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Insolvenzen wahrscheinlich

BME-Umfrage
Insolvenzen wahrscheinlich

Insolvenzen wahrscheinlich
Die Coronakrise belastet mehr als die Hälfte der Einkaufsabteilungen in Unternehmen stark. Bild: peterschreiber.media/stock.adobe.com

Die weltweite Coronaviruskrise setzt Einkauf, Logistik und Supply Chain Management zunehmend unter Druck. Das zeigt eine aktuelle Umfrage, die der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) bereits zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen unter seinen Mitgliedsunternehmen durchgeführt hat.

„Zur Aufrechterhaltung der industriellen Produktion wenden viele Unternehmen unterschiedliche Shutdown-Strategien und -maßnahmen an“, sagt Olaf Holzgrefe, Leiter International des BME. Das mache insbesondere die Arbeit des Einkaufs nicht leichter. Denn es falle ihm „zusehends schwer, Wertschöpfungs- und Lieferketten aufeinander abzustimmen“, so Holzgrefe weiter. Bisher seien den vom BME befragten Einkaufsmanagern zwar noch keine Insolvenzen auf Lieferantenseite bekannt; allerdings glauben viele von ihnen, dass sich diese Situation bald ändern könnte. Aktuell seien nur zwei Prozent der befragten Unternehmen im Einkauf von der Krise nicht betroffen, 45 Prozent spürten leichte negative Auswirkungen und über 50 Prozent der Unternehmen starke bis kritische Beeinträchtigungen.

Kennzeichen der Covid-19-Pandemie ist die wachsende Unsicherheit in den Chefetagen der Unternehmen. „Die meisten Betriebe berichten weiter von kurzfristigen Planungshorizonten von maximal vier bis sechs Wochen“, sagt Holzgrefe. Die aktuelle BME-Umfrage ergab weiter, dass die Liquidität der Betriebe gegenwärtig extrem leidet. Unternehmen versuchen deshalb zum Beispiel, ihre indirekten Kosten zu senken. Gleichzeitig werden von ihnen Second-Source-Optionen gewählt.

Die aktuelle Situation zeigt ferner, dass die Tendenz zur Rückdrängung von Lieferungen steigt, je länger die Coronapandemie dauert. 18 (vorher sieben) Prozent der Befragten gaben an, dass aufgrund verschobener Kundenaufträge bestellte Materialien nicht mehr abgerufen wurden. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass die Stornierungsrate von sieben auf 18 Prozent gestiegen ist.

„Nur 22 Prozent der befragten Unternehmen haben ein Pandemie-Szenario in ihren Risikomanagement-Aktivitäten berücksichtigt“, erläutert Carsten Knauer, Leiter Sektion Logistik beim BME. „In Zukunft wird ein digitales Risikomanagement immer wichtiger werden, um einen transparenten Überblick über die gesamte Lieferkette erhalten zu können. Das haben Gespräche mit Einkäufern, Logistikern und Supply Chain Managern bestätigt“, ergänzt Judith Richard.

Einkäufer, die an der nächsten Umfrage teilnehmen möchten, können sich unter der E-Mail-Adresse bme-international@bme.de dafür anmelden. (sd)

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