bereich der Class II Nickelprodukte.

Ferromolybdän

  • Seit August 2022 haben sich die Preise für Ferromolybdän, ein Legierungselemente insbesondere für Stähle, die in der Öl- und Gasindustrie verwendet werden, mehr als verdoppelt.
  • Im Dezember 2022 hat die Preisrallye sogar an Fahrt aufgenommen: Die Preise stiegen zwischen Anfang Dezember 2022 und Mitte Januar 2023 von 50 USD auf 75 USD/kg.
  • China ist hier der Haupttreiber; seit Dezember 2022 sind die Covid-Zahlen in China stark gestiegen. China ist einer der größten Molybdänproduzenten und es kommt zu Störungen in den Lieferketten.
  • Verstärkend kommen politische Unruhen in Peru hinzu; mehrere Kupfer und Molybdänminen haben im Januar 2023 wegen politisch motivierten Demonstrationen die Produktion eingestellt.

Ferrosilizium

  • Die Produktion von Ferrosilizium durch das Einschmelzen von Quarzsand ist sehr energieintensiv. Die wichtigsten Kostentreiber sind daher die Preise für Strom und Koks.
  • Im April 2022 wurden Höchststände von 4000 €/t verzeichnet; seitdem entspannt sich auch bei diesem Rohstoff die Marktlage … auch, weil Importe aus Regionen mit niedrigeren Energiekosten nach Europa fließen.
  • Im Januar 2023 ist das Preisniveau auf 1800 Euro/t zurückgegangen.
  • Da sich die Lage an den europäischen Strommärkten derzeit zu entspannen scheint, rechnen Marktexperten mit stabilen Preisen im Jahresverlauf.
  • Es existieren bereits seit vielen Jahren EU-Antidumpingzölle gegen Ferrosilizium aus Russland, sodass Russland keine relevante Quelle für die Versorgung ist.

Ferrovanadium

  • Nach dem Ausbruch des Ukraine Krieges herrschte große Verunsicherung im Markt aufgrund der Sanktionen gegen russische Individuen und Unternehmen.
  • Evraz, einer der größten Vanadiumproduzenten, hat seinen Sitz und Teile seiner Produktion in Russland.
  • Der Vanadium-Preis schoss von 30 €/kg am Jahresanfang auf über 56 Euro/kg im April 2022 hoch.
  • Die Lage hat sich inzwischen auch hier stabilisiert; Evraz exportiert weiterhin Vanadiumpentoxid in die EU, was in diesen Ländern zu FeV verarbeitet wird.
  • Im Januar 2023 lag der FeV-Preis bei 34 Euro/kg.

Metalshub

Unabhängiger Pionier der digitalen Transformation in der Metallindustrie; digitale Lieferkettenlösung für den globalen Handel von metallischen Rohstoffen (Rohstoffbeschaffung, Rohstoffvermarktung etc.) Zudem bietet Metalshub die ersten Preisindizes für nicht börsengehandelte Rohstoffe an, die ausschließlich auf Transaktionen basieren. Erweitertes Portfolio: 2022 wurde ein Nickel-Brikett-Prämienindex gelauncht. Bei gehandelten Basismetallen wie Aluminium, Kupfer und Zink kooperiert Metalshub seit 2021 mit der führenden Börse für Industriemetalle, der London Metal Exchange (LME, London). Beide Partner bieten der Industrie zudem eine Lösung zur Verfolgung des CO2-Fußabdrucks von Metallprodukten über die gesamte Lieferkette an.

www.metals-hub.com

Unsere Whitepaper-Empfehlung
Aktuelles Heft
Titelbild Beschaffung aktuell 4
Ausgabe
4.2024
PRINT
ABO

Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de