Die Unternehmerin Renate Pilz erhält für ihr Lebenswerk den „Preis deutscher Maschinenbau“ 2018. Die Auszeichnung wurde ihr am 16. Oktober anlässlich des 10. Maschinenbau-Gipfels in Berlin verliehen. Besonders ehrenswert ist laut Fachjury die konsequent werteorientierte Unternehmenskultur der Pilz GmbH. Renate Pilz ist die erste Frau, die diesen Preis erhält.
Die Auszeichnung wird einmal im Jahr von der Fachzeitung Produktion an eine ausgewählte Unternehmerpersönlichkeit vergeben. Er hat den Anspruch, nicht einzelne Leistungen, sondern ein Lebenswerk zu ehren.
Renate Pilz hatte das Automatisierungsunternehmen mit Sitz in Ostfildern nach dem Tod ihres Mannes 1975 weitergeführt. Die damalige Hausfrau engagierte ein externes Management für das damals 200 Mitarbeiter beschäftigende Unternehmen. Parallel arbeitete sie sich in die Materie ein und übernahm 1994 selbst die Geschäftsführung. Sie machte Pilz zu einem weltweit führenden Unternehmen, dessen Technologie für den Schutz von Mensch und Maschine sorgt und Maschinen und Anlagen, Seilbahnen, Skilifte und Fahrgeschäfte überwacht.
Heute verfügt das Unternehmen über weltweit 42 Tochtergesellschaften. Mit rund 2400 Mitarbeitern erwirtschaftete es im vergangenen Jahr einen Umsatz von 338 Millionen Euro. Ende 2017 übergab Renate Pilz die Geschäftsführung an ihre Kinder Susanne Kunschert und Thomas Pilz.
Respekt und Innovation
Renate Pilz prägte mit ihren humanistisch-christlichen Wertvorstellungen die Unternehmenskultur. Neben dem respektvollen Umgang stand das Vorantreiben von Innovationen für sie stets im Mittelpunkt. So fließen kontinuierlich 20 Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Das führte auch dazu, dass Pilz zu den Vorreitern bei der digitalen Transformation gehört. „Sie haben ein extrem wandelbares Unternehmen geschaffen, der letzte Clou der Bau eines eigenen Roboters. Manche sagen, Industrie 4.0 habe es bei Ihnen schon gegeben, bevor der Begriff überhaupt geprägt wurde“, sagte Claus Wilk, Chefredakteur der Produktion, in seiner Laudatio.